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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
Autoren: Nicholas Sparks
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nahm,
wenn man irgendwohin musste. Aber zu Hause redete Mom sehr viel und hatte auch keine Hemmungen, richtig loszuschimpfen. In den letzten beiden Monaten war der Hausverwalter zweimal nach oben gekommen, um sie und Ronnie zu bitten, sich etwas zu mäßigen. Mom dachte wahrscheinlich, je lauter sie zeterte, desto eher würde Ronnie auf sie hören – gleichgültig, ob es um ihre Schulnoten ging oder um ihre Freundinnen, um ihre Weigerung, sich an die vereinbarten Zeiten zu halten, oder um den Zwischenfall. Ihr Lieblingsthema war natürlich der berühmte Zwischenfall.
    Okay, Mom war nicht die schlechteste aller Mütter. Wirklich nicht. Und wenn Ronnie großzügiger Laune war, dann gab sie sogar zu, dass ihre Mutter eigentlich ganz in Ordnung war – für eine Mutter. Sie war nur in dieser merkwürdigen Zeitschleife hängen geblieben, in der die Kinder niemals erwachsen wurden. Und Ronnie wünschte sich zum hundertsten Mal, sie wäre im Mai auf die Welt gekommen und nicht im August. Im August wurde sie nämlich achtzehn, und dann konnte Mom sie zu nichts mehr zwingen. Juristisch gesehen war sie dann alt genug, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, und die Fahrt hierher stand, ehrlich gesagt, nicht auf ihrer Liste von Dingen, die sie freiwillig tun würde.
    Aber unter den gegebenen Umständen hatte sie keine andere Wahl. Weil sie noch siebzehn war. Weil der Kalender ihr einen Streich spielte. Weil Mom drei Monate zu spät schwanger geworden war. Was ging hier ab? Wie sehr Ronnie auch wegen der Sommerpläne gebettelt und gejammert, gemeckert und gestöhnt hatte – alles vergebens. Ronnie und Jonah mussten den Sommer
bei ihrem Vater verbringen, daran war nicht zu rütteln. Keine Widerrede , wie ihre Mutter so gern sagte. Ronnie hasste diesen Ausdruck.
    Gleich hinter der Brücke hatten die unzähligen Touristen das allgemeine Tempo auf ein müdes Schleichen reduziert. Zwischen den Häusern sah Ronnie immer wieder den Atlantik schimmern. Na, super. Als würde sie das interessieren.
    »Erklär’s mir bitte noch mal – warum müssen wir den Sommer über hierbleiben?«, maulte Ronnie.
    »Das haben wir doch schon oft genug besprochen«, erwiderte ihre Mutter. »Ihr sollt eine Weile bei eurem Vater sein. Er vermisst euch.«
    »Aber wieso die ganzen Ferien? Würden vierzehn Tage nicht reichen?«
    »Nein, zwei Wochen bringen nichts. Du hast ihn drei Jahre lang nicht gesehen.«
    »Aber das ist nicht meine Schuld. Er ist doch derjenige, der weggegangen ist.«
    »Ja, aber du willst am Telefon nicht mit ihm reden. Und wenn er nach New York kommt, um dich und Jonah zu besuchen, dann ignorierst du ihn immer nur und ziehst mit deinen Freundinnen los.«
    Ronnie knallte wieder mit ihrem Kaugummi. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie ihre Mutter zusammenzuckte.
    »Ich will ihn aber auch jetzt nicht sehen. Und mit ihm reden will ich erst recht nicht«, verkündete Ronnie.
    »Du musst versuchen, das Beste daraus zu machen, okay? Dein Vater ist ein netter Mensch, und er liebt euch beide sehr.«
    »Ist er deswegen abgehauen?«
    Statt zu antworten, schaute ihre Mutter in den Rückspiegel.
    »Du freust dich auf die Ferien, stimmt’s, Jonah?«
    »Klar. Das wird bestimmt cool hier.«
    »Nur gut, dass du so denkst. Vielleicht kannst du deiner Schwester das noch beibringen.«
    Jonah schnaubte verächtlich. »Ja, klar.«
    Ronnie meldete sich wieder zu Wort. »Ich sehe einfach nicht ein, warum ich nicht den ganzen Sommer mit meinen Freundinnen rumhängen kann.« Sie war noch nicht bereit aufzugeben. Ihr war klar, dass ihre Chancen gleich null waren, aber irgendwie hoffte sie doch noch, sie könnte ihre Mutter überreden, einfach umzudrehen und zurückzufahren.
    »Das heißt doch nur, du möchtest jeden Abend in die Disco oder in einen Club gehen, stimmt’s? Ich bin nicht naiv, Ronnie. Ich weiß, was da los ist.«
    »Ich mache nichts Verbotenes, Mom!«
    »Und was ist mit deinen Schulnoten? Und mit dem Heimkommen abends? Und –«
    »Können wir das Thema wechseln?«, unterbrach Ronnie sie. »Ich möchte lieber darüber reden, warum es so unbedingt nötig ist, dass ich meinen Vater besuche.«
    Darauf ging ihre Mutter nicht ein, und im Grunde wusste Ronnie ganz genau, warum. Sie hatte die Antwort auf diese Frage ja schon tausendmal gehört, konnte aber die Entscheidung einfach nicht akzeptieren.
    Endlich begann der Verkehr wieder zu fließen – nach ein paar Hundert Metern war allerdings schon wieder Schluss. Mom kurbelte ihr Fenster
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