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The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)
Autoren: Andrew Klavan
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führten mich hinunter. Alles ging schnell. Sehr schnell. Keine Zeit, mich zu wehren, keine Zeit, nachzudenken. Schon waren wir im Erdgeschoss. Direkt vor uns die Ausleihe, wo sich eine kurze Schlange von Leuten mit Büchern in der Hand langsam an zwei Bibliotheksangestellten vorbeischob. Dahinter Glastüren, die auf die Straße führten.
    Dort warteten die Homelanders.
    Die Hand des Schnurrbärtigen schloss sich fester um meinen Arm. Dies war meine letzte Chance für einen Fluchtversuch. Er wusste das. Aber so weit würde er es nicht kommenlassen. Verzweifelt wanderte mein Blick in alle Richtungen. Noch immer keine Sirenen, noch immer keine Spur von der Polizei! Nur noch ein paar Schritte, bis wir draußen in der Dämmerung wären … der Schnurrbart-Typ streckte schon die Hand nach der Tür aus.
    Ich versuchte nicht, mich loszureißen und wegzurennen. Mir blieb nur, zu warten und zu hoffen, dass Streifenwagen unterwegs waren und rechtzeitig eintreffen würden. Der Schnurrbärtige stieß die Tür auf, ging hinaus und zog mich hinter sich her in die kalte Abendluft, Kantenkopf und der blonde Killer blieben direkt hinter uns.
    Jetzt waren wir draußen und standen auf der obersten Stufe der Treppe. Noch drei Stufen bis zur Straße. Mir war, als würden die Schatten um mich herum, die Homelanders, näher rücken und uns einkreisen. Der blonde Killer kam nach vorn und ging die Treppe hinunter. Er lief zu einem großen dunklen Wagen, der unter einer Platane am Gehsteig stand, und öffnete die Hintertür – wie ein Chauffeur, der auf seinen Fahrgast wartet.
    In mir schien ein Licht zu erlöschen, das Licht der Hoffnung. Ich hatte mich geirrt. Die Bibliothekarin hatte mich nicht erkannt, hatte nicht die Polizei gerufen. Es würde keine Hilfe kommen. Und ich hatte keine Chance, zu fliehen. Schnurrbart-Typ und Kantenkopf drängten mich die Treppe hinunter – zur geöffneten Tür des schwarzen Wagens.
    Genau in diesem Moment explodierten Sirenen und Lichter um uns herum.

6

D IE Q UAL DER W AHL
    Die Polizei hatte sich unauffällig der Bibliothek genähert, um mich nicht aufzuschrecken. Aber als die Beamten sahen, dass ich im Begriff war, zu fliehen, stürmten sie heran. Die heulenden Sirenen und die flackernden Warnleuchten gingen los wie Bomben. Vier Streifenwagen rasten auf die Bibliothek zu. Mit quietschenden Reifen bogen zwei von links und zwei weitere von rechts um die Ecke.
    Schnurrbart-Typ, Kantenkopf und ich hatten gerade die letzte Stufe erreicht und würden gleich den Gehsteig betreten. Der blonde Killer hielt noch immer die Autotür auf. Im Schatten lauerten weitere Männer. Weitere Verbrecher. Sie lauerten überall in der aufziehenden Dunkelheit. Doch als die Luft plötzlich vom Heulen der Sirenen erfüllt und der anbrechende Abend von roten und blauen Warnleuchten erhellt wurde, blieben alle stehen wie erstarrt. Schnurrbart-Typ, Kantenkopf und der blonde Killer genauso wie die Schatten um uns herum.
    Alle außer mir.
    Ich war der Einzige, der es erwartet, der darauf gehofft hatte. Der Einzige, der bereit war, sich in Bewegung zu setzen. Kaum ertönten die Sirenen, riss ich mich aus der Umklammerung des Schnurrbärtigen los. Er drehte sich ruckartig um, und im Licht der Straßenlampe sah ich, wie ein Stilett in seinerHand aufblitzte. Aber er war nicht schnell genug. Meine Faust sauste wie ein Hammer auf seinen Nasenrücken herab. Blut spritzte aus seinen Nasenlöchern, als sein Kopf nach hinten flog. Noch mit derselben Bewegung rammte ich den Ellbogen nach hinten, in die Zähne von Kantenkopf. Die Verbrecher ließen von mir ab. Kantenkopf stolperte von der obersten Treppe hinunter auf den Gehsteig.
    Mehr Platz brauchte ich nicht. Ich sprang nach vorn und rannte los – nicht in Richtung des dunklen Wagens, sondern in Richtung eines anderen Autos weiter hinten. Ich warf mich auf die Motorhaube, rollte darüber hinweg und kam mitten auf der Straße wieder auf die Füße.
    Von den Scheinwerfern der heranstürmenden Streifenwagen geblendet, taumelte ich nach vorn, konnte aber das Gleichgewicht bewahren und mich auf den Beinen halten. Im Bruchteil einer Sekunde steuerte ich auf die andere Straßenseite und das Motorrad zu, das ich direkt gegenüber gesehen hatte. Ich wusste nicht, ob es das richtige Motorrad war, ob der Schlüssel, den ich in der Tasche hatte, passen würde. Ein Stück weiter die Straße hinunter stand noch immer die andere Maschine. Aber diese hier war näher, und es war die einzige, die ich jetzt
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