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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag
Autoren: C. Bertelsmann
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Ausrüstung darin schepperte leise.
    »Mütze«, erinnerte ihn Shak.
    James stieß einen kleinen Seufzer aus, als er sich bückte, um die Mütze aus dem Gras aufzuklauben. Ein paar hundert Meter weiter im Schulgebäude ertönte ein Gong, der das Ende der Schulstunde verkündete.
    »Okay, dann mal los«, meinte Shak.
    Die Jungen verließen die Deckung des Baumes und liefen über ein Rugbyfeld Richtung Schulgebäude, als
sie einen Platzwart bemerkten, der vom anderen Ende des Spielfeldes direkt auf sie zukam.
    »He, ihr zwei!«, rief er.
    Da James bei dieser Mission in letzter Minute für Callum eingesprungen war, hatte er nur noch Zeit gehabt, die Instruktionen kurz zu überfliegen. Unsicher, was nun zu tun war, sah er Shak an.
    »Keine Sorge«, flüsterte Shak. »Ich hab eine Story parat.«
    Der Platzwart fing die Jungen nahe den Rugby-Pfosten ab. Der Kerl mit dem schütteren grauen Haar, den Arbeiterstiefeln und dem schmierigen Overall sah ziemlich fit aus.
    »Was macht ihr beide bitte schön hier draußen?«, plusterte er sich auf.
    »Ich habe in der Mittagspause unter dem Baum da gelesen«, erklärte Shak und wies mit dem Daumen nach hinten. »Da habe ich meine Mütze liegen gelassen.«
    »Ihr kennt doch die Schulregeln, oder?«
    Shak und James sahen verwirrt drein.
    »Versucht nicht, mich für dumm zu verkaufen, ihr kennt die Regeln genauso gut wie ich. Wenn ihr keinen Rugby-Unterricht habt, kein Spiel oder eine offizielle Übung, dann setzt ihr keinen Fuß auf das Spielfeld, damit es nicht unnötig zertreten wird.«
    »Ja«, sagte Shak zerknirscht. »Tut mir leid, Sir. Ich hatte es nur eilig, zum Unterricht zu kommen, das ist alles.«
    »Tut mir leid«, fügte auch James hinzu. »Aber
schließlich ist der Platz nirgendwo schlammig oder so. Wir konnten also gar nichts kaputt machen.«
    Der Platzwart schien James’ Kommentar als Bedrohung seiner Autorität aufzufassen, denn er beugte sich vor und fauchte James an: »Ich stelle hier die Regeln auf, junger Mann! Nicht du entscheidest, wann du mein Spielfeld betrittst und wann nicht, kapiert?«
    »Jawohl, Sir«, antwortete James.
    »Wie heißt du und in welchem Haus bist du?«
    »Joseph Mail, King Henry House«, log James, der sich an eines der wenigen Elemente aus der Hintergrundstory erinnerte, die er gelesen hatte.
    »Faisal Asmal, gleiches Haus«, sagte Shak.
    »Gut«, meinte der Platzwart und wippte auf den Fußballen. »Ich werde euch beide eurem Hauslehrer melden, und ich schätze, dass ihr für eure Frechheit eine Woche nachsitzen dürft. Und jetzt verschwindet lieber zum Unterricht!«
    »Warum hast du ihm widersprochen?«, fragte Shak verärgert, als sie zum Hintereingang der Schule liefen.
    »Ich weiß, ich hätte es nicht tun sollen«, erwiderte James und hob abwehrend die Hände. »Aber der Kerl war so schrecklich aufgeblasen.«
    Durch eine Doppeltür betraten sie das Hauptgebäude, nahmen ein paar Stufen und standen in dem belebten Hauptgang, der sich durch das ganze Erdgeschoss zog. Es war zwar ziemlich laut, aber die Trinity-Schüler liefen zielstrebig durch die Gegend und nickten
höflich den Lehrern an den Türen zu, wenn sie in ihre Klassenräume gingen.
    »Was für ein Haufen Schleimer«, flüsterte James. »Bestimmt furzen diese Langweiler nicht mal.«
    Auf der Treppe zum zweiten Stock erklärte ihm Shak: »Um in Trinity aufgenommen zu werden, muss jeder Anwärter eine besondere Prüfung bestehen und ein Bewerbungsgespräch führen. Die Warteliste ist gigantisch, daher können sie es sich leisten, jeden rauszuschmeißen, der ihnen nicht ins Konzept passt.«
    »Ich wette, hier würde ich es nicht lange machen«, stellte James fest.
    Bis sie im zweiten Stockwerk angekommen waren, hatten die meisten Schüler ihre Unterrichtsräume erreicht und die Zimmertüren waren geschlossen worden. Shak zog einen Dietrich aus seinem Blazer, als sie an ein paar Klassenzimmern vorbei waren. Vor einer Bürotür mit dem Namensschild Dr. George Stein, BSc, PhD, Leiter Wirtschaft und Politik blieb er stehen.
    Shak steckte die Spitze des Dietrichs ins Schlüsselloch. James blieb dicht neben ihm stehen und verstellte ein paar Schülern, die fünfzehn Meter weiter vor einem Klassenzimmer warteten, die Sicht.
    Das Schloss hatte einen einfachen Mechanismus, daher musste Shak nur einmal kurz am Dietrich ruckeln und am Türgriff ziehen, und die Türe sprang auf. Schnell traten die beiden in das Büro und schoben den Riegel vor, damit sie niemand überraschen
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