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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition)
Autoren: Heike Denzau
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ich
es meine«, flüsterte sie, und ihre Hand strich über seine nackte Brust, bevor
sie ihre Arme um seinen Hals schlang und ihren Kopf an seinen Hals presste. Als
er nichts sagte, strich sie mit ihrem Zeigefinger über seine Brustwarzen. »Die
Mädchen schlafen morgen beide bei Freundinnen. Also kann ich nach dem
Blaulichtfest mit zu dir kommen … Wenn du das möchtest.«
    Seufzend legte Hendrik
einen Arm um ihre Taille. Mit der Hand hob er ihr Kinn an. »Und ob ich das
möchte. Ich liebe dich, Gwendolyn Harms. Vergiss das nicht.«
    »Endlich kommst du«,
empfing Sophie ihre Mutter auf dem schmalen Flur ihres kleinen Häuschens. »Ich
habe Hunger.«
    Lyn schmatzte einen Kuss
auf die Wange ihrer zwölfjährigen Tochter und folgte ihr in die Küche.
    »Ich habe Schnittchen
für uns gemacht«, sagte Sophie und hielt Lyn einen liebevoll mit Tomaten und
Gürkchen dekorierten Brotteller unter die Nase. »Weil du immer so lange
arbeiten musst, Mama. Und gesaugt habe ich heute Nachmittag auch.«
    Lyn schoss die
Schamesröte in die Wangen. Mit Tränen in den Augen drückte sie ihre Tochter an
sich. »Ach, Krümel, das … das ist so süß von dir! Danke, mein Schatz.«
    Sie ließ Sophie los und
sah sie an. »Aber du musst keine Hausarbeiten machen, für die ich zuständig
bin. Wirklich nicht. Ich freue mich, wenn du den Geschirrspüler und den
Trockner leerst. Wie wir es besprochen haben.«
    Als Sophies Gesicht sich
verdunkelte, griff Lyn nach einer Käseschnitte mit Tomate und schob sie in
ihren Mund. »Awer cool is es trotschdem«, schmatzte sie mit vollem Mund, »dasch
ich nich mehr schaugen un kochen musch.«
    Lachend zog Sophie ihre
Mutter ins Esszimmer.
    »Wo steckt eigentlich
Charlotte?«, fragte Lyn, als sie Sophie und sich Kakao in die Becher goss. »Das
Taekwondo-Training ist doch um halb sieben zu Ende. Jetzt ist es fast halb
acht.«
    Sophie zuckte mit den
Schultern und stapelte Salamischnittchen mit Gurke auf ihren Teller.
»Vielleicht quatscht sie noch mit Jana. Von der erzählt sie doch jetzt immer.«
    Lyn nickte. Dankbar
erinnerte sie sich an den Tag vor etwa fünf Wochen, als Charlotte ihr von Jana
berichtet hatte, die ebenfalls der Taekwondo-Sparte des TSV Wewelsfleth angehörte. Es war ein gutes Zeichen, dass Charlotte begann,
Freundschaften zu schließen, nachdem sie sich über Monate in ihrem Zimmer
eingeigelt hatte. Enttäuscht von den Eltern, insbesondere von der Mutter, die
sie nach der Scheidung aus dem bayerischen Bamberg nach Schleswig-Holstein
verschleppt hatte. In das Tausendsechshundert-Seelen-Kaff Wewelsfleth. In ein
Häuschen direkt am Friedhof. Der Traumort für ein sechzehnjähriges Mädchen.
    Lyn hatte wochenlang
grässliche Angst ausgestanden, dass ihre Tochter sich doch noch für ihren Vater
und damit Bayern entscheiden würde. Aber sie war geblieben. Widerwillig, aber
sie war da.
    »Die letzten Schnittchen
lassen wir für Lotte«, sagte Lyn und stellte den Teller zur Seite. »Sie wird
Hunger haben nach dem Training.«
    Sophie machte sich lang
und pulte die Gurken von den Brotscheiben.
    »Krümel«, mahnte Lyn,
»iss nicht die ganze Deko.«
    Sophie stopfte die
grünen Scheibchen in ihren Mund. »Lotte weiß doch nicht, dass welche drauf
war.«
    »Hi! Bin zu Hause«,
tönte es in diesem Moment vom Flur. Das begleitende Geräusch gehörte eindeutig
zu einer in die Ecke fliegenden Sporttasche.
    »Die durchgeschwitzten
Klamotten bitte gleich in die Waschmaschine und nicht wieder drei Tage in der
Tasche lagern«, kommentierte Lyn die Aktion Richtung Flur.
    Charlotte schlenderte
ins Esszimmer und ließ sich auf den Stuhl fallen. »Dir auch einen schönen guten
Abend«, sagte sie zuckersüß Richtung Lyn. Ihre Schwester ignorierte sie. »Für
mich?« Sie zog den Brotteller zu sich heran und machte sich heißhungrig über
die Schnittchen her.
    »Habt ihr nach dem
Training noch ein wenig zusammengehockt?« Lyn schob ihrer Tochter den Kakaokrug
zu.
    Charlotte nickte. »Wir
war’n noch im Container.«
    »Ah ja. Im Container …
Was ist das für ein Container? Bananen, Hightech oder von Kinderhänden in
Indonesien gefertigte Markenklamotten-Plagiate?«
    Charlotte fletschte die
Zähne. »Witzig, Mama. Hast du ‘n Clown gefrühstückt? … Der Container ist so ‘ne
Art Jugendtreff. Steht auf dem Schotterparkplatz, gleich neben der Sporthalle.
Jana hat mich bequatscht mitzukommen. Ein paar Leute waren ganz okay. Waren
aber auch ein paar Asis dabei.«
    Lyns Augenbraue zuckte
nach oben. »›Asi‹
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