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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)
Autoren: Emily Bold
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Burg. Auf der langen Tafel vor uns lagen hoch aufgetürmt alte Bücher und Schriftrollen.
    Nachdem wir nun einen Anhaltspunkt hatten, ging es uns allen besser. Wir hatten stillschweigend beschlossen, die Hoffnung nicht aufzugeben. Ein Pappkarton mit Pizza sollte uns für die nächsten Stunden versorgen, sodass wir unsere Suche ohne Unterbrechung vorantreiben konnten.
    „Zeitreise?“, sinnierte Sean. „Das kommt selbst mir etwas unrealistisch vor. Seid ihr sicher, dass wir nicht unsere Zeit vergeuden?“
    Payton war blass um den Mund, und immer wieder musste er eine Pause machen. Er hatte inzwischen hohes Fieber, und Medikamente zeigten keine Wirkung. Wir mussten uns beeilen.
    Ich zog den nächsten dicken Wälzer heran und schlug den schweren Ledereinband auf. Mit kunstvoll geführter Feder war die erste Seite beschrieben, aber ich konnte kein Wort entziffern. Gälische oder keltische Worte, in enger Schrift über die ganze Seite verteilt, ließen mich aufstöhnen. Ich war keine wirkliche Hilfe, da ich die alten Sprachen nicht beherrschte.
    „Was machen wir denn eigentlich, wenn wir tatsächlich einen Riss in der Zeit finden?“, fragte ich in die konzentrierte Stille hinein und griff mir ein Stück Pizza.
    Sean blickte aus dem Buch vor sich auf und angelte sich ebenfalls ein Stück. Payton, dem der Schweiß auf der Stirn stand, kam um den Tisch herum und setzte sich neben mich. Ich drückte ihm mein angebissenes Pizzastück in die Hand und nahm mir ein neues.
    „Ich würde natürlich versuchen, an Vanoras Blut zu gelangen“, überlegte Payton laut.
    „Wie soll das gehen?“, fragte ich. „Willst du zu ihr hingehen und sagen, dass du aus der Zukunft kommst und ihr Blut deine einzige Rettung ist? Das ist doch Quatsch! Und überhaupt, was sollst du mit dem Blut machen? Es trinken? Igitt!“
    Payton zuckte die Schultern.
    „Ich weiß auch nicht.“
    Sean hatte schon sein zweites Stück Pizza in der Hand und deutete mit der labberigen Spitze auf seinen Bruder.
    „Ich glaube nicht, dass es überhaupt so ginge. Du bist im Moment leider nicht in der Verfassung, so eine Sache durchzustehen. Sieh dich doch an, du musst deine Kräfte schonen und könntest dich unmöglich den Gefahren aussetzen, die damals an der Tagesordnung waren. Das schaffst du nie.“
    „Ich müsste es versuchen, mir bliebe doch keine andere Wahl.“
    Ich drückte Payton ermutigend die Hand. Wenn es so weit käme, dass wir einen Weg fänden, würde er es schaffen, da war ich mir sicher.
    Wir arbeiteten eine Weile ohne sichtbaren Erfolg weiter, als Sean plötzlich innehielt.
    „Hast du was gefunden?“, fragte ich hoffnungsvoll und sprang auf. Auch Payton sah gespannt aus seinen Unterlagen auf.
    „Nein, leider nicht. Aber ich habe gerade gedacht, was passieren würde, wenn tatsächlich einer von uns in die Vergangenheit ginge. Stellt euch nur vor, wir könnten Kyles Leben retten. Vielleicht sogar den Überfall auf die Camerons verhindern. Wäre das nicht fantastisch?“
    „Fantastisch … sicher, aber vielleicht auch katastrophal, denkst du nicht? Wer weiß schon, welche Auswirkungen es haben könnte, wenn jemand die Geschichte verändern würde …“, gab ich zu bedenken.
    „Ich weiß nicht, was soll schon passieren? Wir könnten das Unheil, welches wir in jener Nacht angerichtet haben, vielleicht ungeschehen machen“, überlegte er.
    „Ja, aber was ist zum Beispiel mit mir? Ich stamme von Muireall Cameron ab. Sie heiratete einen Amerikaner, nachdem sie geflohen war. Wenn sie nicht flieht, nicht nach Amerika kommt, werde ich dann überhaupt geboren? Und meine Eltern und Großeltern? Werde ich euch begegnen? Oder eigentlich müsste ich fragen, ob ich euch dann im Sommer begegnet wäre? Ihr würdet heute nicht mehr am Leben sein, wenn das Massaker nie geschehen und Vanoras Fluch nie ausgesprochen worden wäre. Ich finde das sehr riskant!“, gab ich aufgebracht zu bedenken. Denn was mir jetzt gerade noch fehlte, war ein plötzliches Ende meiner Existenz aufgrund veränderter historischer Begebenheiten.
    „Sam hat recht“, stimmte mir Payton zu. „Wenn wir tatsächlich einen Weg finden, das Unvorstellbare zu tun, dann müssen wir auch an die Verantwortung denken, die damit einhergeht.“
    Mir fiel da noch etwas ein, was natürlich auch wieder jeder wissenschaftlichen Beweiskraft ermangelte, aber doch irgendwie logisch war:
    „Ähm, ich weiß ja nicht, aber wenn ich an Zurück in die Zukunft denke, dann darf sich Marty McFly doch nicht
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