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Tiffany Duo 40

Tiffany Duo 40

Titel: Tiffany Duo 40
Autoren: Unknown
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Bestimmtes von mir.«
    Sie konnte nicht sprechen. Die Spannung zwischen ihnen wuchs. Unverhohlenes
    Verlangen glühte in Rays Augen, und sie war unfähig, den Blick von ihm
    abzuwenden. Sie umklammerte immer noch seine Oberarme, spürte die stahlharten
    Muskeln, und ihr Puls raste bei der Erkenntnis, dass ihn ähnliche Gefühle bewegten
    wie sie selbst.
    »Tut mir leid - ich wollte nicht. « stammelte sie. »Ich -dachte.« Unsicher verstummte sie. Wie sollte sie ihm erklären, dass sie ihn nicht mit Absicht erregt hatte? Sosehr er sie auch faszinierte, er war immer noch ein Fremder.
    Ray starrte auf ihre halb entblößten Schenkel hinab. Sein Arm umschlang ihre Taille
    noch fester, dann zwang er sich, sie loszulassen. »Schon gut.« Seine Stimme klang
    immer noch belegt. Nein, es war gar nicht gut. Alle seine Muskeln hatten sich
    verkrampft. Rasch trat er zurück, ehe er dem Impuls nachgeben konnte, sich zu ihr
    zu beugen und sie an sich zu reißen. Oder die Hand unter ihren Rock zu schieben,
    nach oben wandern zu lassen. Sofort verdrängte er diesen Gedanken.
    Sie hatten sich schon ziemlich weit von Billing entfernt, ehe Ray wieder zu sprechen begann. »Sind Sie hungrig? Da vom an der Kreuzung gibt's ein Cafe.«
    »Nein, danke«, erwiderte Madelyn fast träumerisch und betrachtete die Landschaft,
    die an ihr vorbeizog. Sie war an riesige Bauten gewöhnt, doch die erschienen ihr
    jetzt winzig, verglichen mit dieser endlosen Weite von Erde und Himmel. Irgendwie
    hatte sie das Gefühl, ihr Leben würde erst jetzt
    beginnen. »Müssen wir noch lange fahren?«
    »Fast drei Stunden. Wir haben noch etwa hundertzwanzig Meilen vor uns.«
    Erstaunt hob sie die Brauen. Sie hatte nicht angenommen, dass es ihn so viel Zeit
    und Mühe gekostet hatte, sie vom Flughafen abzuholen. »Kommen Sie oft nach
    Billings?«
    Er schaute sie kurz an. Versuchte sie herauszufinden, wie abgeschieden die Ranch
    lag? »Nein«, erwiderte er kurz angebunden.
    »Das ist also ein ganz besonderer Trip?«
    »Heute morgen musste ich in der Stadt auch noch was Geschäftliches erledigen.« Er
    war in der Bank gewesen, um den Beamten, der den Kredit bearbeitete, über sein
    voraussichtliches Einkommen im nächsten Jahr zu informieren. Seine
    Zukunftsaussichten berechtigten ihn zu gewissen Hoffnungen. Er war zwar immer
    noch pleite, sah aber einen Lichtstreifen am Horizont. Der Banker hatte sich
    hochzufrieden gezeigt.
    Madelyn musterte Ray besorgt. »Also sind Sie schon seit dem frühen Morgen
    unterwegs?«
    »So ungefähr.«
    »Dann müssen Sie todmüde sein.«
    »Auf einer Ranch gewöhnt man sich dran, zeitig aufzustehen. Ich krieche jeden Tag
    vor Sonnenaufgang aus den Federn.«
    Sie schaute sich wieder um. »Warum sollte man auch im Bett bleiben und den
    Tagesanbruch in dieser herrlichen Gegend versäumen?«
    Ray erinnerte sich an spektakuläre Sonnenaufgänge, aber auf solche Dinge achtete
    er schon lange nicht mehr. »Auch daran gewöhnt man sich. Zum Beispiel weiß ich,
    dass sogar in New York der Morgen graut.«
    Sie lachte über seinen trockenen Tonfall. »Das stimmt, allerdings liegt mein
    Apartment nach Westen, also sehe ich die Sonne immer nur sinken und niemals
    aufgehen.«
    Beinahe hätte er gesagt, bei ihm könnte sie viele Sonnenaufgänge genießen. Aber
    das verbot ihm seine Vernunft. Nur ein
    einziges Mal würden sie gemeinsam eine Morgendämmerung erleben - am nächsten
    Tag, ehe er sie nach Billings zurückbrachte. Er zog eine Zigarettenpackung aus der
    Hemdtasche, schüttelte eine heraus und klemmte sie zwischen die Lippen. Während
    er sein Feuerzeug aus der Jeanstasche nahm, hörte er Madelyn ungläubig fragen:
    »Sie rauchen?«
    Das hörte sich so an, als würde er junge Hunde treten oder sonst was Widerliches
    tun. Irritiert zündete er seine Zigarette an. Rauchwolken erfüllten das Fahrerhaus.
    »Ja. Stört Sie das?« Seine Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass er hier, in seinem eigenen Lieferwagen, rauchen würde, wann immer er wollte.
    »Falls Sie wissen wollen, ob mich der Rauch stört - nein. Aber ich hasse es, mit
    anzusehen, wie andere Leute qualmen und mit ihrem Leben russisches Roulette
    spielen.«
    »Es ist mein Leben, und damit mache ich, was mir beliebt.«
    Madelyn biss sich auf die Unterlippe. Das fängt ja großartig an, dachte sie. So lernt man jemanden am besten kennen, wenn man seine Gewohnheiten kritisiert. »Tut
    mir leid«, entschuldigte sie sich. »Es geht mich nichts an, und ich hätte den Mund
    halten
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