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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Andersen
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Lächeln für ihre euphorische Tochter.
    Sasha schnippelte eine Kartoffel und tippte ungeduldig mit den Zehen auf den abgewetzten Linoleumboden. Sie hoffte, wer auch immer es war, dass er ihre Mutter nicht zu lange aufhalten würde, weil sie ihr noch sehr viel mehr zu erzählen hatte. Sie hatte ihr noch gar nichts von dem Jungen erzählt.
    Sasha merkte in dem Moment, dass sie seinen Namen gar nicht kannte. Sie waren zusammen Schlittschuh gelaufen, hatten begeistert über drei Stunden ihre Geschicklichkeit ausprobiert. Aber sie hatten kaum zwei Worte miteinander gewechselt. Es war irgendwie seltsam, dass sie nicht reden mussten , beinahe so, als würden sie verstehen, was der andere probieren wollte, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren.
    »Sasha?« Die Stimme ihrer Mutter, die irgendwie merkwürdig klang, unterbrach ihre Tagträumerei. Sasha blickte auf und sah sie in der Tür stehen. »Komm bitte mal. Hier ist jemand, der dich sehen möchte.«
    Sasha folgte ihr ins Wohnzimmer und blieb erschrocken an der Schwelle stehen. In dem alten, ramponierten Sessel saß Ivan Petralahti.
    Persönlich.
    In ihrem Haus.
    Ihr Mund öffnete und schloss sich mehrmals, aber sie brachte kein Wort heraus. Sie hielt sich am Türrahmen fest und brachte endlich quiekend seinen Namen heraus. »Mr. Petralahti!«
    »’Allo Sasha.« Er erhob sich. »Ich bin gekommen zu reden mit dir über Skating«, sagte er.
    »Mit mir?« Sie machte große Augen. »Sie möchten mit mir reden?«
    »Ja. Ich dich sehen laufen heute, und ich sehen etwas... etwas Besonderes. Kein Training. Roh, du verstehen. Aber du es lieben, ja?«
    »Oh ja! Mehr als alles andere.«
    »Dann du wirst sein meine Schülerin. Kommen Montag auf die Eisbahn pünktlich nach Schule. Ich dich erwarten nicht später als vier Uhr.« Er bewegte sich auf die Tür zu.
    »Mr. Petralahti«, meldete sich Sashas Mutter ängstlich zu Wort, die fürchtete, dass er irgendwie die Ärmlichkeit ihres Hauses übersehen hatte, »wir können uns das schlicht nicht leisten -«
    »Isst eine Stipendium«, drehte sich Petralahti beruhigend zu ihrer Mutter um. »Ich geben zwei, und eins bekommen Sasha auf Probe. Wenn sie es so gut macht, wie ich erwarten, wird es sein von Dauer. Das zweite ich geben einem jungen Mann. Name ist Lon Morrison.« Er drehte sich leise lächelnd zu Sasha um. »Ich denken, du ihn kennen, hm? Vier Uhr«, wiederholte er streng. »Nicht kommen zu spät.« Und genauso abrupt, wie er aufgetaucht war, war er wieder verschwunden.
    Sasha blinzelte ihre Mutter verwundert an. »Mr. Petralahti wird mein Lehrer?« Sie lachte plötzlich, dieses tiefe, ansteckende Lachen, das sie schon als Kleinkind hatte, und fasste ihre Mutter an den Händen und wirbelte sie herum. Mitten in ihrer dritten Drehung löste sie sich plötzlich von ihrer Mutter und sah sie fragend an. »Aber wieso sagte er, dass ich ihn kenne, Mama? Ich kenne niemanden, der Lon Morrison heißt.«
    Aber sie tat es doch. Mehr oder weniger. Denn das Erste, was sie am Montag erfuhr, als sie die große, scheunenartige Anlage von Ivan Petralahti betrat und ihn über das Eis sausen sah, war, dass Lon Morrison der Junge war, den sie in der Mitte der Eisfläche gesehen hatte.
     
    Sie schüttelte den Kopf, fuhr erschrocken zusammen und zurück in die Gegenwart. Ach, du heiliger Strohsack. Woher kam das denn nur?
    Als ob du das nicht weißt.
    Sasha lief langsam an die Seite der Tribüne zurück, wo sie ihre warmen Sachen und den Schlittschuhkoffer abgestellt hatte. Sie sollte sich lieber auf den Weg machen. Diese kleine Erinnerungsreise war ja gut und schön … aber das Leben ging weiter.
    Dann hob sie den Kopf, stur und stolz zugleich. Nein, bleib bei der Wahrheit, verlangte sie von sich selbst. Es war absolut nicht gut und schön, genau genommen war es ziemlich beunruhigend. Es brachte Erinnerungen zurück, die sie so schnell wie möglich hatte vergessen wollen, und während der Gedanke an Ivan nur erfreulich war, war der an Lonnie nur schmerzlich.
    Sie hatte es so satt. Aber ihre Verbindung zu Lon Morrison schien ständig etwas Schmerzhaftes an sich zu haben.
    Sasha zog ihre Schlittschuhe aus, trocknete die Kufen, legte die Schoner wieder an und verstaute sie. Sie zog ihre Trainingshose und die Straßenschuhe über und machte sich auf die Suche nach dem Büro, um ein Taxi zu rufen und den Wachmann zu informieren, dass sie ging. Zehn Minuten später befand sie sich auf dem Weg zum Hotel.
     
    Eine Gruppe Follies-Künstler kam gerade
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