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Tief in meinem Herzen

Tief in meinem Herzen

Titel: Tief in meinem Herzen
Autoren: Chantelle Shaw
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persönlich in Sardinien aufzusuchen. Offensichtlich hatte sie ihre Zeit verschwendet. Von dem Geld, das sie für den Flug von England hatte aufbringen müssen, ganz zu schweigen.
    „Ich muss ihn in einer privaten Angelegenheit sprechen“, erklärte sie. „Bitte … könnten Sie Mr Piras ausrichten, dass ich wirklich dringend mit ihm reden muss?“
    Der Butler sah sie unbewegt an.
    „Es tut mir sehr leid, aber der Schlossherr lässt ausrichten, er habe keine Zeit für Sie.“
    Als er den verzweifelten Ausdruck in ihrem Gesicht sah, tat ihm die junge Frau für einen Moment fast leid. Beth Granger war furchtbar blass und wirkte unglaublich angespannt. Doch er konnte ihr nicht helfen. Er würde Cesario nicht ein zweites Mal stören. Der Schlossherr des Castello del Falco verteidigte seine Privatsphäre äußerst verbissen. Und Teodoro hatte nicht vor, Cesarios Anweisungen zu missachten.
    „Ich werde Ihnen jetzt ein Taxi rufen, das Sie zurück in die Stadt bringt“, erklärte er. „Bitte warten Sie hier im Salon, bis es da ist.“
    „Moment …“
    Hilflos sah Beth dem Butler hinterher. Sie hatte es nicht geschafft. Sie hatte Sophie für nichts und wieder nichts den ganzen langen Weg bis nach Sardinien mitgenommen. Das Baby müsste nun jede Minute aufwachen, um gefüttert zu werden. Doch die Fahrt zurück zu ihrem Hotel in Oliena würde mindestens eine halbe Stunde dauern.
    Dann muss ich Sophie das Fläschchen Milch eben im Taxi geben, dachte Beth unwillig. Es sei denn, der Butler erlaubte ihr, sie hier im Salon zu füttern.
    Entschlossen eilte Beth hinter ihm her, doch er war offensichtlich bereits hinter einer der unzähligen Türen, die von der Eingangshalle abzweigten, verschwunden. Während Beth noch überlegte, wie sie den Butler finden sollte, stieß ein Dienstmädchen mit einem Tablett voll Gläsern in den Händen am anderen Ende der Halle eine Doppeltür auf. Bevor Beth es ansprechen konnte, war es auch schon wieder durch eine andere Tür verschwunden.
    Durch die offene Flügeltür jedoch erspähte Beth nun eine Gruppe von Leuten im angrenzenden Raum. Die Männer waren in elegante schwarze Anzüge gekleidet, während die Frauen Ballkleider aus Seide und Satin trugen, die in den schönsten Regenbogenfarben schillerten. Ober in weißen Jacketts schlängelten sich mit Champagnergläsern und Häppchen beladenen Tabletts gekonnt zwischen den Gästen hindurch. Musik und Stimmengewirr vermischten sich zu einem ohrenbetäubenden Rauschen.
    Eine Party! Wütend kniff Beth die Augen zusammen. Cesario Piras war zu beschäftigt , um mit ihr zu sprechen, weil er gerade eine Party zu feiern hatte? Er hatte ihr nicht einmal die Gelegenheit gegeben, den Grund für ihren Besuch zu erklären. Beths Blick fiel auf das Baby in ihrem Arm, und ihr Herz zog sich zusammen beim Anblick von Sophies winzigem Gesicht, den langen dunklen Wimpern und den runden rosigen Wangen. Sie hatte Mel versprochen, dass sie Cesario Piras finden würde. Koste es, was es wolle. Und nun war sie hier in seinem Schloss. Sie würde nicht gehen, ohne wenigstens mit ihm gesprochen zu haben.
    Ohne zu zögern, durchquerte Beth die Eingangshalle und schritt zielstrebig auf die Tür zu. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie ihren Blick durch den prachtvollen Saal gleiten ließ. Die Wände waren mit dunklem Holz vertäfelt, das im Licht der riesigen Kronleuchter glänzte. Die gewölbte Decke war mit feinsten Malereien verziert.
    Beths lebhafte Fantasie ließ sie unmittelbar an alte Ritterzeiten denken, an Männer in glänzenden Rüstungen, die sich hier einst durch das Schloss bewegt haben mussten.
    Während sie sich langsam durch die Menge schob, entgingen ihr die neugierigen Blicke der Partygäste nicht. Die Gespräche versiegten, während die Leute ihr Platz machten. Dann setzte auch die Musik aus. Im nächsten Moment sah Beth am anderen Ende des Saales einen Mann auf die Bühne treten. Offensichtlich wollte er eine Ansprache halten. Als sein Blick auf Beth fiel, die sich mittlerweile bis zur Mitte des Saales vorgekämpft hatte, hielt er inne. Selbst aus der Entfernung sah Beth den überraschten Gesichtsausdruck des Mannes.
    Die plötzliche Stille und die Blicke, die sie mit ihrem tropfnassen Mantel auf sich gelenkt hatte, sorgten bei Beth für leichte Schweißausbrüche. Doch jetzt würde sie nicht mehr umkehren. Der arrogante Blick des Mannes auf der Bühne und sein autoritäres Auftreten sagten ihr, dass er derjenige war, den sie suchte. Er
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