Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesgier - Thriller

Todesgier - Thriller

Titel: Todesgier - Thriller
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
Sawyer Browns »Some Girls Do«. Cohn sang mit, bis ganz zum Ende, und rief dann aus: »Mann, ist das schön, wieder in den Staaten zu sein. Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland kann mich am Arsch lecken.«
     
    Randy Whitcomb, Juliet Briar und ein Mann, der vielleicht Dick hieß, sich aber »Ranch« nannte, wohnten in einem heruntergekommenen Haus auf der Ostseite von St. Paul, direkt über einer großen Vertiefung im Boden, bei allen nur als »Swede Hollow - Schwedenloch« bekannt. Früher hatten hier viele Schweden gelebt; jetzt war das Areal eine ungepflegte öffentliche Grünanlage.
    Whitcomb war Zuhälter, seit seine Eltern ihn zwölf Jahre zuvor hinausgeworfen hatten. Er liebte seinen Beruf und Fernsehsendungen über Zuhälter und Möchtegern-Zuhälter, und sein größter Traum war es, ein richtiges Zuhälterauto, einen Mercedes-Benz R-Klasse in Smaragdgrün, zu besitzen. Außerdem fügte er anderen gern Schmerz zu, solange er dabei selbst keinen erleiden musste.
    Juliet, eine grobschlächtige junge Frau mit formlosem grauem Kleid und fast herausgewachsener Dauerwelle, war sein einziges Pferdchen im Stall. Sie saß vornübergebeugt am Steuer von Whitcombs Behinderten-Van und plapperte abwechselnd über das, was sie auf der Straße sah, oder schluchzte, die Fingerknöchel gegen den Mund gepresst, vor sich hin, aus Angst vor dem, was ihr bevorstand - eine Abreibung von Whitcomb, mit dem Stock.
    Die Gerte hatte er von einem Fliederbusch einen Block
von ihrem Haus entfernt abgebrochen. Der Zweig war dem Licht entgegen lange nach oben gewachsen, etwa zweieinhalb Zentimeter breit am unteren und nicht einmal einen halben am oberen Ende. Die Rinde hatte Whitcomb mit einem Taschenmesser abgeschält; der Stock lehnte weiß und nackt, mit Blutspritzern besprenkelt, in der Ecke des Zimmers neben seinem Ruhesessel.
    Im Lauf des Sommers hatte er sie dreimal damit verprügelt, weil ihre Leistung nicht seinen Vorstellungen entsprach.
    Er schlug gern zu. Weil er nicht aufstehen konnte, befahl er ihr, sich wie ein Hund auf den Boden zu knien, und traktierte sie von seinem Stuhl aus mit der Gerte. Der Stock war so geschmeidig, dass er die Haut aufplatzen ließ, ohne ihr die Knochen zu brechen - grundsätzlich wäre ihm das egal gewesen, aber dann hätte sie ihn nicht mehr bedienen können. Also lachte und plapperte und kicherte und schluchzte sie, denn ihre Furcht wurde immer größer, je näher sie dem Haus kamen.
    Sie konnten sich keinen Van mit Behindertenlenkung leisten, und Whitcomb hätte auch gar nicht gewusst, wie er sie bedienen sollte. Stattdessen hatten sie sich billig einen mit hydraulischer Hebevorrichtung von CurbCut, einer Wohltätigkeitseinrichtung in St. Paul, besorgt. Vor dem Haus angekommen, stellte Juliet den Wagen an einer von Make a House a Home gebauten Holzrampe ab, so dass Whitcomb über eine weitere Rampe aus dem Van rollen konnte, die er mit der Fernbedienung zurückfuhr, bevor er die Tür des Wagens schloss. Obwohl er seit dem Flughafen kein Wort gesprochen hatte, war ihm die Wut anzumerken.
    Whitcomb steigerte sich in seine sinnlose Erregung hinein. Die Kugel hatte ihn im unteren Bereich des Rückgrats getroffen; er würde in diesem Leben keine Erektion mehr haben.
    Nun machte er zum ersten Mal den Mund auf: »Rein.«
    »Das Licht ist an«, sagte Juliet und blieb stehen. »Das hab ich ausgemacht, als wir gegangen sind.«

    Sie schindet Zeit, dachte Whitcomb. »Wahrscheinlich ist Ranch da.«
    »Ranch ist nicht da.«
    Zeitschinderei. Das verrückte Luder hatte die Flüge durcheinandergebracht. Jetzt wunderte sich ein Pharma-Vertreter bestimmt darüber, dass er seinen Musterkoffer nicht finden konnte, und jemand anders wunderte sich, weil sich niemand für die grüne Nylontasche auf dem Gepäckband interessierte. Irgendwann würde man sie öffnen, darin den Musterkoffer entdecken und zwei und zwei zusammenzählen. Ja, sie schindet Zeit, dachte Whitcomb.
    »Ins Haus«, sagte er.
    »Das Licht …«
    »Rein in das verdammte Haus!«, brüllte er sie an.
    Sie drehte sich um, stieg die Rampe hoch, schloss die Tür auf, ging hinein und hielt sie für ihn auf, bis er über die Schwelle geholpert war und in Richtung Wohnzimmer rollte. Da saßen sie auf dem Sofa, die Pollish-Zwillinge Dubuque und Moline, große, kräftige schwarze Männer mit dicht geflochtenen Haaren, tief sitzenden Jeans und Achselshirts.
    Ranch lag schwer atmend in einer Ecke auf einem Futon, mit dem Gesicht nach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher