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TITAN 8

TITAN 8

Titel: TITAN 8
Autoren: Heyne SF Classics
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solchen Lautstärke durch den Raum, daß die Wände erzitterten. Von unten aus den Verbindungstunneln wurden plötzlich weitere Stimmen laut. Die zwölf Männer des ›Paradieshauses‹ rannten durcheinander. Barclay, gedrungen und kugelrund in seiner langen wollenen Unterhose, hielt einen Feuerlöscher in den Händen.
    »Was zum Teufel ist los?« wollte Barclay wissen.
    »Dein verdammtes Ding ist ausgerissen. Vor etwa zwanzig Minuten schlief ich ein, und als ich wieder aufwachte, war das Ding weg. Mann, Doc, zum Teufel mit deinem blöden Gewäsch, daß solche Biester nicht zu neuem Leben erwachen können. Blairs Lebenspotential hat sich als teuflisch potent erwiesen und ist uns vor der Nase wegspaziert.«
    Copper starrte ihn fassungslos an. »Das Ding war nicht… irdisch«, jammerte er plötzlich. »Ich… ich glaube, daß die irdischen Naturgesetze darauf nicht anwendbar sind.«
    »Nun, jedenfalls wollte es sich mal ein wenig umsehen und spazierte einfach los. Wir müssen es finden und wieder einfangen!« Connant fluchte heftig. Seine dunklen, tiefliegenden Augen blitzten zornig. »Ein Wunder, daß dieses teuflische Biest mich nicht einfach im Schlaf aufgefressen hat.«
    Blair starrte ihn an. Seine wäßrigen Augen waren plötzlich mit Furcht erfüllt. »Vielleicht hat es das… äh… hm… Wir müssen es finden, meine ich.«
    »Du kannst es suchen, es ist ja dein Liebling. Ich habe genug davon! Sieben Stunden in diesem Raum, jede paar Sekunden tickt der Geigerzähler, und ihr schnarcht euch hier eine kleine Nachtmusik zusammen. Ein Wunder, daß ich überhaupt eingeschlafen bin. Ich gebe jetzt im Verwaltungsgebäude Alarm.«
    Gebeugten Schritts kam Kommandant Garry durch den Verbindungsgang und schnallte sich dabei seinen Hosengürtel fest.
    »Das ist nicht mehr nötig. Vans Stimme klang, als ob unsere Boing bei starkem Gegenwind starten müßte. Also war das Ding doch nicht tot?«
    »Jedenfalls habe ich es nicht berührt, geschweige denn weggeschleppt, das kann ich beschwören«, brauste Connant auf. »Das letzte, was ich sah, war, wie eine dickliche grüne Flüssigkeit aus dem gespaltenen Schädel quoll, so ähnlich wie bei einer zertretenen Raupe. Der Doktor sagte gerade, daß unsere Naturgesetze auf dieses Ding keinen Einfluß haben, schließlich kommt es ja nicht von der Erde. Das ist ein außerirdisches Monstrum mit außerirdischen Zellanordnungen, nach seinem Gesicht zu schließen, und es wandert jetzt mit gespaltenem Schädel und hervorquellendem Gehirn herum.«
    Norris und McReady tauchten in der Türöffnung auf, und hinter ihnen weitere Männer. »Hat jemand das Ding hier herüberkommen sehen?« fragte Norris unschuldig. »Etwa einen Meter und zwanzig groß, drei rote Augen, hervorquellendes Gehirn… He, hat schon irgendeiner nachgeschaut, ob das nicht ein ganz verrückter Witz sein soll? Wenn es einer ist, dann sind wir uns wohl alle einig: Blairs Liebling wird Connant um den Hals gelegt, wie einst den alten Matrosen ein Albatros.«
    »Das ist beileibe kein Scherz.« Connant zitterte. »Mein Gott, ich wünschte, es wäre einer. Ich würde lieber…« Er hielt inne. Ein schauerliches Heulen scholl durch die Korridore. Die Männer verstummten und fuhren herum.
    »Ich glaube, man hat es gefunden«, schloß Connant. Seine schwarzen Augen schweiften in seltsamer Unruhe umher. Er rannte zu seiner Koje im ›Paradieshaus‹ zurück und kehrte fast augenblicklich mit einem schweren fünfundvierziger Revolver und einer Eishacke wieder. Beide Waffen wog er abschätzend in den Händen, als er auf den Gang zutrat, der zu den Hundezwingern führte. »Das Ding hat den falschen Gang genommen«, sagte er. »Und ist mitten unter den Hunden gelandet. Hört doch, sie haben sich von den Ketten losgerissen…«
    Das erschreckte Geheul der Hunde hatte sich in ein wildes Jagdgebell verwandelt, das in den Gängen laut widerhallte. Purer Haß schwang darin mit. Geknurr, schmerzerfülltes Jaulen, Gekläff.
    Connant stürzte zur Tür, dicht gefolgt von McReady, dann kamen Barclay und Kommandant Garry. Die anderen rannten zum Verwaltungsgebäude und zur Waffenkammer. Pomroy, der die fünf Kühe der Station ›Big Magnet‹ betreute, eilte den Gang in die andere Richtung entlang – er hatte es auf die lange Mistgabel abgesehen.
    Als McReadys riesenhafte Gestalt sich plötzlich von dem Gang, der zu den Hundezwingern führte, abwandte und einen anderen benutzte, kam Barclay schlitternd zum Halten. Mit dem Feuerlöscher in den
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