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Tiffany hot & sexy Band 28

Tiffany hot & sexy Band 28

Titel: Tiffany hot & sexy Band 28
Autoren: Marie Donovan Julie Leto Tori Carrington
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Nordatlantik eingetauscht hatten. Obwohl sich die Inseln über eine Spanne von fast vierhundert Meilen erstreckten, war die größte Insel, São Miguel, nur knapp dreihundert Quadratmeilen groß. Das behauptete jedenfalls Julias Vater, ein begeisterter Hobbygeograf.
    Verspürten die Männer auf den Azoren manchmal eine durch ihre Herkunft bedingte Sehnsucht nach dem heißen, trockenen Festland? Ein genetisches Überbleibsel, das in ihnen von Zeit zu Zeit das Verlangen nach dem Saft von Blutorangen, der ihnen das Kinn hinunterlief, weckte, während die Mittelmeersonne auf sie herunterbrannte?
    Sie schüttelte den Kopf – allerdings vorsichtig. Ziemlich überspannte Gedanken für eine entschieden realistische Frau. Vielleicht erlebte sie gerade einen jener Augenblicke, in denen Traum und Wirklichkeit ineinander verschwammen, wie in der Zeit zwischen Schlaf und Erwachen.
    Und was war eigentlich die Wirklichkeit? Ihr früheres Leben in Boston, diese Welt aus leuchtendem Weiß, grüner Krankenhauskleidung und rotem Blut? Blut und Orangen. Blutorangen.
    Plötzlich verspürte sie ein Verlangen nach Zitrusfrüchten. Und Sonne. Oder war das ein Vitamin-C-Mangel? Ah, da meldete sich ihr normales Ich ja wieder. Sie lachte leise, um nicht so verrückt zu erscheinen, wie sie sich manchmal fühlte.
    Das sei ganz normal, hatte man ihr versichert. Normal, dachte sie spöttisch. Als könne man irgendetwas von dem, was ihr zugestoßen war, als normal bezeichnen.
    Aber sie war hier, nicht nur auf den Azoren, sondern noch am Leben. Immer noch auf dieser Erde. Und das war doch schon was wert, auch wenn sie nicht sicher war, was genau.
    Frank , hallte es durch ihren Kopf. Francisco. Das hatte sie bei ihrer Rückkehr hierher befürchtet – die Beharrlichkeit ihrer Gedanken. Und ihrer Emotionen.
    Genug. Julia stellte ihre Kaffeetasse entschlossen ab und stand auf. Zufrieden registrierte sie, dass ihr nicht mehr schwindelig war. Allerdings fühlte sie sich ein wenig müde. Die Müdigkeit ist die Aufforderung deines Körpers, dich auszuruhen. Das hatte sie während ihrer Ausbildung zur Krankenschwester gelernt, es aber meistens ignoriert. Heute jedoch besaß sie deutlich weniger Kraftreserven als damals.
    Endlich wieder zu Hause. Sie spazierte durch die unebene Straße und blieb hier und dort stehen, um einen Blick in die Schaufenster zu werfen. Um sie herum begrüßten Freunde sich mit herzlichen Wangenküsschen und unterhielten sich angeregt im örtlichen Dialekt. Aus ihrer Kindheit kannte Julia noch ein paar Worte, aber längst nicht genug, um die Unterhaltungen zu verstehen.
    Julia ließ das aufgeregte Stimmengewirr einfach über sich ergehen und kaufte eine englischsprachige Zeitung für ihren Dad und einen deutschen Schokoriegel, den ihre Mutter liebte. Sie ging den kleinen Hügel zu dem renovierten alten Bauernhaus hinauf, in dem ihre Eltern ein Appartement hatten. Sie strich sich das dunkle, wellige Haar aus dem Gesicht, das leicht in der beständigen Meeresbrise wehte.
    Sie brauchte dringend einen Haarschnitt. Ihr Haar neigte dazu, nach einiger Zeit eher voller als länger auszusehen, weshalb es jetzt durch die hohe Luftfeuchtigkeit aufgeplustert wie eine Clownsperücke aussah. Vielleicht würde sie mal herumfragen, ob irgendeiner der Friseure auf der Insel sich dieser Herausforderung stellen konnte.
    Julia winkte dem Vermieter Senhor des Sousa zu, der ihr frische Beeren anbot. Er sprach in einem Mix aus Englisch und Portugiesisch. Sie nickte und lächelte und verglich das Haus unwillkürlich wieder einmal mit dem Gebäude, in dem sich ihre Eigentumswohnung befand. Dort kannte sie die Nachbarn höchstens vom Sehen, nicht namentlich.
    Elegant zog sie sich aus der eher komplizierten Unterhaltung zurück und stieg die Treppen zur Wohnung hinauf.
    Statt ihre Eltern bei einer friedlichen Tasse Kaffee anzutreffen, fand sie sie aufgebracht vor. Ihre Mutter lief telefonierend auf und ab, während ihr Vater auf seinen Laptop einhackte.
    „Wenn wir jetzt buchen, bekommen wir einen Flug für den Nachmittag“, rief er.
    Julias Mutter machte eine ungeduldige Geste. Dann entdeckte sie ihre Tochter. „Oh, dem Himmel sei Dank. Hier, meine Tochter ist Krankenschwester. Erzählen Sie ihr, was los ist.“ Sie reichte das Telefon an Julia weiter.
    „Wer ist denn krank?“, flüsterte Julia.
    „Deine Großtante Elva und dein Onkel Paul.“
    Julia zuckte zusammen. Tante Elva und Onkel Paul waren ihre Lieblingsverwandten. „Hallo?“ Dummerweise
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