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TITAN 8

TITAN 8

Titel: TITAN 8
Autoren: Heyne SF Classics
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Händen schaute der Mechaniker sich einen Moment unsicher um, zögernd, in welche Richtung er nun gehen sollte, dann rannte er hinter Connants breitem Rücken her. Was auch immer McReady vorhatte, es würde ihm schon gelingen.
    Connant hielt an der Biegung des Gangs inne. Sein Atem ging plötzlich rasselnd. »Mein Gott…!« Mit einem Donnerhall entlud sich der Revolver; drei fast trommelfellzerfetzende Schüsse knallten und warfen Echos zurück durch den Gang. Zwei weitere Schüsse krachten. Der Revolver fiel auf den hartgetretenen Schnee der Laufspur, und Barclay sah, wie Connant sich mit dem Eispickel verteidigte. Die breite Gestalt des Mannes nahm ihm die Sicht, aber er hörte ein Gurren und dann ein verrücktes Kichern. Die Hunde waren ruhiger geworden; in ihrem tiefen Knurren schwang tödliche Entschlossenheit mit. Krallenbewehrte Füße kratzten auf dem hartgetretenen Schnee, und losgerissene Ketten klirrten gegeneinander.
    Connant wich plötzlich zurück, und Barclay konnte sehen, was sich hinter ihm befand. Eine Sekunde lang stand er wie erstarrt, dann löste sich sein Entsetzen in einem Fluch. Das Untier warf sich gegen Connant, der seinen Eispickel gegen etwas schwang, was eine Hand sein mochte. Das Ding grunzte fürchterlich, und dann kam das Fleischbündel, schwer zugerichtet von einem halben Dutzend Hunde, wieder auf die Beine. Die roten Augen strahlten in unirdischem Haß und in unirdischem, unzerstörbarem Lebenswillen.
    Barclay richtete den Feuerlöscher auf das Ding; der blendende, klebrige Strahl des Chemikalienschaums verwirrte es. Die wilden Angriffe der Eskimohunde, die sich nicht darum kümmerten, ob sie sich selbst in Gefahr brachten, hielten es in Schach.
    McReady drängte einige Männer beiseite und schob sich den engen Gang entlang, der vollgestopft war mit Männern, die den Ort des Kampfgeschehens nicht erreichen konnten. McReady griff mit einem wohlüberlegten Plan an. In seinen bronzefarbenen Händen hielt er eins der riesigen Lötgebläse, die benutzt wurden, um die Antriebsmaschinen des Flugzeugs vorzuwärmen. Als er das Ventil öffnete, röhrte es fürchterlich auf. Das verrückte Gurren wurde lauter. Die Hunde wichen vor der meterlangen, blauen Lanze aus Feuer zurück.
    »Bar, hol ein Stromkabel und roll es hierher. Und eine Zange. Wir werden dieses Monstrum mit einem Stromschlag töten, wenn ich es nicht vorher einäschern kann.« Die Autorität in McReadys Stimme machte klar, daß der Mann einen ausgeklügelten Plan hatte. Barclay drehte sich um und rannte den langen Stollen entlang, der zum Kraftwerk führte, aber auch Norris und Van Wall hatten zugehört und waren noch vor ihm unterwegs.
    Barclay fand das Kabel in einem in die Tunnelwand eingelassenen Sicherungskasten. Nach einer halben Minute hatte er es den Stollen zurück ausgerollt. Van Walls Stimme warnte ihn: »Energie!« schrie der Pilot, als er den benzinbetriebenen Notgenerator anwarf.
    Ein halbes Dutzend weiterer Männer war jetzt dort und schaufelte Kohlen in die stromerzeugende Dampfmaschine. Norris, der in ständig gleichbleibender tiefer Stimme permanent vor sich hinfluchte, arbeitete mit schnellen, geschickten Bewegungen am anderen Ende des Kabels und verband es mit einem Schalter, um es an den Stromkreis anschließen zu können.
    Als Barclay das Ende des Gangs erreichte, waren die Hunde zurückgewichen, vertrieben von einem wütenden Monstrum, dessen rote Augen sie in hilflosem Zorn anfunkelten und das mit dem Haß eines in die Enge Getriebenen wie verrückt gurrte. Die Hunde hatten einen Halbkreis gebildet, mit halbgeöffneten, geifernden Schnauzen, in denen weiße Zähne blitzten, standen sie dem Untier gegenüber und winselten mit einem lasterhaften Eifer, der dem Zorn der roten Augen fast gleichkam. McReady stand in zuversichtlicher Haltung am Ende des Gangs und hielt das sanft schnurrende Lötgebläse locker und zielsicher in den Händen. Als Barclay kam, trat er, ohne das Untier aus den Augen zu lassen, zur Seite. Ein schwaches Lächeln flog über sein schlankes, bronzefarbenes Gesicht.
    Von hinten rief Norris etwas, und Barclay kam weiter vor. Das Kabel war mit dem langen Stiel einer Schneeschaufel verbunden. Die beiden Pole waren durch ein Holzstück, das man in rechtem Winkel am Ende des Griffs befestigt hatte, fast einen halben Meter voneinander getrennt. Im Licht der Lampen glänzten die beiden mit zweihundertzwanzig Volt durchflossenen Kupferdraht-Leitungen. Das Ding gurrte, blieb stehen, wich aus.
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