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The Penthouse (Fundament) (German Edition)

The Penthouse (Fundament) (German Edition)

Titel: The Penthouse (Fundament) (German Edition)
Autoren: Fabian Sinner
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Nichts verschluckt. Hin und wieder flackerte eine Laterne am Rande des Highways an dem Polizeiauto vorbei; die letzten Anzeichen von Zivilisation auf den Weiten der gigantischen Kornfelder Kansas‘. Hier draußen war man komplett alleine.
„Du musst jetzt hier links rein“, gab Chris Ramon zu verstehen und machte ihn auf eine kleine, kaum sichtbare Abzweigung mitten in die Kornfelder aufmerksam. Zwei Laternen links und rechts des Weges markierten den Eingang in das Meer aus Maiskolbenpflanzen. Wie der Schlund eines hungrigen Tieres.
Sein Partner bog ab und steuerte den Wagen direkt in den grünen Dschungel. Die wenigstens noch halbwegs befestigte Straße wich einem unwirtlichen Feldweg.  Der nur halbwegs befestigte Landweg brachte das Auto noch mehr zum wackeln und hüpfen.
„Und wir beschweren uns über die Straßen in Kansas City“, gab Ramon schmunzelnd zu Protokoll.
„Yep. Wundert mich, dass der Weg hier überhaupt ne Bezeichnung hat. Sieht aus wie nen Weg ins Nirgendwo.“
Der Erde wich langsam Schlamm, aufgrund des vielen Regens der vergangenen Tage, und Ramon hatte durchaus Schwierigkeiten, den Wagen voran zu bekommen. Die Reifen drehten immer wieder durch und die Geschwindigkeit nahm rasch ab.
„Tu mir das jetzt nicht an du alte Kiste“, zischte Ramon und prügelte das Gefährt die Straße weiter entlang. In dem Moment, als sich Chris aus dem Fenster herauslehnen wollte um nach den durchdrehenden Reifen zu sehen, passierte etwas, was er noch nie im Leben erlebt hatte. Mit einem Schlag verschwand die drückende Schwüle, der wolkenlose dunkle Himmel verdüsterte sich, die Temperaturen kletterten in den Keller und der milde Abend hatte rein nichts mehr von einer Sommernacht. Der seltene idyllische Abend wandelte sich in sekundenschnelle zu einer nassen Hölle. Und plötzlich goss es aus Eimern. Die dicken Tropfen schlugen auf das Wagendach und hörten sich eher wie einschlagende Granaten an, als herabfallendes Wasser. Donner setzte ein. Es fing an zu blitzen. Zusammen mit dem Stakkato der einschlagenden Wassertropfen bildete das Gewitter eine fast geisterhafte Szenerie. Innerhalb von dreißig Sekunden hatte sich die gesamte Szenerie verändert.
„Verdammt Chris, mach die Scheibe hoch oder willst du unbedingt duschen“, rief Ramon und rüttelte an der Schulter seines Partners.
Hastig betätigte Chris die elektronischen Fensterheber und sperrte die Beiden in ihrer trockenen Blase ein, umhüllt von einem richtigen Sturm, der vor einem Moment noch nicht einmal abzusehen war.
„Hast du so etwas jemals erlebt“, fragte Chris immer noch, den Blick aus dem Fenster gerichtet.
„Nein. Aber mich wundert auch überhaupt nichts mehr. Das Wetter ist echt für‘n Arsch.“
Der Polizeiwagen quälte sich weiter vorwärts durch die Matschberge, ankämpfend gegen die Naturgewalt.
Gerade als Ramon auf Spanisch zu fluchen anfing, tauchte vor Ihnen ein schummriges Licht weiter vorne auf.
„Sieh mal“, unterbrach Chris seinen genervten Kumpel und zeigte nach vorne, „ich glaub wir sind da.“
Und tatsächlich zeichneten sich aus dem trüben Dunkel die Grundrisse eines Hauses ab und je näher sie kamen, umso mehr Details wurden sichtbar. Das große Holzhaus wirkte wie jedes x-beliebige Farmhaus, was man zu Tausenden in den USA vorfinden konnte. Daneben befand sich ein kleineres Gebäude, das vermutlich als Garage dienen sollte.
„Verflucht Mann, wer zieht hier freiwillig hin?“
„Ich weiß nicht, ich bekomm schon Sehnsucht nach Kansas City, wenn ich die Hütte nur sehe“, entgegnete Chris, holte seine Dienstwaffe aus dem Holster, eine Beretta 92, und lud sie mit einem mechanischen Klacken durch.
Was würde ich nur ohne die hier machen?
Ramons linke Augenbraue zog sich leicht nach oben, als er aus den Augenwinkeln Chris sah.
„Was da wohl passiert ist? Hier sieht‘s echt leer aus.“
Und tatsächlich waberte nur das Verandalicht durch den Wall aus Regentropfen zu Ihnen herüber, ansonsten war das komplette Haus abgedunkelt. Es war keine Menschenseele zu sehen. Die Kinderschaukel vor dem Eingang wippte hin und her, die Maiskolben wackelten im Wind und ein großer Brunnen am Rande des gerodeten Feldes lief aufgrund der herabströmenden Wassermassen über. Aber sonst bemerkte Chris nichts. Gar nichts.
„Ramon, hier stimmt was nicht“, knurrte Singer und ließ seinen Blick erneut angestrengt über die Fläche vor dem Haus wandern. Ohne Erfolg.
„Wir sind ja nicht ohne Grund hier“,
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