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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe
Autoren: Shiloh Walker
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amüsier dich! Du machst ja ein Gesicht, als stünde dir eine Steuerprüfung bevor.«
    Law schnitt eine Grimasse. Verdammt. Selbst die wäre ihm noch lieber als das hier. Schließlich bezahlte er einen Steuerberater dafür, sich um solchen Mist zu kümmern.
    Aber er konnte niemanden dafür bezahlen, sich für ihn mit diesem ganzen Schlamassel zu befassen.

2
    Drei Monate später
    Er stieg aus dem Bett, während sie noch schlief.
    Als er aus der Dusche kam, drehte sie sich gerade von einer Seite auf die andere, und er kniete sich neben das Bett, um ihr einen Kuss zu geben. Doch sie wandte den Kopf ab, sodass seine Lippen lediglich ihre Wange streiften. »Hab die Zähne noch nicht geputzt«, murmelte sie.
    Er lachte.
    »Rufst du an, wenn du im Hotel bist?«
    »Mach ich.« Obwohl er die Antwort schon kannte, stellte er pflichtbewusst die gewohnte Frage. »Sicher, dass du nicht mitkommen willst?«
    Im schwachen Licht, das vom Flur hereinfiel, sah er, wie sie das Gesicht verzog. »Lieber nicht. Ist nicht so meins, das weißt du ja. Aber fahr du nur … Hab Spaß!«
    Er küsste sie wieder. »Ich versuch’s. Und ich werde dich vermissen.«
    »Hmmm. Gut so. Und bring mir etwas Hübsches mit …«
    »Mach ich doch immer.«
    Insgeheim schmiedete er bereits Pläne.
    Er war auf dem Weg nach Chicago. In dieser großen Stadt kannte er sich gut aus, und obwohl er mehr Gefallen an einer wohlbedachten Jagd fand, konnte er es nicht mehr vor sich herschieben, das Verlangen, der Hunger ließ sich kaum noch unterdrücken …
    Als er schließlich zur Tür ging, war sie bereits wieder eingeschlafen. Ein letztes Mal schaute er zurück und lächelte nachdenklich. Dann brach er voller Ungeduld auf.
    Er musste hier verschwinden, und zwar schleunigst.
    Ihm war nicht klar gewesen, dass ihm der Verzicht so schwerfallen würde …
    Ihr Name war Katia. Jedenfalls hatte sie sich ihm so vorgestellt. Er wusste nicht, ob sie wirklich so hieß, und im Moment war es ihm auch egal. Er wollte sie lediglich irgendwie aus dem Club locken und an einen ruhigen, abgeschiedenen Ort schaffen.
    Sie ahnte nicht, dass ihre Zeit abgelaufen war. Auf ihn wirkte sie, als hätte sie nicht viel anderes im Sinn außer Sex – das konnte er ihr von den Augen ablesen. Wahrscheinlich lag das an den Pillen, die sie eingeworfen hatte. Er mochte das zwar nicht, aber im Prinzip spielte es keine große Rolle. Sie würde sich trotzdem wehren – das sah er ihr an. Er wusste, welche Mädchen kämpften.
    Eine Jagd unter Zeitdruck war zwar nicht dasselbe wie wenn man es gemächlich angehen lassen konnte, aber sie bereitete ihm trotzdem Vergnügen. Und wie.
    Sie liefen den Bürgersteig entlang – genauer gesagt ging er und sie stolperte neben ihm her. Immer wieder ließ sie eine Hand hinabgleiten, um seinen Schwanz durch die Jeans hindurch zu reiben, und trotz seines Verlangens widerte sie ihn ein bisschen an. In der Not fraß der Teufel allerdings Fliegen, und er wusste, dass Katia genau seinen Bedürfnissen entsprach. Sogar haargenau …
    Kichernd griff sie plötzlich nach seiner Hand und zog ihn in eine Seitengasse. »Lass es uns hier machen.«
    »Willst du nicht lieber in ein Hotel?«, fragte er.
    »Nein.« Katia hob den Saum ihres kurzen Kleidchens hoch. Sie trug nichts darunter. Schwaches Licht fiel über ihre Hüften und Schenkel, sodass er ihre enthaarte Muschi sehen konnte. »Ich will es hier machen.« Sie leckte an einem ihrer Finger und fasste sich an. »Wenn du gut bist, kannst du mich später ins Hotel bringen.«
    Mit gehobener Augenbraue folgte er ihr tiefer in den Schatten. Das hier … na ja, das konnte eine ganz neue Herausforderung werden. Ein paar Werkzeuge trug er in seiner Lederjacke bei sich. Nicht viele, aber es würde reichen.
    Sie befanden sich in keinem sonderlich ruhigen Stadtviertel. Während der letzten zehn Minuten hatte er drei Mal Sirenengeheul gehört, jedes Mal war es aus einer anderen Richtung gekommen. Stimmengewirr wurde lauter und verebbte wieder, hin und wieder ertönte ein Schrei, irgendwo in der Nähe dröhnte Musik. Wahrscheinlich kam sie aus einem anderen Club.
    Hinter sich hörte er Schritte, jemand rief etwas. Instinktiv zog er den Kopf ein und hob die Schultern. Er machte sich kleiner und verbarg sein Gesicht, so gut es ging, während er über den verwahrlosten Bürgersteig schritt. Unter seinen Sohlen knackten Glasscherben.
    Lächelnd rieb Katia sich schneller. »Willst du mich hier vögeln?«, flüsterte sie, klimperte mit den Wimpern
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