Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
Vom Netzwerk:
gab ihm keine Antwort.
    „Wovor fürchtest du dich?" drängte er sie. „Vor mir? Glaubst du wirklich, dass ich dieser gefährliche Bösewicht bin?"
    Wortlos wollte sie zur Tür gehen. Doch er verstellte ihr den Weg. „Oder hast du herausgefunden, dass ich es nicht bin? Du fürchtest dich, weil ich ein Mann bin. Seit drei Monaten hast du dein Misstrauen wie eine Art Schild gegen mich benutzt. Doch jetzt, da du nichts mehr gegen mich in der Hand hältst, gerätst du in Panik. Zunächst hast du die Unfälle von ,Westwind' gegen mich benutzt. Aber jetzt, da du selbst erklärt hast, dass ich höchstwahrscheinlich nichts damit zu tun habe, suchst du nach einem anderen Ausweg."
    Ihr Kopf schmerzte plötzlich unerträglich. Wie blind griff Kendra nach der Türklinke und riss die Tür auf, drehte sich aber noch einmal um. „Zur Hölle mit dir!" rief sie atemlos.
    Raymond nahm ihr die Klinke aus der Hand und schloss die Tür geräuschvoll. „Du bist ein Feigling, Kendra. Du zeigst die Krallen, aber kämpfen willst du nicht."
    „Und was ist mit dir?" gab sie wütend zurück.
    „Ich laufe nicht davon."
    „Das ist auch alles." Es gelang ihr, die Tür wieder zu öffnen. „Du stehst da und präsentierst deine eigenen kleinen Entschuldigungen. Und die größte sitzt auf einem Pferd namens ,Chantilly'!"
    So drohend hatte Raymond sie noch nie angesehen. „Was willst du damit sagen?" Er war außer sich vor Zorn.
    „Die Wahrheit! Du erträgst es nicht einmal, mich in der Arena zu sehen, weil du weißt, dass sie auch dort ist. Du liebst sie noch immer, Raymond, das sieht sogar ein Blinder. Du hast das, was sie dir angetan hat, auch als Schutzschild genommen, um dich von Frauen fernzuhalten. Aber endlich ist die Wahrheit ans Tageslicht gekommen. Du liebst sie noch immer. Und", sagte Kendra jetzt etwas ruhiger, „weil das der Fall ist, hast du nur mit mir gespielt und wirst es auch in Zukunft tun. Rede du mir nicht von Ausflüchten. Sich hinter etwas zu verstecken, darin sind wir beide Helden. Der einzige Unterschied besteht darin, dass deine Ausflüchte eine wahre Ursache haben."
    Dann lief sie hinaus und schlug die Tür hinter sich zu, ohne seine Antwort abzuwarten, denn sie wusste, dass er keine Antwort darauf haben würde.
    ★
    Kendra verirrte sich gründlich, nachdem sie Raymonds Raum verlassen hatte. Es war bereits dunkel, und das Motel ziemlich groß. Sie hatte kaum Zeit gehabt, sich hier umzusehen, seit sie nach Tucson gekommen waren. Den Turnierplatz kannte sie zur Genüge, aber das Motel kam ihr wie ein Labyrinth vor. Das war natürlich nicht der wahre Grund, warum sie sich verlaufen hatte. Und sie wusste es. Sie hatte sich verirrt, weil Aufruhr und Tränen sie blind gegen die Umgebung machten.
    Endlich hatte sie sich so weit wieder unter Kontrolle, dass sie nachdenken konnte. Sie hatte sich im Stockwerk geirrt. Also musste sie noch eine Treppe höher laufen.
    Ihr erster Gedanke war, sich in ihrem Zimmer einzuschließen, die Bettdecke über den Kopf zu ziehen, um nichts mehr zu sehen und zu hören.
    Doch bevor sie in ihr Motelzimmer ging, wollte sie noch kurz zu Colin und Justine hinübergehen. Sie musste herausfinden, wie das andere Pferd abgeschnitten hatte und wie es „Windy" ging.
    Kendra atmete tief durch, strich sich mit zitternden Fingern das Haar aus der Stirn und hob die Hand, um anzuklopfen. In diesem Augenblick bemerkte sie, dass die Tür einen Spalt offenstand. Kendra zögerte einen Augenblick, weil sie nicht so einfach in das Zimmer hineingehen wollte. Dann hörte sie Stimmen.
    „Ich weiß, dass er es war." Genugtuung war aus Justines Stimme herauszuhören.
    „Aber wie können wir es beweisen?"
    „Sie haben ihn zum Verhör geholt", erwiderte Colin. Durch den schmalen Spalt konnte Kendra nur seine Stiefelspitzen und eine Ecke des Bettes sehen. Sie horchte, fühlte sich aber gleichzeitig beschämt, weil sie lauschte. Dennoch blieb sie wie angewurzelt stehen.
    „Du glaubst doch nicht, dass er irgend etwas zugibt. Außerdem ist es doch nicht Stony, den wir haben wollen", protestierte Justine.
    Kendra war kaum fähig, die Hand zu heben und anzuklopfen. Stony? Was hatte Stony mit allem zu tun?
    „Durant hat sich seiner bedient", fuhr ihre Schwester fort. „Warum sind wir nicht früher darauf gekommen. Er hat ihn sicher für die Schmutzarbeit bezahlt. Ich hätte wissen müssen, dass er das nicht selbst tut. Was mich am meisten daran ärgert, ist die Tatsache, dass Durant straffrei davonkommen wird. Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher