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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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Blaulichter erleuchtet. Polizisten in Schutzausrüstung zogen die Leute aus ihren Hütten, Kinder weinten, Bewohner und Polizisten schrien sich gegenseitig an.
    Der Polizist stieß James neben Clark gegen den Lieferwagen.
    »Ist da noch jemand drin?«, rief ein Polizist.
    »Mein kleiner Bruder«, sagte Clark. »Ich geh und weck ihn auf.«
    »Nein, du bleibst hier, ich mache das«, widersprach der Polizist.
    Einer von ihnen ging in den Lieferwagen. James sprach den anderen an.
    »Was ist denn los?«
    »Gerichtsbeschluss«, sagte der Polizist. Er zog ein Stück Papier aus der Tasche und las vor: »Auf Befehl des Obersten Gerichtshofes haben alle Bewohner der Gemeinde Fort Harmony diese innerhalb von sieben Tagen zu verlassen. 16. September 1972.«
    »Das ist über dreißig Jahre her«, meinte James.
    Der Polizist zuckte mit den Schultern. »Wir haben etwas länger gebraucht als erwartet.«
    Im Wagen schrie der Polizist auf, stolperte ins Freie und hielt sich die Hand an die Hüfte. James sah Sebastians Jagdmesser in seinem Bein stecken. Der andere Polizist schrie in sein Funkgerät.
    »Code One, Code One, Polizist verletzt, schwere Verwundung!«
    Sofort kamen etwa zehn seiner Kollegen angerannt. Zwei kümmerten sich um den Polizisten mit dem Messer im Bein und führten ihn weg, zwei andere stießen James und Clark hart gegen den Lieferwagen und suchten sie nach Waffen ab.
    »Nicht die zwei, da ist noch ein Kind im Wagen«, sagte der Polizist.
    Clark rief: »Ich habe doch gesagt, ich wecke ihn auf! Er hat Angst im Dunkeln, deshalb schläft er mit einem Messer im Bett.«
    »Halt die Klappe, bevor ich dir das Maul stopfe!«, brüllte ihn ein Polizist an.
    Zu sechst umstellten die Polizisten den Lieferwagen, drei von ihnen mit gezogener Waffe.
    »Komm da jetzt raus!«, brüllte ein Sergeant.
    »Nicht schießen!«, rief Sebastian von innen. »Tut die Waffen weg!«
    »Nehmt sie runter, es ist nur ein Kind«, sagte der Sergeant. »Wie heißt du, Kleiner?«
    »Sebastian.«
    »Sebastian, ich will, dass du langsam und mit erhobenen Händen aus dem Lieferwagen kommst. Wir werden dir nichts tun, wir wissen, dass es ein Unfall war.«
    Sebastian trat ins Licht der Taschenlampen. Sobald er an der Tür war, griffen ihn die Polizisten und warfen ihn in den Matsch. Einer der Bullen stellte seinen Stiefel auf Sebastians Rücken und legte ihm Handschellen an. Im Vergleich zu den Polizisten in Schutzuniform sah er klein und verloren aus. Schließlich zogen sie ihn zu einem der Polizeiautos.
    »Lassen Sie mich mit ihm gehen«, bat Clark.
    Ein Polizist stieß ihn wieder gegen den Lieferwagen.
    »Du lernst nichts dazu, was?«
    Sie zerrten Sebastians Mutter aus ihrer Hütte und setzten sie neben ihren Sohn in das Polizeiauto.
    »Was ist mit uns?«, fragte James.
    »Wir bringen euch alle in den Gemeindesaal im Dorf. Am Fuß des Hügels steht ein Bus«, sagte der Sergeant.
    »Ich brauche meinen Trainingsanzug und meine Stiefel«, sagte Clark.
    »Du kannst da nicht rein, das ist der Schauplatz eines Verbrechens.«
    »Ich bin barfuß«, beschwerte sich Clark, »und es ist kalt!«
    »Ist mir egal, und wenn du über Glassplitter laufen musst«, schrie der Polizist. »Runter in den Bus, oder du hast ganz andere Sorgen als kalte Füße!«
    James und Clark zogen ab.
    »Ich muss meine Schwester und Tante Cathy finden«, meinte James.
    Überall waren Polizisten, bestimmt über hundert Leute. Wer sich widersetzte, fand schnell heraus, dass das Einsatzkommando sich nicht scheute, Schlagstöcke zu gebrauchen. James und Clark duckten sich zwischen einigen Bäumen und kamen bei Cathys Hütte wieder zum Vorschein. Von Amy, Cathy und dem Geländewagen war keine Spur zu sehen. In der Hütte stellten sie fest, dass Amy und Cathy die meisten ihrer Sachen mitgenommen hatten.
    »Was suchst du?«, fragte Clark.
    »Mein Handy«, erwiderte James. »Anscheinend hat meine Schwester es mitgenommen. Welche Schuhgröße hast du?«
    »Fünfunddreißig.«
    James kickte ein paar seiner Nikes in die Mitte des Raumes.
    »Das ist Größe sechsunddreißig, aber da wächst du rein. Nimm dir von den Klamotten, was du brauchst.«
    »Danke«, meinte Clark und zog die Trainingshosen und die Turnschuhe an. James gab ihm noch ein warmes Sweatshirt mit Kapuze.
    »Wahrscheinlich ist meine Schwester im Dorf«, meinte er. »Wir sollten lieber in den Bus steigen.«

    James und Clark saßen nebeneinander im Bus, der sich langsam mit den Bewohnern von Fort Harmony füllte. Jeder von ihnen trug
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