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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition)
Autoren: Frédéric Mars
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war nicht der Einzige, der bezweifelte, dass das Ganze ein tragischer Unfall gewesen war.
    Und auch wenn in den U-Bahn-Tunneln niemand mit Flugzeugen herumflog, war klar, dass erneut der stechende Geruch des Terrorismus über New York hing und schon bald alle ersticken würde.

ZUR GLEICHEN ZEIT – NEW YORK – JOHN-F.-KENNEDY-FLUGHAFEN
    »Auch wenn es bei uns in den letzten Jahren nicht zu Terrorakten gekommen ist, sollten wir auf keinen Fall die zahllosen Versuche vergessen, die es unter anderem hier in New York gegeben hat. Denken Sie nur an die Autobombe am Times Square, die im Mai 2010 zum Glück noch rechtzeitig entschärft werden konnte. Ich lege Wert auf die Feststellung, dass es uns damals dank des Zusammenwirkens der örtlichen Polizeikräfte und der zuständigen Regierungsstellen gelungen ist, einen möglicherweise mörderischen Anschlag zu verhindern.«
    »Eine Frage, Herr Bürgermeister. Betty Sedorf von der Sendergruppe New York City Television. Befürchten Sie, dass die erneute Sorge vor Terroranschlägen in der Stadt Ihre Wiederwahl gefährden könnte? Von Ihrer anderen Kandidatur einmal ganz abgesehen?«
    »Alles zu seiner Zeit, wenn es Ihnen recht ist, Miss Sedorf. Die nächste Wahl für das höchste Amt der Stadt steht erst in zwei Jahren an. Und was die Präsidentschaftswahl angeht, auf die Sie anspielen, obliegt es Präsident Cooper, sich um die Sicherheit des Landes zu kümmern. Dazu gehört auch die Aufgabe, das Land vor einer möglichen terroristischen Bedrohung zu schützen. Ihnen dürfte bekannt sein, dass bei mir die Sorge um die Sicherheit der Bewohner dieser Stadt im Vordergrund steht. Und jetzt danke ich Ihnen allen; ich habe nichts weiter zu sagen. Bis morgen!«
    Edgar Wendells hohe Gestalt mit dem silbernen Haarschopf über einem nachtblauen Kaschmirmantel verschwand im Fond der schwarzen Lincoln-Limousine, die wenige Schritte entfernt stand. Es war nicht zu übersehen, dass die anwesenden Journalisten für diesen Tag genug hatten von seinen Phrasen, denn keiner von ihnen machte Anstalten, ihm zu folgen, um noch ein wenig mehr aus ihm herauszukitzeln. Sie würden ihn ohnehin am nächsten Vormittag im Madison Square Garden wiedersehen, wo er als frisch nominierter Präsidentschaftskandidat der Republikaner seine erste große Pressekonferenz abhalten würde. Ein Heimspiel für ihn. Diese Veranstaltung sollte den Auftakt eines verspätet einsetzenden Wahlkampfes markieren, der bis dahin nach einhelliger Meinung ebenso lahm wie langweilig verlaufen war. Zum Glück blieben bis zum Wahltag im November nur noch zwei kurze Monate.
    Der Wagen des Bürgermeisters fädelte sich zwischen den Taxis und der ungewöhnlich großen Zahl von Polizeifahrzeugen in den Verkehr ein.
    Die automatischen Türen des Flughafenterminals öffneten sich vor einer kleinen Gruppe, die eine beachtliche Schar von Medienvertretern angelockt hatte wie Bienen auf der Suche nach Nektar. Hinter dem Rücken eines Hünen mit rotem Bart und Lockenkopf verschwand das keineswegs kleine Paar förmlich. Beide trugen große Sonnenbrillen. Der Rothaarige im Parka, der sich freimütig dem Ansturm der Fragen stellte, war nicht ihr Leibwächter.
    »Mr. Bernstein!«
    »Mr. Bernstein, bitte!«
    »Aaron!«
    »Mr. Bernstein, nur ein paar Worte!«, stritten sich die Reporter um die Gunst des Kolosses. Mit einer gebieterischen Handbewegung gab er zu verstehen, dass er eine Erklärung abgeben wollte. Mikrofone reckten sich ihm entgegen, und mit einem erneuten Wink erreichte er eine gewisse Stille.
    »Einige von Ihnen kennen mich. Für die anderen: Mein Name ist Aaron Bernstein, ich bin Mitglied der New Yorker Anwaltskammer und organisiere in dieser Woche den ersten unabhängigen internationalen Kongress zum 11. September 2001, den ›9/11 IIC ‹.«
    »Mr. Bernstein, was sagen Sie zu den kritischen Stimmen, die behaupten, dass Sie mit der Leichtgläubigkeit wirklichkeitsfremder Verschwörungstheoretiker eine Menge Geld verdienen? Befürchten Sie nicht, dass man darin eine Provokation der Angehörigen von Opfern sehen könnte, zumal gerade jetzt erneut der Jahrestag dieser Tragödie begangen wird?«
    »Hören Sie. Erstens sind die Besucher dieses außergewöhnlichen Kongresses ebenso wenig wirklichkeitsfremde Schwärmer wie Sie, und zweitens möchte ich, wenn Sie gestatten, den Begriff Verschwörungstheoretiker in aller Entschiedenheit zurückweisen. Jeder der Teilnehmer ist anerkannter Experte auf dem Gebiet der Nachrichtendienste, der
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