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Tiffany exklusiv Band 0018

Tiffany exklusiv Band 0018

Titel: Tiffany exklusiv Band 0018
Autoren: Barbara Daly Anne Eames Janice Kaiser Nancy Warren
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für Sally die Ehrenbrautjungfer zu spielen. Deshalb hatte sie heute früh um vier Uhr aufstehen müssen. Von Vermont, wo es an diesem Maitag noch sehr kühl gewesen war, war sie nach Dallas geflogen. Und hier herrschten geradezu tropische Temperaturen. Aber am meisten setzten ihr diese verflixten Schuhe mit den zehn Zentimeter hohen Absätzen zu. Selbst eine gestandene Tierärztin, die es sonst mit Pferden und Bullen aufnahm, konnte da schon mal die Nerven verlieren.
    Aber als Sallys Brautjungfer musste sie einen guten Eindruck machen. Außerdem war das hier ja erst die Probe der Trauungszeremonie. Sally, die nach einem katastrophalen ersten Mal jetzt zum zweiten Versuch ansetzte, blieben noch vierundzwanzig Stunden Zeit, um zur Vernunft zu kommen. Mit etwas Glück würde Cecily diese Schuhe nur einmal tragen müssen.
    Zudem hatte sie sich noch etwas anderes vorgenommen. Es hatte einmal einen Jungen gegeben, der ihre Ansichten über Liebe und Ehe hätte ändern können. Dieser Junge war jetzt ein erwachsener Mann und musste hier irgendwo unter den Freunden des Bräutigams sein. Dieses Wochenende könnte also ihre zweite Chance mit ihm werden. Sie nahm den letzten Mann in der Reihe ins Visier. Er hatte kurze hellblonde Haare und blaue Augen, trug eine graue Hose von Hugo Boss, ein weißes Poloshirt von Calvin Klein und Slipper von Gucci. Sie erkannte die Designer an den Logos, die an jedem Kleidungsstück prangten. Der Mann war attraktiv, aber definitiv nicht Will Murchison.
    Cecily machte sich keine Hoffnungen, dass sie und Will sich ineinander verlieben und womöglich heiraten könnten. Jetzt wo sie eine vernünftige, erwachsene Frau war, hatte sie beschlossen, nie zu heiraten. Sie wollte den Fehler ihrer Mutter nicht wiederholen. Eine Wochenendaffäre mit einem Jungen – mittlerweile ein Mann – den sie aus irgendeinem Grund nie vergessen hatte – mehr wollte Cecily gar nicht. Die Erinnerung an ihn war blitzartig zurückgekehrt, als sie am Morgen im Flugzeug Wills Namen auf der Gästeliste entdeckt hatte.
    Der Junge damals hatte Will Murchison geheißen und hatte einmal erwähnt, dass er aus Dallas kam. „Ich habe sie ziemlich hart rangenommen. Reib sie gut ab, okay?“, war bis zu jenem entscheidenden Nachmittag das Aufregendste gewesen, was er jemals zu ihr gesagt hatte. Er hatte über eine Stute geredet.
    Während er in Exeter eine angesehene Privatschule für Jungen besucht hatte, war sie auf einer öffentlichen Schule in Boston gewesen. Und weil sie schon damals unbedingt Tierärztin werden wollte, hatte sie an den Wochenenden in den Ställen gejobbt, in die Will regelmäßig zum Reiten gekommen war. Sie hatte nicht mehr als zwei Worte mit ihm gewechselt, denn sie war einfach zu schüchtern gewesen. Stattdessen hatte sie ihn nur angestarrt und gelegentlich „keine Ursache“ gestammelt, weil er sich immer mit einem Lächeln bei ihr bedankt hatte, bei dem ihr ganz heiß geworden war.
    Sie musterte den Freund des Bräutigams, der ebenfalls blaue Augen hatte, unübersehbar Designer-Kleidung trug und sich anscheinend blonde Strähnchen hatte färben lassen. Aber ein sexy Lächeln konnte sie nicht entdecken. Nein, auch das war nicht Will Murchison.
    Will war meistens von Mädchen umringt gewesen. Aber an diesem einen Nachmittag, an dem sie mitten in einem heftigen Sturm losgeschickt worden war, um ihn zu finden und in Sicherheit zu bringen, waren sie allein gewesen. Da hatte er versucht, sie zu küssen. Doch anstatt den Traum wahr werden zu lassen und den Kuss zu erwidern, war sie in Panik weggelaufen. Und dann war das Schuljahr zu Ende gewesen und sie hatte ihn nie mehr wiedergesehen. Will war so sexy und männlich und reif für sein Alter gewesen. Danach war ihr niemand mehr über den Weg gelaufen, der ihm das Wasser hätte reichen können.
    Der dritte Freund des Bräutigams hatte dunkelblonde Haare und grüne Augen. Auch er hatte offenbar eine Vorliebe für Designer-Kleidung und schenkte dem Pfarrer keinerlei Aufmerksamkeit, sondern fächelte sich entnervt Luft zu. Insgesamt gab es vier Freunde des Bräutigams. Alle trugen modische Dreitagebärte und sahen sich ziemlich ähnlich, aber keiner sah auch nur annähernd so aus wie der Will, an den sie sich erinnerte. Murchison war in Texas ein häufig vorkommender Name. Es kann ein Dutzend Will Murchisons geben, dachte sie enttäuscht. Aber zwischen dem ersten und zweiten Freund des Bräutigams klaffte eine breite Lücke, weshalb Cecily noch hoffte. Denn die
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