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The pilot - Der Pilot (eng-deu)

The pilot - Der Pilot (eng-deu)

Titel: The pilot - Der Pilot (eng-deu)
Autoren: Tobias Radloff
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ihre Bedeutung klar wurde, geschah es mit der Wucht einer Gewehrkugel. Von einem Moment auf den anderen standen die Verhältnisse kopf.
    Er wollte gerade etwas sagen, als vom Flugzeug hinter ihnen ein Schrei herübergellte.
    â€œYou bloody German bastard!”
    Stefan hörte das Beben in Chesterfields Stimme. Erschrocken sah er zu Bishop, dann beugte er sich zum Funkgerät hinunter. Sein Magen verkrampfte sich, als er sah, dass der Sprechknopf des Mikrofons sich erneut verklemmt hatte. Chesterfield hatte ihr Gespräch über Funk mithören können.
    Stefan erhob sich und sah zum Flugzeug zurück. Durch die schwerfällig rotierenden Propellerblätter kreuzte sein Blick den Chesterfields. Die Augen des Piloten loderten vor Hass.
    â€œGeorge, listen to me!” Bishop hatte begriffen, was geschehen war, und rief ins Mikrofon. “Don’t → draw any hasty conclusions !”
    â€œFather’s lost his sense of orientation! What’s he doing?”, fragte Margaret. Die Sopwith Pup schwenkte nach links und wieder nach rechts. Chesterfield bewegte die Höhenruder und die Nase der Pup senkte sich, sodass das kleine Rad am Heck den Bodenkontakt verlor. Für einen Moment drohte die Maschine vornüberzukippen, doch Chesterfield steuerte gegen und brachte sie wieder in seine Gewalt. Stefan verstand nicht, was der Alte vorhatte. Wieder schwenkte er ein Stück nach rechts und die Flugzeugnase zeigte nun direkt auf den Geländewagen.
    Bishop brüllte etwas, von dem Stefan nur das letzte Wort verstand: “Gun.” Alarmiert konzentrierte er sich auf das MG der Pup. Es war starr mit dem Rumpf verbunden, sodass seine Mündung jede Bewegung der Flugzeugnase mitmachte. Schlagartig verstand er, dass die Bewegungen des Flugzeugs nichts anderes zu bedeuten hatten, als dass Chesterfield zielte.
    Stefan wusste, auf wen.
    Die MG-Mündung zeigte wie ein anklagender Finger auf ihn. Er wollte in Deckung gehen, doch seine Muskeln versagten ihm den Dienst. Chesterfield korrigierte den Kurs um eine letzte Winzigkeit, dann zog er den Abzug durch. Eine Flamme zuckte aus dem Lauf, als der Schuss fiel. Ein Schmerzenslaut gellte auf und Stefan wurde nach vorn geschleudert. Margaret stieß einen spitzen Schrei aus und begann zu weinen.
    Stefan hielt sich die Hände vor den Leib. Er spürte keinen Schmerz, und als er seine Handflächen betrachtete, war kein Blut daran.
    Benommen richtete er sich auf. Parker hatte das Auto zum Stehen gebracht, und die Vollbremsung hatte Stefan umgeworfen. Er sah zurück zu Chesterfield und erschrak. Der Pilot hatte die Sopwith Pup nicht mehr unter Kontrolle. Sie rollte ungebremst auf das Auto zu, blieb mit der linken Tragfläche daran hängen und rammte mit der Nase den Kotflügel. Ein kräftiger Ruck erschütterte den Wagen und brachte Stefan erneut zu Fall.
    Sofort rappelte er sich wieder hoch. Das Flugzeug war nach dem Zusammenstoß direkt neben dem Wagen zum Stehen gekommen. Stefan stieg hinüber auf die Tragfläche und balancierte vor zum Cockpit. Als er sich über die Bordwand beugte, sah er, dass Chesterfield über dem Steuerknüppel zusammengesackt war. Überall war Blut.

Nine
    Stefan war bei der havarierten Sopwith Pup zurückgelassen worden. Erst am frühen Abend kehrte er nach Chesterfield Manor zurück, nachdem er Stunde um Stunde auf der Tragfläche des Flugzeugs gesessen hatte, allein mit seinen Gedanken und einem leeren Stück Papier. Es dunkelte bereits, als Parker und Crawley mit dem Geländewagen wieder auftauchten, Stefan einluden und mit dem Flugzeug im Schlepp zum Haus zurückfuhren. Stefan begann, die Soldaten mit Fragen über Chesterfields Zustand zu bombardieren. Doch beide waren so einsilbig, dass er es bald aufgab.
    Seine Gedanken kehrten zurück zu dem Unglück. Die Kugel, die Chesterfield abgefeuert hatte, war gegen den Propeller geschlagen, davon abgeprallt und hatte ihn selbst getroffen. Sie hatte zwar sein Herz verfehlt, doch der Blutverlust war hoch. Mit dem Geländewagen hatten Bishop, seine beiden Soldaten und Margaret den Verwundeten zum Haus zurückgebracht und Stefan war allein beim Flugzeug zurückgeblieben.
    Kurz danach war der Rolls Royce der Chesterfields an ihm vorbeigerast, ohne zu halten. Eine Stunde später war er wiedergekommen, gefolgt von Dr. Shaws Wagen. Stefan hatte gewunken, ohne dass jemand von ihm Notiz nahm. So hatte er seine Suche nach dem
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