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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag
Autoren: C. Bertelsmann
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konnte.

    »Stein sollte jetzt zwei Stockwerke weiter oben unterrichten«, meinte Shak. »Wir haben also Zeit bis zum Ende der nächsten Schulstunde in sechsunddreißig Minuten. Lass uns anfangen.«

2
    Während Shak hinter Steins Schreibtisch trat und die Jalousie schloss, ließ James den Blick durch das Büro schweifen. Es enthielt nichts Aufregendes: Standardschreibtisch und Stühle, zwei Aktenschränke und einen Kleiderständer. Shak öffnete mit dem Dietrich die Metallschränke und begann, die Akten durchzusehen. Er suchte nach Papieren, die sich auf George Steins Privatleben bezogen, besonders nach solchen, die etwas mit seinem Engagement für Umweltschutzgruppen zu tun hatten.
    James setzte sich währenddessen an den Schreibtisch und schaltete den Computer ein. Während der Rechner hochfuhr, zog er aus seinem Rucksack ein Mini-JVC-Notebook und stellte eine Netzwerkverbindung zwischen den beiden Computern her. Steins Rechner verlangte ein Passwort, aber das konnte James nicht aus der Ruhe bringen. Auf seinem PC startete er ein paar Hacker-Tools und ließ sie Steins System prüfen.
    Nachdem die Software sich die Basisinformationen
über Steins Festplatte und das Betriebssystem verschafft hatte, öffnete James ein weiteres Modul, mit dem er sich alle Dateien von Stein ansehen konnte.
    »Gutes Baby«, meinte James zufrieden.
    Er wählte die Kopier-Funktion und lud den gesamten Inhalt von Steins PC auf seine Festplatte.
    »Wie viele Daten hat er?«, fragte Shak, als er die zweite Schublade des Aktenschrankes öffnete.
    »Acht Komma zwei Gigabyte. Laut Ladebalken dauert es etwa sechs Minuten, alles zu kopieren.«
    Während die Computer arbeiteten, schob James einen Stapel Papier zur Seite, stieg auf den Schreibtisch und zog die Metallabdeckung von dem Beleuchtungssystem in der Decke. Der Staub, der auf ihn herabrieselte, kitzelte ihn in der Nase.
    »Schalt die Funzel aus, Shak.«
    Shak legte den Lichtschalter um. James griff in die Fassung, löste die Steckverbindung von einer der Neonröhren und sprang vom Schreibtisch. Kurz kramte er in seinem Rucksack und holte eine scheinbar identische Plastikfassung heraus. Doch während die, die er abmontiert hatte, weniger als ein Pfund gekostet hatte, war der Ersatz über dreitausend wert. Es war ein Abhörgerät, das aus einem stecknadelkopfgroßen Mikrofon, einem Sender und einem Chip bestand, der fünf Stunden Geräusche aufnehmen konnte.
    Lampenfassungen eignen sich hervorragend für Abhörgeräte. Erstens weil sie normalerweise frei über einem Raum hängen, wo man Geräusche gut einfangen
kann. Und zweitens kann man sie dort bequem an die Stromversorgung anschließen.
    Als sich James reckte, um die Metallabdeckung wieder zu befestigen, vernahm er das reißende Geräusch, vor dem er sich schon den ganzen Morgen gefürchtet hatte. Die Naht seiner Hose war aufgerissen und gab den Blick auf bunte Boxershorts frei.
    Shak musste lachen, als er das Licht wieder einschaltete. »Nettes Höschen, J.«
    »Mann, tut das gut !«, stöhnte James. »Vielleicht kann ich ja doch noch Kinder haben. Was steht als Nächstes auf dem Programm?«
    »Schlüssel«, erinnerte ihn Shak. »Nehmen wir mal an, er hat sie hiergelassen«, überlegte James laut und ging zu dem Jackett, das an der Tür hing. Aus Steins Tasche zog er einen Schlüsselbund und aus seinem eigenen Rucksack ein Paket Wachstafeln. Inzwischen war Shak in einem Aktenschrank auf interessante Dokumente gestoßen und kopierte die Seiten mit einem Handscanner.
    Die Wachstafeln ließen sich wie zwei Plätzchenhälften auseinandernehmen. Zwischen sie presste James je einen von Steins Schlüsseln und erhielt so Abdrücke, mit denen sich Duplikate anfertigen ließen. Als er damit fertig war, piepte das Notebook, um anzuzeigen, dass der Kopiervorgang beendet war.
    James setzte sich hinter sein Notebook und installierte über die Hacker-Software Spionageprogramme auf Steins Computer. Sie würden jeden Tastenbefehl von
Stein aufzeichnen und über das Internet verdeckt an die MI5-Überwachungszentrale in Caversham weiterleiten.
    Shak war mit den Aktenschränken fertig. Er nahm eine kleine Metallbox aus seinem Rucksack, die mit Isolierband umwickelt war und wie die Erfindung eines verrückten Professors aussah. Tatsächlich war es ein Gerät, mit dem das Funksignal, das Steins Alarmanlage an der Fernbedienung seines Autoschlüssels steuerte, aufgefangen und wiedergegeben werden konnte.
    Shak schaltete das Gerät ein, indem er einen Draht an
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