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Todesflug

Titel: Todesflug
Autoren: Ben Nevis
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Nevada gereist«, sagte Justus süffisant. »Aber was nützt uns das jetzt. Jedenfalls war das Flugzeug, das gerade über unsere Köpfe gekracht ist, nicht Teil dieses Spiels. Zum Glück. Sonst hätten wir ein Problem mehr.«
    »Trotzdem säße ich jetzt lieber vor meinem Computer als hier im heißen Sand«, sagte Bob.
    »In diesem Punkt kann ich dir zustimmen!« Peter ging zurück zum Auto und öffnete die Heckklappe. »Lasst uns wieder auf die Überlebensfrage zurückkommen: Tun wir was.«
    »Und das wäre?«, fragte Bob interessiert.
    »Dein Pinkelsystem bauen«, sagte Peter. »Ich muss nämlich mal.«
    Auch ein kleiner Spaten gehörte zur Ausrüstung des Geländewagens und so konnten die drei Detektive damit beginnen, ein Loch zu graben, um die Plastikfolie einzuarbeiten. In der Hitze war jede Bewegung sehr anstrengend. Sie arbeiteten schweigend. Allen gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf. Es war sehr unwahrscheinlich, dass in dieser Gegend jemand eine Leuchtrakete sehen würde. Und die große Chance mit dem Flugzeug war leider vorbei.
    Nach einer Weile mussten sie die Arbeit abbrechen. Es war einfach viel zu heiß. Justus und Peter setzten sich in den inzwischen deutlich breiter gewordenen Schatten des Autos. Bob holte den Rucksack mit den Essensvorräten aus dem Wagen und gesellte sich zu ihnen.
    »Corned Beef, süße Riegel, noch ein Corned Beef …« Päckchen für Päckchen packte er aus und stellte alles neben sich in den Sand. »Oh, noch eine Dose Cola!«
    »Wow!« Peter nahm sie andächtig in die Hand. »Komisch«, sagte er und blickte Justus an, »wenn man wirklich Durst hat, ist einem reines Wasser lieber.« Er öffnete sie und trank einen Schluck. »Zu süß, das Zeug! Aber besser als gar nichts!«
    Sie reichten die Dose herum. Dann begutachteten sie die weiteren Vorräte und stellten fest, dass sie sich ziemlich planlos in das Abenteuer begeben hatten. Da sie keinen Hunger hatten, packte Bob die Reste wieder ein und drückte Peter den Rucksack in die Hand. »Wegbringen darfst du es.«
    »Okay.« Peter stand auf und ging zur Heckklappe des Wagens. »Zumal ich allmählich wirklich pinkeln muss.«
    Bob schloss die Augen und lehnte sich gegen das Auto. Er sah aus, als ob er träumte. »Vielleicht kommt doch jemand und holt uns ab. Selbst unsere Geschichtslehrerin wäre mir recht   …« Seine Stimme klang matt.
    Justus tat so, als hörte er nicht hin. »Ein Kaktus!«, überlegte er. »Ich habe gelesen, Kakteen können Wasser speichern. Vielleicht wäre das eine Lösung. Wir müssen irgendwo Kakteen finden.«
    »Oder ein Hubschrauber, ein Feuerwehrhubschrauber, der uns mit klarem kalten Wasser bespritzt und dann rettet«, murmelte Bob.
    »Ab und zu gibt es sogar im Sommer hier einen sintflutartigen Regenschauer.« Justus zog die Stirn in Falten. »Alle hundert Jahre vielleicht. Aber die wiederum sind ziemlich gefährlich, man sollte auf hohem Gelände campieren. Sonst wird man vom Schlamm weggerissen.«
    »Oder ein Auto«, sagte Bob versonnen und rekelte sich, »mit Eis und Wasser und Klimaanlage. He, Justus, hör auf, mich zu kitzeln.«
    »Ich kitzle dich doch gar nicht.«
    »Tust du doch. Und ich träume trotzdem weiter vor mich hin. Selbst wenn du mich stundenlang kitzelst.«
    »Ich kitzle dich wirklich nicht, Bob.«
    »Doch, hier am Bein …«
    »Quatsch.«
    »… nämlich genau da.«
    »Nicht hinfassen, Bob!«, schrie Justus plötzlich los.
    Erschrocken riss Bob die Augen auf und sprang auf die Füße. »Ein Skorpion, Justus!«, rief er. »Hilfe, fast hätte er mich gestochen!«
    Im Sand, genau an der Stelle, an der Bob eben noch gesessen hatte, lag regungslos ein Skorpion. Direkt neben ihm steckte ein flacher Stein im Sand, unter dem er sich vorher versteckt hatte.
    »Beweg dich nicht, Bob!« Justus näherte sich vorsichtig und betrachtete das Tier, das sich tot stellte. »Das hätte lebensgefährlich sein können«, sagte er. »Gut, dass er dich nicht erwischt hat!«
    Etwas blass um die Nase starrte Bob in den Sand. »Hinsetzen werde ich mich jedenfalls nicht mehr«, erklärte er. »Justus, tu bitte das Tier weg.«
    Der Erste Detektiv holte den Klappspaten und kickte den Skorpion ein paar Meter zur Seite. »Der kann sich jetzt auch von dem Schreck erholen«, sagte Justus. Er zwinkerte Bob zu, der schweigsam dastand. »Hast du doch was abbekommen, Bob? Du siehst so abwesend aus …«
    »Pscht!« Bob hielt einen Finger an die Lippen.
    Justus sah ihn zweifelnd an. »Hörst du plötzlich den
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