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TIFFANY EXKLUSIV Band 02

TIFFANY EXKLUSIV Band 02

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 02
Autoren: CHARLOTTE MACLAY JANICE KAISER LESLIE KELLY
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auch so meine Erfahrungen mit missglückten Verabredungen.“
    „Aber ich wette, Sie haben sich nie auf die funkelnagelneuen glänzenden Slipper Ihres Dates übergeben.“
    „Stimmt. Aber ein Typ, der Slipper trägt, hat es nicht anders verdient.“
    „Wollen Sie damit sagen, ich hätte bei Männern keinen Geschmack?“
    „Nein, nein. Soweit ich mich erinnere, war es doch ein Blind Date. Wer auch immer Sie verkuppeln wollte, kannte Sie anscheinend nicht sehr gut.“
    Sie verzog das Gesicht. „Meine Mutter hat die Verabredung arrangiert.“
    Robert grinste nur.
    „Also schön“, gab sie zu. „Meine Mutter kennt mich nicht besonders gut.“
    „Das ist immer so. Deshalb lieben Mütter ihre Kinder auch dann, wenn jeder vernünftige Mensch die Bälger längst erwürgt hätte.“
    Ruthie nickte weise. „Ist Ihre Mutter wirklich Automechanikerin?“
    „Ja. Sie und mein Vater haben eine Firma in North Carolina.“
    „Ein Südstaatenjunge“, sagte sie und fing an, dem letzten Kuchendrittel den Garaus zu machen. „Daher also die guten Manieren. Aber wo ist der Akzent?“
    „Den hat New York auf dem Gewissen.“ Robert aß ebenfalls Kuchen. Dabei verhakte sich seine Gabel mit Ruthies. „Oh, tut mir leid.“
    „Wenn es das letzte Stück wäre, müssten wir uns duellieren“, sagte sie. „Scheint jedoch so, als wäre noch genug da.“ Sie lächelte und befreite ihre Gabel.
    Sie war bezaubernd, wenn sie lächelte. Besonders die Grübchen in beiden Wangen hatten es Robert angetan. Er nahm das Bild in sich auf, als wolle er es für die Ewigkeit speichern.
    Draußen fuhr ein Polizeiauto mit heulender Sirene und Blaulicht vorbei. Für einen Moment war die Küche beleuchtet. Unwillkürlich blickte Robert sich um. Alles war blitzsauber. Es erinnerte ihn an den eigentlichen Grund, warum er hier war. Ruthie hatte ihn abgelenkt.
    „Ich nehme an, Sie mögen Sport“, unterbrach sie die Stille.
    Er nickte. „Und Sie?“
    Sie schüttelte etwas resigniert den Kopf. „Überhaupt nicht.“
    „Welche Musik hören Sie?“, fragte er und war sich bewusst, dass sie das alte Kennenlernspiel spielten.
    „Countrymusic“, antwortete sie und strahlte ihn an.
    Er zog eine Grimasse. „Als ich neun war, hat mich mein Vater fast enterbt, als ich ihm erklärte, dass ich Countrymusic hasse und New-Orleans-Jazz hören wollte.“
    Sie lächelte gedankenverloren. „Mein Vater und ich haben immer die alten Lieder zusammen gesungen.“
    „Warum Vergangenheit?“
    „Er starb, als ich auf der Highschool war.“ Sie griff nach der Champagnerflasche.
    Robert wollte das Thema nicht vertiefen. Stattdessen fragte er: „Bücher?“
    „Liebesromane. Und Sie?“
    Er hatte es vorausgesehen. „Thriller.“
    „Ich finde diese kiloschweren Wälzer ziemlich ermüdend“, meinte sie. „Werden die Autoren pro Wort bezahlt?“
    Robert hatte sich das ab und zu selbst schon gefragt. „Möglich ist es.“
    „Was ist mit Kindern?“, rief Ruthie. „Sie sind doch mit fünf Geschwistern aufgewachsen. Sicher mögen Sie Kinder.“
    Er schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Im Gegenteil. Fünf jüngere Brüder haben mich ein für alle Mal kuriert.“
    Ruthie war enttäuscht. „Wirklich? Glauben Sie nicht, dass Sie sich das nur einreden?“
    „Garantiert nicht. Ich habe die Kids praktisch großgezogen, während meine Eltern ihr Unternehmen aufbauten. Rotznasen, Windeln, Windpocken, Albträume, Prügeleien. Eines will ich nie wieder: Kinder erziehen!“
    Ruthie starrte auf ihre Hände. „Komisch. Ich kann mich an keinen Moment erinnern, an dem ich mir nicht einen Stall voll Kinder gewünscht hätte.“
    Robert spürte, dass es ihr ernst war. Anscheinend hatten sie nichts gemeinsam. Was kümmerte es ihn? Sie waren Fremde. Vielleicht sah er sie nie wieder. Trotzdem – irgendwie bedauerte er, dass sie so wenig kompatibel schienen.
    „Ich hoffe, dass sich Ihre Träume eines Tages erfüllen, Ruthie“, sagte er und hob die Flasche zu einem Toast. „Auf Ihre zukünftigen Kinder. Mögen es Mädchen werden, damit Sie nicht den Horror erleben müssen, fünf Jungs großzuziehen.“
    Sie nickte, griff nach der Flasche und trank einen großen Schluck.
    „Also, wo waren wir stehen geblieben?“, überlegte er. „Ach ja, bei unseren Gemeinsamkeiten. Bleibt nicht viel übrig, was?“
    Sie straffte die Schultern. „Was ist mit dem Wetter?“
    Er lachte. „Ich glaube, wir sind über Wettergespräche längst hinaus, Ruthie. Immerhin weiß ich einiges über Ihr
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