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Top Secret - Die Mission

Top Secret - Die Mission

Titel: Top Secret - Die Mission
Autoren: C. Bertelsmann
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unseren Zimmern sind?«
    Da war etwas dran.
    »Na gut«, meinte Lauren mit Blick auf Bethany. »Steck die Wathosen wieder in den großen Rucksack. James, in der Vordertasche ist eine Plastikbox mit Elektrowerkzeug. Nimm sie und komm mit.«
    James folgte ihr zur Vorderseite der Hütte, froh, dass es zumindest nicht sein Job war, die dreckigen Hosen wieder in den Rucksack zu stopfen. Die Tür des Betonbaus war aus Aluminium. Ein gelbschwarzes Warnschild war daran befestigt.

    HOCHSPANNUNG
640 VOLT
ZUTRITT FÜR UNBEFUGTE VERBOTEN
LEBENSGEFAHR
    »Du hast doch gesagt, es sei nur ein Sicherungskasten«, stieß James hervor.
    Lauren zuckte mit den Schultern. »Es muss wohl noch mehr da drin sein, aber damit werde ich fertig.«
    James grinste erleichtert, als er das schwere Vorhängeschloss an der Tür sah. »Dafür haben wir nicht das richtige Werkzeug mit«, meinte er. »Und durchschneiden werden wir dieses Monster nie im Leben.«
    »Brauchen wir auch nicht«, erwiderte Lauren, holte einen Schlüssel aus der Hosentasche und steckte ihn ins Schloss. »Der gute alte Martin. Der Schlüssel war im selben Aktenschrank wie die Pläne für das Elektrosystem.«
    Sie betraten die Hütte, in der ein waschmaschinengroßer Transformator summte. An einem Panel an der Wand gegenüber befanden sich mehrere Reihen Schalter mit darunterliegenden Sicherungen.
    »Mach die Plastikbox auf - ich brauche einen Elektro-Schraubenzieher.«
    James’ Finger waren vom kalten Wasser im Graben noch taub, und er mühte sich mit dem Plastikdeckel ab.
    »Welcher ist der Elektro-Schraubenzieher?«

    Lauren warf ihm einen verächtlichen Blick zu, als sie nach dem richtigen Werkzeug griff. »Vielleicht der, der wie ein Elektro-Schraubenzieher aussieht, hm? Leuchte mir und halt den Kopf still, während ich arbeite.«
    Sie betrachtete die langen Reihen von Schaltern. Jeder stand für einen anderen Schaltkreis auf dem Trainingsgelände und hatte einen verblichenen Tapestreifen, auf denen zu lesen war: Duschen, Licht (innen), Licht (außen, Flutlicht), Licht (Parcours), Warmwasser, Golf Buggy (Ladestation). Der Schalter mit der Aufschrift CCVT für die Videoüberwachung befand sich in der Mitte der dritten Reihe.
    »Da haben wir ihn ja.« Lauren grinste. »Ich ersetze die Sicherung durch eine durchgebrannte. Wenn der Ausbilder herkommt, sieht es so aus, als wäre sie durch einen Stromstoß oder so was durchgeschmort.« Sie betrachtete die Aufschrift auf der Sicherung. »Fünfzehn Ampere, Größe C.«
    Sie griff in die Box mit dem Elektrowerkzeug und kramte eine klobige Sicherung mit grünem Etikett heraus. Bevor sie mit dem Schraubenzieher die Sicherung löste, schaltete sie den Hebel für den CCTV-Kreislauf aus. Nachdem sie die Sicherung ausgetauscht hatte, legte sie den Hebel wieder um. Ein rotes Warnlicht leuchtete auf und bestätigte, dass die Sicherung nicht funktionierte.
    »Okay«, stellte Lauren zufrieden schmunzelnd fest. »So weit, so gut.«

    Beide knipsten ihre Stirnlampen wieder aus, als sie ins Freie traten. Bethany war bis über beide Arme voller Matsch, nachdem sie die Wathose wieder in James’ Rucksack hatte stopfen müssen.
    »Alles fertig?«, fragte sie.
    Lauren nickte und sah auf ihre Uhr.
    »Zwei Uhr einunddreißig«, stellte sie fest. »Ich schätze, wir haben zehn Minuten, bis ein Ausbilder hier auftaucht, um die Sicherung auszutauschen.«

4
    Die Grundausbildung ist die Hölle. Es steht einem frei, sie jederzeit abzubrechen, aber wer CHERUB-Agent werden will, muss sie absolvieren. Man wird körperlich und geistig an die absoluten Belastungsgrenzen getrieben, und den Ausbildern ist es egal, ob man weint, verletzt, hungrig oder krank ist. Ihnen geht es nur darum, die Teilnehmer abzuhärten, damit sie mit allem fertig werden, was im Laufe einer Undercover-Mission auf sie zukommen könnte. Und wenn man das einhunderttägige Training geschafft hat, dann wird man auch mit so ziemlich allem fertig.
    James hatte einen gefühlsmäßigen Flashback, als er durch die Büsche auf das fensterlose Betongebäude spähte, in dem die Auszubildenden schliefen.
Er erinnerte sich daran, wie er vor zwei Jahren selbst nach einem harten Trainingstag dort gelegen hatte, während sich die Federn der feuchten Matratze in seinen Rücken bohrten und der Regen auf das verrostete Metalldach hämmerte.
    »Ich habe keinen Ausbilder rauskommen sehen«, flüsterte Lauren.
    Bethany zuckte mit den Schultern. »Sie müssen doch bemerkt haben, dass die Kameras ausgegangen
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