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TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN

TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN

Titel: TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN
Autoren: RAVEN CROSS
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Locken aufbauschte und zu einer fließenden Einheit verschmolz.
    Zoe konnte den Blick nicht von ihnen wenden. Von Jackies Können war sie noch meilenweit entfernt. Und bei der bloßen Vorstellung, sich so eng an einen der schärfsten Männer der Welt schmiegen zu müssen, wurde Zoe verlegen.
    Über eine Stunde posierte Jackie mit Rip für den Fotografen, wechselte Outfits, Frisur und Make-up. Während sie umgestylt wurde, wurden von Phoebe Aufnahmen gemacht. Sie führte luftige Sommerschals, Shorts und T-Shirts vor.
    Ihr Auftritt unterschied sich himmelweit von Jackies. Denn Phoebe schauspielerte nicht, sondern stellte sich zur Schau. Aufmüpfig, herausfordernd und rotzfrech schaute sie in die Kamera. Ein herrlicher Kontrast zu der feinen Garderobe, fand Zoe.
    In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie noch viel lernen musste. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie sie sich vor der Kamera als Profi geben sollte.
    „Und wer bist du?“ Rips dunkle, raue Stimme riss sie aus ihren Überlegungen.
    Völlig überrumpelt und von seinem guten Aussehen eingeschüchtert, stammelte sie: „Noch niemand. Ähm … Ich meine: Zoe.“ Oh nein! Wie peinlich! Warum tat sich nicht der Boden unter ihr auf und sie versank darin?
    Rip lächelte und betrachtete sie mit seinen haselnussbraunen Augen. „Du bist anders als die Models, die ich sonst so kenne.“
    „Ich hoffe, das ist ein Kompliment“, brachte Zoe mühsam hervor. Sie schämte sich für ihre Unbeholfenheit.
    „Definitiv“, entgegnete Rip und fuhr sich mit der Hand durch das halblange hellbraune Haar. „Du strahlst so etwas Unbedarftes, Reines aus … Das ist selten. Bewahr dir das.“ Wieder lächelte er sie an.
    Zoe lächelte zaghaft zurück. Wollte er sich lustig machen? Rein? Unbedarft? Hielt er sie für ein kleines Mädchen? Vermutlich. So kindisch, wie sie sich aufführte …
    „Zoe!“, rief Payton Colby.
    „Ich?“ Unsicher blickte Zoe sie an.
    Payton verdrehte die Augen. „Wie viele Zoes gibt es denn hier noch?“
    Beschämt zuckte sie zusammen.
    „Entschuldige“, murmelte sie Rip zu und ging zu der Prada-Repräsentantin, die die Stylistin und den Make-up-Artist zu sich rief und Befehle erteilte.
    Binnen weniger Minuten war Zoe perfekt geschminkt und trug einen beigen, körperbetonten Strickanzug, der ihre schlanke Figur betonte. Vor einem auberginefarbenen Hintergrund bat der Fotograf sie zu posieren.
    Zoe zog alle Register und zeigte, was sie konnte. Sie wollte ihr tollpatschiges Verhalten wiedergutmachen, sich vor Jackie behaupten und bei Rip Eindruck schinden. Für eine blutige Anfängerin lieferte sie solide Arbeit ab, das fand sie jedenfalls. Doch Payton Colby konnte sie nicht überzeugen.
    „Wo ist deine Persönlichkeit?“, fragte die Modeexpertin und zog missbilligend die Augenbrauen hoch.
    Hilfesuchend sah Zoe die anderen an. David gestikulierte mit geballten Fäusten, er wollte ihr offenbar sagen, dass sie in die Vollen gehen sollte. Jackie warf ihr ein herablassendes Lächeln zu, während Phoebe sie mitfühlend betrachtete. Rip verfolgte ihren Auftritt stirnrunzelnd, und der Fotograf schien von ihr gelangweilt zu sein.
    Einen Moment lang wollte Zoe am liebsten vom Set laufen und alles hinwerfen. Sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte. Was wurde von ihr erwartet?
    Dann dachte sie an die traurige Zukunft, die sie in Barstow erwartete, wenn sie ihre Chance als Model vermasselte. Zoe sah schon fast Jackies triumphierende, überhebliche Miene vor sich.
    Niemals! Was hatte Rip noch gesagt? Sie hatte etwas Reines, Unbedarftes. Das unterschied sie von den anderen.
    „Moment! Ich bin gleich zurück“, sagte sie zu Payton und der Crew und hastete zum Schminktisch.
    Dort zog sie sich bis auf ihre hohen Stöckelschuhe aus und verwischte sich den knallroten Lippenstift gekonnt, sodass es aussah, als hätte sie soeben mit jemandem geknutscht. Schnell wählte Zoe aus dem Handtaschensortiment, das als Nächstes fotografiert werden sollte, eine rote XXL-Lackledertasche aus und kehrte zum Set und den staunenden Anwesenden zurück. Sie sah niemandem in die Augen, um nicht den Mut zu verlieren, und verdrängte den Gedanken, dass Mädchenschwarm Rip Rocket jeden Millimeter ihres Körpers unverhüllt sah.
    Nackt stellte sie sich vor die Kamera und bedeckte ihre Blöße mit der ultramodernen Tasche. Jetzt oder nie, dachte Zoe. Dann warf sie den Kopf zurück und blickte in einer Mischung aus Naivität und Provokation in die Linse.
    Der Fotograf legte los und
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