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The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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sollte sowieso keiner vor das Tor gehen.“
    Dazu sagte er nichts.
    „Arel, schmollst du etwa?“
    „Mitnichten, mein Prinz. Ich versuche lediglich meine unbändige Freude zu unterdrücken, nicht in diese Saukälte hinaus zu müssen.“
    „Ein ironisches Wesen steht dir nicht.“
    „Aber eine Frauenrolle?“ Wütend pfefferte Arel den Schlüsselbund quer durch den Raum.
    „Das allerdings war jetzt eine sehr weibliche Reaktion.“ Cato lachte und duckte sich schnell, denn Arel packte den Wasserkrug und warf ihn nach dem unverschämt grinsenden Riesen. Als er nach einem Stuhl griff, war Cato bereits durch die Tür verschwunden.
    „Bis heute Abend“, hörte er ihn noch rufen, dann krachte der Stuhl gegen die Tür. Einen Moment lang stand er mit geballten Fäusten einfach nur da, ehe er sich langsam auf das Bett sinken ließ. Er hätte seinen Vater für dieses Bündnis verfluchen können, wenn er es nicht bereits schon mehr als hundert Mal getan hätte.
    „Und was genau tut eine Frau den ganzen Tag?“, fragte er schließlich in das stille Gemach hinein. Mit einem Seufzer holte er sich den Schlüsselbund und hängte ihn sich dort an den Gürtel, wo sich normalerweise eine Waffe befinden sollte. Er würde sich an diese Kosnig wenden müssen. Welch glücklicher Umstand, dass sie bereits auf ihn wartete. Arel schnaufte wütend, riss die Tür auf und stieg über die Reste des zersplitterten Stuhls. Wenn Cato dachte, er würde sich unterkriegen lassen, dann hatte er sich geirrt.

5
     
    Arel verkroch sich zwischen mehreren Fässern Sirup. Nur für eine Weile wollte er allein sein. Bereits nach wenigen Stunden hasste er die Hallwacht-Feste aus tiefster Seele. Die Dienstboten feixten, wo immer er auftauchte und die wachhabenden Soldaten verspotteten ihn ganz offen, sodass er tatsächlich in Versuchung geraten war, den einen oder anderen an den Pranger zu stellen. Allein die Tatsache, dass er nicht wie sein Vater werden wollte, hatte diese Männer vor dem Schandpfahl bewahrt. Doch niemand machte einen Hehl daraus, was er von Arels Rang in der Feste hielt und dass man ihn zusätzlich als Xandaner verachtete, trug nicht gerade zur Verbesserung seiner Situation bei.
    Die Dame Kosnig hatte sich als alte, spitzzüngige Hexe entpuppt, die keinen Versuch unternahm, ihre Verbitterung über die Abgabe der Schlüssel zu verbergen.
    Außerdem war er mit einem Mann namens Bradar aneinandergeraten. Der Alte führte die Bücher und Arel hatte mehrere Rechenfehler entdeckt, als er die Einträge überflog. Also hatte er Bradar aufgetragen, die Bücher zu korrigieren und ihm am nächsten Tag vorzulegen. Der Mann war so beleidigt gewesen, dass Arel sicher war, sich einen Feind geschaffen zu haben.
    Im Gegensatz zu den männlichen Bewohnern der Feste, die ihn verachteten und ihn für seine Rolle als Catos Eheweib verhöhnten, überschüttete ihn – mit Ausnahme von Kosnig – die Damenwelt mit Nettigkeiten und mehr als eindeutigen Angeboten, was zu zusätzlichen Spannungen mit dem Mannsvolk führte.
    Spott oder Geflirte, Schmähungen oder schöne Augen, Eifersüchteleien und wachsame Blicke. Arel reichte es und so hatte er sich in die Vorratskammer geflüchtet, um wenigstens für fünf Minuten Ruhe zu finden. Er brauchte dringend Zeit, um sich zu sammeln, ehe er alles hinschmiss und vor Wut heulend unter die Bettdecke kroch.
    „Hat jemand die Dame des Hauses gesehen?“, hörte er draußen jemanden rufen. Er seufzte. Ansehen genoss er in dieser Feste ganz gewiss nicht.
    „Weiß jemand, wo die Braut aus Xanda ist? Die alte Kosnig will die zarte Schönheit sprechen.“
    Es reichte! Arel schoss zwischen den Fässern hervor und riss die Tür auf. Ein junger Mann zuckte erschrocken zusammen.
    „Ich bin hier“, sagte er im scharfen Ton.
    „Dame Kosnig wünscht Euch zu sprechen, Prinzess… Prinz.“
    Arel starrte den Jungen wütend an und zog eine Augenbraue in die Höhe.
    „Wie war das?“, fragte er betont deutlich und unüberhörbar drohend.
    „Die Dame Kosnig wünscht Euch zu sprechen, mein Prinz “, korrigierte sich der Dienstbote, aber das freche Grinsen blieb um seine Mundwinkel.
    „Wo?“
    „In der Halle …“
    Arel zog finster die Brauen zusammen.
    „… mein Prinz.“
    Er widerstand der Versuchung, dem Dienstboten die Meinung bezüglich seiner Manieren zu sagen. Wenn er den Männern zeigte, wie getroffen er sich von ihrem Spott fühlte, würden sie es bloß noch ärger treiben. Sein Vater dagegen hätte gleich den ersten
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