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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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dummer Idiot", murmelte er traurig und wütend.
    Jetzt kam der Sheriff, und er und seine Leute nahmen sich des Red Grove Rippers an. John stürzte auf Lucy zu. „Geht es dir gut?" fragte er besorgt. „Hat er dich verletzt?"
    Sie hatte das Gefühl, als ob sich alles um sie drehte. „Mir geht es gut", gab sie zittrig zurück. John schlang die Arme um sie und hielt sie fest. Lucy sank gegen ihn und schloss die Augen.
    „Quaid!" rief der Sheriff verzweifelt. John fuhr herum. Lonnie lag auf der Erde, und Adam wich mit der Waffe in der Hand zurück. Offen­ sichtlich hatte er den Deputy überrumpelt.
    „Lassen Sie die Waffe fallen", verlangte Maples.
    Adam ignorierte ihn. Er sah John und Lucy an. Was hatte er vor? Er war besiegt. Flucht war unmöglich. Schließlich zielte er wieder auf Lucy, und John schob sie hinter sich. „Leg die Waffe hin, Adam. Was, zum Teufel, denkst du dir dabei?"
    Alle schrien, nur Adam und Lucy schwiegen. Lonnie Philips fluchte, rappelte sich auf und rieb sich den Kopf. John versuchte, vernünftig mit seinem Bruder zu reden. Doch als Adam zielte, war sein Schicksal besiegelt. Philips und der Sheriff schossen gleichzeitig, und Johns Bruder sank zu Boden.

17

    John rollte herum und erwartete, auf Lucys warmen nackten Körper zu treffen. Lucy war immerzu neben ihm gewesen, um ihm Kraft zu geben, wie er es nie zuvor erlebt hatte. Sie half ihm, wenn die quälen­ den Fragen sein Gehirn zu zermartern drohten, sie ergriff seine Hand, um ihn zu trösten.
    Bislang war es immer Johns Rolle gewesen, den Beschützer zu spielen. Umgekehrt kannte er es gar nicht. Er lauschte. Vielleicht war sie in der Küche, um Kaffee zu kochen? Doch alles war still. Vor seinem inneren Auge sah er seinen Bruder vor sich - lächelnd, drohend, tot.
    Lucy war weg. Diese Erkenntnis durchzuckte ihn wie ein Blitz. John stieg aus dem Bett und lief durchs Haus, ohne erst nach dem Morgenrock zu greifen. Er hatte das Alleinsein immer geschätzt, besonders nach der Scheidung, aber ohne Lucy war das Haus so furchtbar leer.
    Er wanderte ziellos herum, bis er wieder in seinem alten Kinderzimmer ankam. Er öffnete den Schrank und hoffte, ihre Tasche zu sehen. Doch der Schrank war leer. Dann entdeckte er, dass sein Kiss-Poster verschwunden war. Lucy hatte es mitgenommen. John musste trotz allem lächeln.
    „Miss Nelson", dröhnte eine. Stimme. „Sind Sie noch nicht fertig?"
    Lucy lächelte ihrer älteren Kollegin Mrs. Brill zu. „Gleich", sagte sie. Seit drei Wochen war sie jetzt wieder in ihrer Heimatstadt und hatte sich immer noch nicht an ihren alten Mädchennamen gewöhnt. Der Name „Fain", den sie damals willkürlich aus einem Telefonbuch gewählt hatte, klang mehr nach ihr. „So, das hätten wir", sagte sie und ordnete die letzte Akte ein.
    „Endlich", seufzte Mrs. Brill. „Mr. Webb hat noch einen Anzug in der Reinigung, der dringend abgeholt werden muss. Auf dem Rückweg können Sie uns gleich ein paar Sandwichs mitbringen." Lucys Job als Büroassistentin bei einem Immobilienmakler war sicherlich nicht gerade die Traumkarriere, aber es war ein Anfang. Jim hatte ihr den Job besorgt. Er wollte seine Schwägerin zweifellos aus dem Gästezimmer haben.
    In ein paar Wochen begann ihr Kurs am College, Psychologie. Lucy wusste nun, dass sie anderen Frauen helfen wollte, die Ähnliches erlebt hatten.
    Sie holte ihre Handtasche und machte sich auf den Weg zur Reinigung. Irgendwann würde sie auch aufhören, an John zu denken und sich vielleicht verzeihen, dass sie an ihm gezweifelt hatte.
    Das kleine Örtchen Brundidge war in den letzten fünf Jahren erstaunlich gewachsen. Lucy holte die Hemden aus der Reinigung und machte sich dann auf zu Foster's Sandwichbar. Hier gab es die besten Sand­ wichs der Stadt. Als sie dran war, las sie die Bestellliste vor, die Mrs. Brill ihr mitgegeben hatte und sah dann auf, um ihr eigenes Sandwich zu wählen. Ihr Herz blieb stehen.
    „Paul", flüsterte sie. Er trug einen albernen Hut aus Papier und sah viel älter aus, aber er war es zweifelsohne. Seine Augen wurden groß. „Lucy ... ich habe dich gar nicht erkannt."
    Paul Staley, der Vertreter mit dem unendlichen Charme, ihr gewalttätiger Exmann, arbeitete als Sandwichverkäufer! Ihre Schwester Millie hatte ihr erzählt, dass er aus seinem alten Job gefeuert worden war, weil er zu jähzornig war. So, wie Paul aussah, waren die letzten fünf Jahre hart für ihn gewesen. Lucy hasste ihn immer noch für das, was er ihr angetan hatte, aber sie
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