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Tiffany Duo 134

Titel: Tiffany Duo 134
Autoren: Eileen Wilks , Merline Lovelace , Leanne Harris
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solchen Landschaft entziehen? Es ist so wild hier, so extrem. Darin liegt Aufrichtigkeit.“
    Es beunruhigte ihn, dass sie dasselbe Wort benutzte, das er selbst der Wüste oft zugeschrieben hatte. „Man muss leidenschaftlich unabhängig sein, um die Einsamkeit und Weite der Wüste aushalten zu können. Schauen Sie die Beduinen an.“ Bist du eine leidenschaftlich unabhängige Frau, Nora? fragte er sich.
    „Vielleicht ist sie ja auch Teil der Faszination. Ich habe mich als Kind immer bedrängt gefühlt. Und wenn es nur wegen der Luft war, die ich zusammen mit zwei Millionen Menschen einatmete.“ Sie lächelte zurückhaltend. „Ich bin in Houston aufgewachsen, wissen Sie. Und ich habe mich meine ganze Kindheit lang eingeengt gefühlt.“
    „Große Familie?“ fragte er. Natürlich wusste er es bereits. Aber er wollte es aus ihrem Mund hören.
    „Nur meine Mom und meine Schwestern - zwei Schwestern - die älter waren als ich. Wir haben alle in demselben Zimmer geschlafen, und ich hatte ständig das Gefühl, nicht genug Platz zu haben.“ Sie verzog das Gesicht. „Oh, ich Ärmste!“ sagte sie selbstironisch. „Nein, ich hatte in vielerlei Hinsicht eine glückliche Kindheit. Meine Schwestern und ich standen uns sehr nah.“
    Die meisten Menschen würden eine Kindheit in öffentlichen Einrichtungen, unterstützt von Essensmarken und einer Reihe wechselnder „Väter“ nicht glücklich nennen.
    „Was ist mit Ihrer Mutter?“
    „Sie starb vor drei Jahren. Ein Herzinfarkt. Sie war erst zweiundsechzig. Oh, wir wussten, dass sie ein paar Probleme mit dem Herzen hatte, aber ...“ Ihre Stimme versiegte.
    „Der Tod ist immer ein Schock.“ Sie nickte.
    Er sagte: „Dann war sie also ... warten Sie ... ungefähr fünfunddreißig, als Sie zur Welt kamen?“
    „Wenn Sie wissen wollen, wie alt ich bin, fragen Sie ruhig.“
    Er lachte trocken auf. „Ich würde eine Frau nie nach ihrem Alter fragen. Nein, ich war nur überrascht von dem Zufall. Ich kam auch ziemlich spät. Ich überraschte meine Eltern durch meine Ankunft, als meine Mutter sechsunddreißig war und mein Vater vierzig.“
    „Ach, wirklich?“ Diese Gemeinsamkeit schien ihr zu gefallen.
    „Ihre Eltern leben beide noch, wie ich weiß. Ich habe erst kürzlich einen Artikel von Ihrer Mutter in Archaelogy Today gelesen.
    Er lachte. „Ja, sie buddeln immer noch im Sand herum, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Das kam mir als Kind oft sehr gelegen.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Wenn wir auf einer Expedition waren, haben sie mir oft nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Und ich habe es ausgenutzt. Ich hatte schon immer einen Hang zum Abenteuer.“ Er grinste, als er sich an einige seiner frühen Heldentaten erinnerte. „Die Ärmsten. Sie konnten sich nie erklären, wie sie zu so einem Wechselbalg kamen.
    „Die Ärmsten?“ Ihre Augenbrauen hoben sich. „Das klingt ja ziemlich herablassend.“
    „Ist nicht so gemeint. Ich mag sie beide sehr.“ Auch wenn er früher oft wütend gewesen war, weil sich seine lieben Eltern ständig nur in die Vergangenheit eingegraben hatten. So waren sie eben.
    „Sie hatten bestimmt eine Kindheit, von der jeder Archäologe träumt.“ Sie schwieg einen Moment. „Antworten Sie ehrlich, wenn ich Sie etwas frage?“
    „Entweder ehrlich oder gar nicht.“ Noch eine Lüge.
    „Sie haben viel mehr Erfahrung als ich, und ich frage mich immer wieder, warum Dr. Ibrahim Sie hergeschickt hat. Er fühlt sich nicht sonderlich wohl bei dem Gedanken, dass eine Frau dieses Projekt leitet. Vielleicht will er ja, dass Sie die Leitung übernehmen.“
    „Nein, dafür kennt Ibrahim mich zu gut. Ich bin eine rastlose Seele, Nora.“ Wenn sie genau hinhörte, würde sie die Warnung aus seinen Worten herauslesen. „Ich bin ein guter Ausgräber, aber für alles, was anschließend kommt, fehlt mir die Geduld. Dafür bleibe ich nicht lange genug an einem Ort.“
    Sie runzelte leicht die Stirn, antwortete jedoch nicht.
    Vielleicht machte sie das, was er gesagt hatte, ja neugierig. Vielleicht erwog sie ja eine kurze heiße Affäre mit einem rastlosen Mann.
    Und er war vielleicht ein hoffnungsloser Narr. Diese Frau hatte etwas Unschuldiges an sich, etwas Schillerndes und Außergewöhnliches. Und etwas Verletzliches. Sie war nicht der Typ für eine kurze Affäre, und er wusste es. Auch wenn er sich noch so gern vom Gegenteil überzeugt hätte.
    Sie erreichten die Stelle, wo das schmalere Wadi in das breitere mündete, neben dem sie ihre Zelte
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