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The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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an den Galgen gebracht.
    Ach was, sagte er bei sich, während er über den Hof lief, über meinen Vater hätte sich gar nicht erst jemand lustig gemacht.
    Er eilte gerade die Freitreppe hinauf, als es passierte: Arel rutschte auf einer vereisten Fläche aus. Wild ruderte er mit den Armen, doch das Gleichgewicht konnte er nicht mehr halten. Rücklings schlug er auf die Stufen, unfähig einen Schmerzenslaut zu unterdrücken und rutschte über drei, vier harte Stufenkanten in den Schneematsch des Hofes zurück. Rings um ihn brandete Gelächter auf, während er noch wie betäubt dalag und sich fragte, ob er sich das Rückgrat gebrochen hatte.
    „Da ist die Dame wohl auf den Saum ihres Kleides getreten“, hörte er jemanden raunen. Mühsam richtete er sich auf, befühlte seinen Hinterkopf und bemühte sich, den stechenden Schmerz in seinem Rücken zu ignorieren. Nicht ignorieren konnte er die Tatsache, dass sich niemand bemüßigt fühlte, ihm eine helfende Hand zu reichen. Verdammte Hallander!
    „Jemand soll das Eis von den Stufen hacken“, sagte er laut und deutlich. Dann nahm er erneut die Treppe in Angriff, wobei ihm das Blut in den Ohren rauschte und er gegen eine Ohnmacht ankämpfen musste. Beim Feuer! Das tat höllisch weh. Beinahe so sehr, wie das schadenfrohe Grinsen in den Gesichtern der Hallander.
    Arel schleppte sich in die Halle und sank keuchend auf einen Stuhl am Schragentisch nieder.
    „Du liebe Güte! Mein Prinz, seid Ihr bereits jetzt unpässlich?“
    Für einen Moment schloss er die Augen. Kosnig, die ihn bereits den halben Tag lang treppauf und treppab hetzte, hatte er völlig vergessen. Schon wollte er sich auf die Füße quälen, um ihr die angemessene Höflichkeit zukommen zu lassen, doch die resolute Dame drückte ihn energisch nieder.
    „Bleibt nur sitzen, mein Prinz. Ihr seid ganz weiß im Gesicht.“
    „Ich bin auf der Treppe gestürzt.“ Fahrig versuchte er, seine Kleidung vom Dreck zu befreien, stellte das unsinnige Tun aber sofort ein. Auf diese Weise verteilte er den Schmutz nur in dem Wollstoff.
    „Seid Ihr verletzt?“ Obwohl die Dame ihn besorgt anschaute, konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie darauf hoffte, er würde kapitulieren und ihr die Schlüssel der Feste überreichen.
    „Nein, Kosnig, es geht gewiss gleich wieder. Du wolltest mich sprechen?“
    Vielleicht lenkten ihn die zahlreichen undurchschaubaren Pflichten von seinem sich zerschmettert anfühlenden Rückgrat ab.
    „Ich wollte Euch darauf hinweisen, dass Ihr mit den Köchen die Mahlzeiten absprechen müsst. Außerdem müsst Ihr die dafür benötigten Gewürze herausgeben, mein Prinz. Wenn die Männer heute Abend hungrig zurückkehren, werden sie etwas Anständiges zu beißen haben wollen. Außerdem müssen noch die Spielleute entlohnt und entlassen werden. Euch sollten wir mit angemessener Kleidung ausstatten und wir haben zwei Wöchnerinnen in der Feste, die einen Besuch und eine kleine Gabe erwarten.“
    Entsetzen packte Arel. „Wöchnerinnen?“
    „Mit kleinen rosigen Babys, mein Prinz, jawohl.“ Kosnig starrte ihn finster an. „Habt Ihr etwas gegen Babys?“
    Hastig schüttelte Arel den Kopf.
    „Natürlich nicht“, murmelte er. „Fangen wir mit der Küche an. Ich nehme nicht an, dass man in Halland Fisch und Krebse speist?“
    „Falls die Männer in den Bächen und Seen etwas Fisch fangen, dann ja. Ansonsten hält unsere Tafel für gewöhnlich Fleisch bereit. Ihr hättet Euch in Xanda ein wenig vorbereiten können.“
    „Das habe ich. Allerdings war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt, dass ich hier mit Bettlaken, Pfeffer und Safran oder schmutzigen Binsen zu kämpfen habe.“
    Kosnig zog eine fein geschwungene Augenbraue in die Höhe.
    „Wenn es Euch zu viel wird, gebt mir ruhig Bescheid, mein Prinz. Ich habe ohnehin nicht erwartet, dass Ihr diese Arbeiten lange aushalten werdet.“
    Es war wirklich wunderbar zu wissen, dass ihn hier alle für unfähig hielten. Arel seufzte.
    „Die Arbeiten sind mir fremd“, sagte er. „Aber ich werde mein Bestes geben.“
    „Euer Bestes allein wird nicht reichen, mein Prinz. Hier ist weit mehr erforderlich. Und Ihr erweckt den Eindruck, als wolltet Ihr verzagen.“
    Wenn sie wüsste, wie nahe dran ich bin. Und das gleich am ersten Tag. Arel stemmte sich in die Höhe. Für mehrere Herzschläge musste er sich am Tisch festhalten, weil ihm schwarz vor Augen wurde. Verdammtes Wetter und verdammte Treppe!
    „Mein Prinz?“
    Die Dame griff nach
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