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Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
Autoren: Laura Newman
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Ordnung in das Chaos zu bringen.
    »Na, dann sehen wir zu, dass wir hier wegkommen«, holte John mich aus meinen Träumereien und mir fiel wieder ein, dass es noch ein ganz schönes Stück bis in die Stadt war. Wir mussten etwa sieben Kilometer zurücklegen, um in den Stadtkern zu gelangen. Er hielt mir seinen Arm hin und grinste spitzbübisch. Ich zupfte also mein Kleid zurecht, hakte mich mit hoch erhobener Nase bei John unter und wir zogen los.
     
    Zwei Stunden und eine beachtliche Anzahl von Blasen an den Füßen später erreichten wir endlich die Innenstadt. Die neuen Schuhe waren offenbar nicht für längere Wanderungen gedacht. Wie immer hatte ich das Gefühl aufzufallen wie ein bunter Hund, doch niemand schien groß Notiz von uns zu nehmen. Wir schlenderten zu einem Zeitungsstand und John griff nach einer der Zeitungen im Aushang. Er gab dem Verkäufer einen halben Franc und wir suchten uns eine Bank, um zu verschnaufen und um herauszufinden, ob wir tatsächlich im Jahr 1889 gelandet waren.
    Behaglich streckte ich meine Beine ein wenig. John warf mir einen grimmigen Blick zu und sofort fiel mir ein, dass eine Dame des 19. Jahrhunderts anständig zu sitzen hatte. Schnell zog ich die Beine wieder in eine schickliche Position und wartete darauf, dass John die Zeitung begutachtete. Auf der Titelseite drehte sich alles um die bevorstehende Eröffnung des Eiffelturms, welche in zwei Tagen stattfinden sollte. Somit brauchte ich keinen Blick mehr auf das Datum der Ausgabe werfen. Ich wusste, wann der Eiffelturm offiziell eröffnet wurde. Darauf war ich bei unseren Reisevorbereitungen gestoßen.
    »Na bitte«, sagte John scheinbar verblüfft, »heute ist der 29. März 1889 und wir sind ganz offensichtlich in Paris!« Er machte eine Bewegung mit seiner Hand auf die Gebäude, die rings um uns herumstanden. Nur ein paar Häuser weiter konnte ich einen kleinen Juwelier ausmachen und war sofort erleichtert. Eine Sache weniger auf der Liste. Wie schon auf meiner letzten Reise hatte ich einige Edelsteine bei mir, um sie bei Gelegenheit in die gängige Währung einzutauschen. Die elementaren Voraussetzungen für unseren Aufenthalt waren also geschaffen. Das richtige Datum, eine Möglichkeit, an Bares zu kommen, fehlte nur noch eine Unterkunft. Ich lehnte mich zurück und sah mich um, während John mir die Zeitung reichte. Wir blätterten eine Weile darin herum und beschlossen dann, als Erstes für ein wenig Bargeld zu sorgen.
    Vier erfolglose Versuche ein Hotelzimmer zu ergattern später, fanden wir endlich eine Unterkunft und ließen uns müde auf das große Bett fallen. Die bevorstehende Weltausstellung hatte bereits jetzt viele Besucher angelockt und es war purer Zufall, dass uns ein charmanter Zeitungsjunge diesen Tipp gegeben hatte. Offenbar gehörte das kleine, aber ausgesprochen hübsche Hotel seiner Großtante und so konnten wir auch diesen Punkt auf der Liste abhaken. Tatsächlich war das Zimmer ein echter Hingucker. Die Wände waren mit Stoff bezogen und über dem Bett befand sich ein ausladender Baldachin. Es gab sogar ein eigenes Badezimmer. Zwar war ich darauf vorbereitet, aber beim Anblick des Nachttopfes schüttelte es mich dennoch. Wenigstens gab es ein Bidet, was ein Minimum an Hygiene versprach. Innerlich schalt ich mich. Wenn diese Bedingungen mich schon abschreckten, wie sollte es dann erst im Mittelalter oder bei den alten Römern werden? Schnell setzte ich eine entschlossene Miene auf und besann mich wieder auf Professionalität.
    »Ich denke, so lässt es sich aushalten«, sagte ich zu John und streckte mich genüsslich.
    »Hast du Hunger?«, fragte er und machte bereits Anstalten, wieder aufzustehen. Schnell packte ich ihn an der Schulter und zog ihn zurück ins Bett.
    »Nicht so eilig, mein Lieber!«, zwitscherte ich, »Zeit zum Essen haben wir später noch genug.«
    »Für was hältst du mich?«, erwiderte er abwehrend, »wir waren die halbe Nacht wach und sind heute stundenlang durch die Stadt gelaufen. Du glaubst doch nicht, dass ich jetzt noch irgendetwas zustande bringe?«
    Enttäuscht ließ ich von ihm ab und spürte plötzlich, dass auch ich völlig fertig war.
    »Du hast recht«, stimmte ich zu und nestelte an den Bändern meines Kleides, um es zu öffnen, »Hunger habe ich eigentlich nicht. Was meinst du, sollen wir uns einfach hinlegen und eine Runde schlafen?«
    »Das klingt nach einer guten Idee«, sagte er, schwang sich auf die Bettkante und zog seine Schuhe aus.
    Wenig später lagen wir
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