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Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition)
Autoren: J.t. Ellison
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Ansatz. Sie sah, wie das Feuer in Baldwins Augen aufflammte. Seine Stimme war angespannt.
    „Ein guter Cop, der sich an dich herangemacht hat. Ich nahm an, dass du dich freuen würdest, ihn vom Hals zu haben.“
    „Ich kann selber auf mich aufpassen, Baldwin.“
    „Das weiß ich, verdammt noch mal. Deshalb mach ich mir ja Sorgen.“ Er raufte sich die Haare und atmete dann tief durch, um sich zu beruhigen. Sie hatte noch nie erlebt, dass er die Kontrolle verlor, und war von der Intensität dieser speziellen Unterhaltung mehr als überrascht.
    „Ich will mich nicht mit dir streiten“, sagte sie.
    „Ich will mich auch nicht mit dir streiten. Wir müssen nur aufpassen, was wir tun. Ich habe das Gefühl, alles verändert sich. Ich bin mir nicht sicher, wie, aber inmitten von dem Fall hier, dem Predator und Memphis ist irgendetwas Schlimmes im Anmarsch. Ich will ein Auge auf dich haben. Vielleicht ist es an der Zeit, für immer nach Nashville zurückzukehren.“
    Sie löste sich von ihm. „Tu das nicht. Tief in deinem Inneren willst du das nicht. Ich kenne dich. Du willst nicht an ein Haus gekettet sein, an ein fades Leben in nur einer Stadt. Dir würde die Jagd fehlen, die Möglichkeit, etwas zu bewirken.“
    Er bedachte sie mit einem eigenartigen Blick. „Glaubst du wirklich, dass es nicht meine Priorität ist, rund um die Uhr bei dir zu sein?“
    Sie senkte unbehaglich den Blick. „In deinem Herzen ja. Aber in deinem Kopf? Nein, Honey. Du brauchst die BAU, genau wie ich die Metro brauche. Sie ist ein Teil von dir.“
    „Du bist ein Teil von mir. Die BAU ist nur ein Job.“
    „Sie ist mehr als das. Sie ist dein Leben.“
    „Nein, Taylor. Du bist mein Leben.“ Er küsste sie erneut, dieses Mal leidenschaftlicher. „Und vergiss das ja nicht. Komm, gehen wir ins Hotel zurück und gönnen uns ein wenig Schlaf. Morgen wird ein langer Tag.“
    Sie ließ sich von ihm Richtung Hotel ziehen, wohl wissend, dass diese Unterhaltung noch lange nicht vorbei war.

46. KAPITEL
    In ihrem Hotelzimmer angekommen, nutzte Taylor die Chance, ins Badezimmer zu entfliehen und eine lange Dusche zu nehmen. In den letzten paar Tagen war zu viel passiert. Zu viele Gefühle waren aufgewühlt worden. Baldwin konnte die BAU nicht verlassen, schon gar nicht ihretwegen. Das war nicht richtig.
    Sie trocknete sich ab und bürstete ihre nassen Haare. Jetzt, wo es vorbei war, erlaubte sie sich, über die grauenhaften Taten der beiden Brüder nachzudenken. Darüber, was die Opfer unter ihren Händen durchlitten hatten. Wie sie langsam verhungert waren, ihre Organe eines nach dem anderen versagte, die Schmerzen, nur gedämpft von Phasen der Bewusstlosigkeit.
    Sie putzte sich die Zähne, spuckte aus, öffnete ihren Mund weit, schaute sich die Backenzähne an, die Schneidezähne; sah, wie sie alle fein säuberlich zwischen ihren Nachbarn standen. Präzision. Zähne waren so einzigartig wie ein Fingerabdruck. Wie würde es ohne das ganze Fleisch aussehen? Wenn sie in einem Plexiglassarg gefangen gehalten worden wäre, langsam, unausweichlich verhungert und schließlich verrottet wäre? Sie versuchte, sich ihren Schädel so vorzustellen, wie ein Archäologe auf einer Ausgrabung es wohl tun würde. Würde er ihre Zähne anschauen, ihren Brauenbogen, die Nasenhöhle und denken, wow, diese Frau musste mal sehr schön gewesen sein, als sie noch gelebt hatte? Die Zähne hatten vermutlich hellweiß gestrahlt, als dieser Kopf noch geatmet hatte. Bestimmt hatten viele Männer sie attraktiv gefunden.
    Sie wünschte, sie hätte Memphis geohrfeigt, als er sie geküsst hat. Der Mistkerl hatte recht. Sie hatte seinen Kuss erwidert. Und sie würde mit diesem Wissen leben müssen. Baldwin durfte es niemals erfahren.
    Sie schob alle Gedanken an Memphis beiseite. Sie sollte sich auf das Gute konzentrieren, darauf, dass sie die Mörder gefasst, die Fälle gelöst hatten. Sie hatte alles richtig gemacht. Sie hatte sich bewiesen, und das konnte für ihre Karriere nur gut sein. Später gäbe es noch ausreichend Zeit, sich Sorgen darüber zu machen, wie es weitergehen sollte. Baldwin für immer in Nashville zu haben wäre toll, aber er würde dort nicht glücklich werden, auch wenn er das jetzt noch nicht wusste. Sie hatte ihre eigenen Dämonen zu bekämpfen,ihre eigenen Probleme zu lösen. Es war einfach ein verdammt schlechtes Timing.
    Mit einem Seufzer löschte sie das Licht im Badezimmer und kehrte ins Schlafzimmer zurück. Sie würde einen Weg finden, alles wieder
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