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Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Titel: Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)
Autoren: Julie Hastrup
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räusperte sich.
    »Was hält Sofie von den Schlangen?«
    Steffens Gesicht verzog sich, und er schaute sie mürrisch an. Es war offensichtlich, dass seine Laune starken Schwankungen unterlag.
    »Fie hatte Angst vor ihnen, wie die meisten anderen Menschen auch, wenn sie sie das erste Mal sehen. Zu Anfang hat sie sie nicht gemocht, doch als sie sie besser kennengelernt hat, fand sie es interessant, sie zu beobachten. Ihr jüngerer Bruder Patrick ist ganz verrückt nach ihnen.« Beim Gedanken an seinen Sohn leuchtete Steffens Gesicht auf. »Das ist er immer schon gewesen, seit er ganz klein war.«
    »Wir würden uns gerne Sofies Zimmer ansehen.«
    »Natürlich. Das ist gleich nebenan, sie hat es sich mit Patrick geteilt, aber im Moment schläft er bei uns im Schlafzimmer.«
    Steffen führte sie in ein unaufgeräumtes Kinderzimmer. Rebekka dankte ihm und bat darum, sich in Ruhe umsehen zu dürfen.
    »Natürlich.« Er zögerte kurz, dann wandte er sich zum Gehen, während er murmelte, dass er wohl besser nach seiner Frau sehen sollte.
    Überall auf dem Boden lagen Spielsachen. Rebekka und Reza mussten über diverse Stapel steigen, während sie sich umsahen. An der einen Wand stand Sofies zerwühltes Bett, an der gegenüberliegenden befand sich ein Kinderschreibtisch mit einer kleinen roten Lampe. Reza öffnete eine Schublade nach der anderen, während Rebekka den Kleiderschrank durchforstete, der ziemlich vollgestopft war.
    »Ziemlich unordentlich hier, nicht?« Reza sah Rebekka an, die nachdenklich nickte.
    »Wo würde ein kleines Mädchen, das gezwungen ist, sich das Zimmer mit seinem kleinen Bruder zu teilen, wohl seine Schätze verstecken?«, fragte sie sich leise und dachte an ihre eigene Kindheit. Sie hatte sich ein kleines Zimmer mit ihrem jüngeren Bruder Robin geteilt, und obwohl sie ihn über alles geliebt hatte, hatte sie ihre Schätze vor ihm unter der Matratze versteckt. Rebekka ging zu Sofies schmalem Bett und hob energisch die Matratze an. Zwischen den Lamellen steckte ein schmuddeliger, weißer Briefumschlag. Rebekka streckte die Hand danach aus.
    »Ein Brief?« Reza erhob sich von dem Schreibtischstuhl und trat zu seiner Kollegin, die vorsichtig den Umschlag öffnete. Es steckte kein Brief darin, dafür enthielt der Umschlag Geldscheine, sie zählte insgesamt eintausendeinhundert Kronen.
    Reza stieß einen Pfiff aus. »Das ist viel Geld für ein kleines Mädchen. Aber sie kann natürlich gespart haben.«
    »Mag sein, doch es wundert mich, dass sie das Geld dann unter der Matratze versteckt. Warum hat sie es nicht auf einem Sparkonto oder zumindest in einer Spardose?«
    Beide sahen zu dem Regal hinüber, in dem zwei Spardosen standen, eine Pinguindame und ein Pinguinherr. Reza nahm sie aus dem Regal und schüttelte sie. Es klapperte ein wenig, offenbar waren nur kleine Münzen darin.
    Wenig später standen sie wieder in der Küche. Anita saß noch genau dort, wo sie sie eben verlassen hatten, und starrte apathisch vor sich hin, eine brennende Zigarette in der Hand. Steffen blätterte in einer Fußballzeitschrift. Reza erzählte ihnen von den Geldscheinen, die sie gefunden hatten, und die beiden wirkten schockiert von der Höhe des Betrags. Sofie bekomme zu Weihnachten und zum Geburtstag nie Geld, weil ihr immer irgendetwas an Kleidung oder Spielsachen fehle, erklärten sie einstimmig. Sie hatten keine Ahnung, woher das Geld kommen konnte.
    Rebekka biss sich auf die Lippe. Wofür wurde Sofie bezahlt, und wer bezahlte sie? Reza unterrichtete Anita und Steffen über den derzeitigen Plan, die Suche auch während der Nacht fortzusetzen. Steffen hörte aufmerksam zu, während Anita nichts um sich herum wahrzunehmen schien. Plötzlich richtete sie sich auf. Ihr Gesicht hatte sich verändert, die Augen waren jetzt groß und schwarz, der Mund stand offen wie ein Krater. Sie hielt sich mit ihren schmalen Händen die Ohren zu und stieß einen Schrei aus, der die Luft zerriss und für einen Augenblick alle lähmte. Dann sank sie in sich zusammen, richtete den Blick auf Rebekka und sagte mit fast normaler Stimme: »Sofie ist tot.«
    »Sie dürfen nicht …« Rebekka machte einen Schritt auf die Frau zu, die heftig den Kopf schüttelte und die Hände vor sich hielt, als wollte sie alle wegstoßen.
    »Sind Sie selbst Mutter?« Sie starrte Rebekka an.
    »Nein, das nicht, aber ich …«
    »Dann verstehen Sie auch nicht, was ich meine. Sie ist tot. Sofie ist tot. Das weiß ich. Ich spüre es hier drinnen.«
    Sie schlug
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