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The Tsar of Moscow (German Edition)

The Tsar of Moscow (German Edition)

Titel: The Tsar of Moscow (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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Konkurrenz im Besonderen. Daher werden Sie sicherlich verstehen, dass ich gezwungen bin, dies zu tun.“ Kostja zog ein Funkgerät aus der Tasche.
    „Legt alle um, die ihr da draußen findet“, sprach er hinein und drückte gleichzeitig einen der Knöpfe am Schaltpult. Das Förderband, auf dem sich der Sarg befand, ruckte an und lief auf die sich öffnende Klappe des Brennofens zu.
    „Nehmen Sie es bitte nicht persönlich, Gospodin Walker.“
    Der Lauf der Kalaschnikow richtete sich auf ihn. Bhreac benötigte kein Funkgerät. Ihm reichte ein einziger Gedanke:
    * Tötet! * Im selben Moment sprang er zur ersten Salve der Kalaschnikow vorwärts.
     
     
    Ein Vampir war schnell. Schneller als das Wahrnehmungsvermögen eines Menschen. Trotzdem war Bhreac froh über die Schutzmaßnahmen, die er vor diesem Ausflug getroffen hatte. Es war bei sechs Schützen, die das Feuer auf Fraser und ihn eröffneten, unmöglich unversehrt zu bleiben. Er spürte die Einschläge der Projektile wie wütende Faustschläge gegen seine Brust hämmern. Plötzlich verstand er warum sich Songlian ungeachtet seines eigenen Lebens in den Kugelhagel vor Far geworfen hatte. Es war derselbe Beweggrund, aus dem er nun die eigene Existenz für Phillip zu opfern bereit war. In der nächsten Sekunde löschte der Blutgeruch, als Fraser den ihm nächst stehenden Schützen tötete, sein Denken aus. Reiner Instinkt übernahm die Führung. Der Instinkt eines tödlichen Jägers. Einem der Menschen rammte er die flache Hand ins Gesicht und schmetterte dessen Kopf so heftig gegen die Wand, dass der Schädel wie eine Nussschale splitterte. Gleich darauf stand er vor dem nächsten Schützen, um ihm mit einem einzigen Biss die Kehle herauszureißen. Auch Fraser hatte einen zweiten Toten auf dem Gewissen. Ein vierter Mensch sank von den Kugeln seiner Mitstreiter getroffen reglos in sich zusammen. Schon bewegte sich sein Leibwächter auf den Fünften zu. Somit blieb Kostja also für ihn. Knurrend sprintete Bhreac auf ihn zu, wobei er spürte, wie seine Vampire hinter ihm in der Tür auftauchten, um dort Position zu beziehen. Hungrig und jagdeifrig waren sie und schlau genug, um ihm die Beute nicht streitig zu machen. Bhreac packte Kostja an der Kehle und entriss dem würgenden Mann die Kalaschnikow.
    „Fraser! Der Sarg!“
    Fraser reagierte sofort und hastete zu dem Schaltpult hinüber, um die Fahrt der Totenkiste zu stoppen. Das Fußende befand sich mittlerweile schwelend in der flimmernden Hitze des auf über neunhundert Grad aufgeheizten Ofens. Aus dem Sarg drangen gedämpfte Schreie. In aller Eile öffnete Fraser den Deckel.
    „Ist er in Ordnung?“, fragte Bhreac ohne den Blick von dem zitternden Kostja zu wenden. Ein leises Schluchzen drang an seine Ohren und endlich ertönte Frasers Stimme: „Ich habe ihn, Boss.“
    „Nimm es bitte nicht persönlich“, fauchte Bhreac und warf den nach Luft ringenden Kostja in den Sarg, in dem eben noch Phillip gelegen hatte. Sofort waren mehrere Vampire heran, die den Deckel schlossen und festhielten, als der Sarg die Reise in den alles vernichtenden Ofen fortsetzte. Die Schreie, die inzwischen aus seinem Inneren drangen, waren wesentlich lauter als zuvor. Aber sie verstummten rasch und die Ofenklappe schloss sich.
    Mit einem tiefen Atemzug brachte Bhreac die Bestie in sich unter Kontrolle. Was nützte es ihm, der mächtigste Mann Moskaus zu sein, wenn sein Herz in Gefahr geriet? Erst jetzt wandte er sich zu Phillip um, dem aufgeweckten frechen Faun. Das Gesicht des Jungen war bleich, die Lippen bebten und er war mit Drahtseilen gefesselt, die sich wie silberne Schlangen um seinen Körper wanden. Um die Fesseln kümmerten sich gerade seine Leute, die irgendwoher Werkzeug aufgetrieben hatten. Während er befreit wurde, blickte Phillip ihn aus großen grünen Augen unverwandt an. Unsicher blieb Bhreac an seinem Platz. Er hatte keine Ahnung, wie er Phillip nach dem Massaker entgegentreten sollte. Doch Phillip nahm ihm diesen Schritt ab. Kaum hatte er die Fesseln abgestreift, flog er regelrecht auf ihn zu und warf sich in seine Arme. Erleichtert drückte Bhreac ihn an sich.
    „Du hast mich gerettet“, flüsterte Phillip an seiner Brust und klammerte sich am ganzen Leib bebend an ihn.
    „Ich wusste, du lässt mich nicht im Stich. Dann habe ich die Schüsse gehört und ich hatte solche Angst um dich …“
    Ein Schauer lief durch den schmalen Körper in seinen Armen. Bhreac blinzelte verblüfft. Hieß das, dass sich
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