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TIFFANY EXKLUSIV Band 05

TIFFANY EXKLUSIV Band 05

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 05
Autoren: TRACY SOUTH HEATHER MACALLISTER KATE HOFFMANN
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ihre vor. Im Supermarkt, in der Reinigung und sogar beim Zahnarzt – überall musste sie Ratschläge erteilen. Und ihre Leser schätzten Prudences makelloses Verhalten mehr, als sie es selbst tat. Sie beobachteten sie ständig und warteten nur darauf, sie bei irgendeinem Fehltritt zu erwischen. Prudence musste reinen Herzens und absolut tugendhaft sein.
    Um das sicherzustellen, hatte der Verleger sogar eine Moralklausel in den Vertrag aufgenommen. Prudence durfte nicht fluchen und keinen Tabak kauen. Sie trug keine offenherzige Kleidung und besuchte keine anrüchigen Bars. Und keinesfalls zog sie durch die Betten! Der letzte Punkt fiel ihr nicht schwer. Sie konnte sich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann ein Mann sie im biblischen Sinne „erkannt“ hatte.
    Stöhnend schlug Nora die Hände vors Gesicht. Die fehlenden Beziehungen zum anderen Geschlecht waren ihr bei Pete Becketts Berührung nur zu deutlich bewusst geworden. Seither dachte sie an seine Augen und sein Lächeln.
    Entschieden griff sie nach dem nächsten Brief. Prudences Welt bot eine sichere Zuflucht, in der es Regeln und Verpflichtungen gab und die Menschen sich höflich und anständig benahmen. Wilde Typen wie Pete Beckett sahen ihre Fehler ein und banden sich glücklich und für immer durch die Ehe an eine Frau.
    Sie machte sich jedoch nichts vor. Pete Beckett war genau der Mann, gegen den Prudence zu Felde zog. Er war ein Meister der Verführung und ein Fachmann, wenn es darum ging, feste Bindungen zu vermeiden. Er war der schlimme Junge, den Prudence völlig ablehnte und den andere Frauen unwiderstehlich fanden.
    Eigentlich achtete Nora nicht auf den Tratsch im Büro, aber sie hatte genug mitbekommen, um sich zu fragen, was Pete Beckett mit einer Frau hinter geschlossener Schlafzimmertür anstellte. Natürlich würde sie das nie herausfinden.
    Allerdings konnte sie sich schon vorstellen, welche Macht er über Frauen ausübte. Er besaß schöne Hände mit schlanken Fingern. Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken, als sie sich ausmalte, wie er sie langsam entkleidete und mit diesen Händen über ihre Haut strich.
    Heute hatte er sie nicht zum ersten Mal berührt. Bei der Weihnachtsfeier gleich nach Antritt ihrer Stelle als „Prudence“ hatte er sie geküsst. Wahrscheinlich erinnerte er sich nicht mehr daran, aber sie wusste noch, wie sie unter dem Mistelzweig stand, seine Lippen auf ihrem Mund fühlte, seine Zunge … und dieses Sehnen tief in ihrem Inneren.
    Es war so schnell geschehen, dass sie sich gar nicht wehren konnte. Und dann hatte sie allen Widerstand aufgegeben. Doch er hatte nur spöttisch gelächelt und etwas von alten Jungfern und unerforschten Jungfrauen gesagt. Trotzdem hatte sie noch oft von diesem Kuss geträumt, wenn sie einsam im Bett lag und nicht schlafen konnte.
    Von jetzt an würde sie sich an ein zweites Zusammentreffen erinnern können. Es war die erste Berührung durch einen Mann seit endlos langer Zeit gewesen. Sein Atem hatte über ihr Gesicht gestrichen!
    Nora murmelte eine Verwünschung. Wie schafften es diese schlimmen Jungs, dass anständige Frauen den Verstand verloren? Stets hatte sie dagegen angekämpft, doch jetzt fiel auch sie darauf herein. Entschlossen legte sie die Finger auf die Tastatur.
    Liebe Leserin,
    Sie haben schon bei der ersten Verabredung die Tür des Stalls geöffnet. Jetzt ist es höchste Zeit, dass Sie den Hengst wieder in den Stall treiben. Prudence bestärkt Sie in Ihrem Entschluss. Enthaltsamkeit ist eine Tugend, und Ihr Körper sollte die verdiente Wertschätzung erfahren.
    Falls dieser Mann Ihre Gefühle nicht respektiert, sollten Sie ihn in die Wüste schicken. Und versprechen Sie bitte Prudence, keinen weiteren Ritt mit diesem Hengst zu machen, bevor er Ihnen sein Jawort gegeben hat.
    Der Vergleich mit dem Pferd war zwar ziemlich banal, entsprach jedoch Prudence – treffsicher, frech und spöttisch. Nora schickte per Tastendruck den Text an ihren Redakteur.
    Sie nahm die Brille ab, griff nach einem Stapel Briefe und stand auf. „Untreue“, murmelte sie und warf den ersten Brief auf den Boden. „Betrug. Ärger. Groll. Kaputte Familien. Sexuelle Fantasien.“
    Nora trat ans Fenster zur Stierkoppel und warf einen Blick durch den Spalt der Jalousie. Pete Beckett und die anderen spielten noch immer. Als er den Ball fing, spannte sich das Hemd über dem Oberkörper. Die Taille war schmal, die Brust muskulös. „Sexuelle Fantasien“, flüsterte sie.
    Gut, sie fand Pete
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