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Tiffany exklusiv Band 0018

Tiffany exklusiv Band 0018

Titel: Tiffany exklusiv Band 0018
Autoren: Barbara Daly Anne Eames Janice Kaiser Nancy Warren
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schnell in die Kirche. Erschlagen von dem hektischen Treiben um sie herum, blieb sie einen Moment im Vorraum stehen.
    „Cecily bist du das?“ Elaine Shipley eilte geschäftig auf sie zu.
    „Jetzt ist keine Zeit zum Plaudern“, meinte eine ganz in Apricot gekleidete Frau, die Elaine auf den Fersen folgte. „Sie sind spät dran“, sagte sie dann zu Cecily.
    „Immerhin ist sie da“, erklärte Elaine. „Das ist mehr als man von …“
    „Wir müssen uns beeilen“, unterbrach die Frau. „Ziehen Sie diese Schuhe an“, forderte sie Cecily auf.
    „Aber …“
    Doch jeder Protest schien sinnlos. Jemand nahm ihr das Gepäck aus den Händen und nötigte sie, sich hinzusetzen. Dann zog man ihr die bequemen Sandalen aus und Designer-Stilettos aus weißem Satin an.
    „Sie sollen diese Schuhe schon zur Probe der Trauungszeremonie tragen“, erklärte die Frau in Apricot. „Damit Sie nicht morgen auf dem Weg zum Altar ins Stolpern kommen. Und da Sie jetzt hier sind, fangen wir einfach an. Es ist mir völlig egal, wer noch fehlt.“ Sie packte Cecily am Arm und zog sie eilig zu einer Gruppe von Frauen.
    Cecily wurde beim Anblick der perfekt zurechtgemachten Frauen, die zu ihren kurzen Röcken passende nabelfreie Tops trugen und lange, schlanke Beine sehen ließen, von Panik erfasst. Es war nicht zu übersehen, dass sie in ihrem langen, lässigen Sommerkleid am schlechtesten angezogen war. Sie hatte das Kleid im kühlen Vermont während einer noch nie da gewesenen Hitzewelle erstanden. Ihre Mutter wäre zweifellos vor Scham im Boden versunken. Aber Cecilys Mutter konnte die Handlungsweisen ihrer Tochter schon lange nicht mehr nachvollziehen, ganz zu schweigen von ihrer Berufswahl. Cecily war trotzdem Tierärztin geworden.
    „Sally, die Ehrenbrautjungfer ist da“, erklärte die Frau in Apricot in triumphierendem Tonfall.
    Eine dunkelhaarige Schönheit wirbelte herum und riss die Augen auf. „Cecily? Cecily!“ Sie schloss Cecily in die Arme. Die Braut, Elaine Shipley, war noch perfekter gestylt als die Frauen, die sie umringten.
    „Sally, es ist lange …“
    Die Frau in Apricot, offensichtlich die Hochzeitsplanerin, unterbrach Cecily erneut. „Keine Zeit für sentimentale Erinnerungen.“ Sie dirigierte die Frauen unerbittlich den Gang zum Altar hinunter und wies jeder ihren Platz zu. „Lassen Sie etwas Platz“, meinte sie zu Cecily. „Die Trauzeugin der Braut ist noch nicht eingetroffen. Reverend Justice“, wies sie den Pfarrer an, „fangen Sie an. Ich werde die anderen hereinbringen, wenn sie endlich auftauchen.“ Ihre Verärgerung war nicht zu überhören.
    Die Braut packte ihren Bräutigam am Ellbogen. „Das ist Gus“, flüsterte sie Cecily zu.
    Cecily streckte ihm die Hand hin. „Ich freue mich, Sie kennen …“
    „Jetzt bitte keine Unterhaltung mehr“, ordnete die Organisatorin der Hochzeit lautstark an.
    Folgsam wandte Sally sich dem Pfarrer zu, der mit der Probe begann. „Meine Lieben …“
    Gedankenverloren verlagerte Cecily das Gewicht von einem schmerzenden Fuß auf den anderen. Sie musste nicht ganz bei Sinnen gewesen sein, als sie zugestimmt hatte, die Ehrenbrautjungfer für jemanden zu spielen, an den sie sich kaum noch erinnern konnte. Sie hatte Sally das letzte Mal gesehen, als sie beide fünf Jahre alt gewesen waren. Doch auch wenn sie bei dieser Hochzeit nur widerwillig die Brautjungfer abgab, hatte sie eine Mission zu erfüllen. Denn während der anschließenden Hochzeitsfeier konnte sie …
    „Wir haben uns hier versammelt, weil Sally und Gus den Bund der Ehe eingehen wollen.“
    Große Worte, dachte Cecily. Den Bund der Ehe einzugehen war ein Fehler, den sie nicht machen würde. Sie würde nie tun, was ihre Mutter ihr vorgelebt hatte – eine Karriere aufzugeben, um einen Mann zu heiraten, der sie hinterher die meiste Zeit links liegen ließ. Ihr Vater konnte Cecilys Lebensentscheidungen ebenso wenig nachvollziehen wie ihre Mutter. Aber es war ihm auch herzlich egal. Er liebte nur eine Sache, nämlich in der akademischen Welt durch brillante Werke in seinem Fachgebiet Wirtschaftswissenschaften auf sich aufmerksam zu machen. Cecilys Mutter hatte aus ihrer Tochter eine Dame der Gesellschaft machen wollen. Ihr Vater wiederum hätte es lieber gesehen, wenn sie irgendetwas im Bereich Marketing angesteuert hätte. Kein Wunder, dass sie stattdessen entschieden hatte, sich Tieren zu widmen. Cecily holte tief Luft. Sie war schlecht gelaunt, weil ihre Mutter sie dazu gedrängt hatte,
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