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Texas Queen

Texas Queen

Titel: Texas Queen
Autoren: Ruth Jean Dale
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vielleicht etwas kühl. Nicht gerade ein Mensch, den man auf den ersten Blick sympathisch findet.”
    “Wie gut, dass du sie dir alle selbst angesehen hast. So etwas bekommt man bei einem Foto natürlich nicht mit.” Nachdenklich seufzend legte sie das Foto beiseite. “Mal sehen. Eine von denen hier muss doch perfekt sein.” Sie nahm ein Foto heraus. “Hier, die Frau aus diesem kleinen Kaff. Wie heißt es noch? Hard Hat? Hard Work? So ähnlich.”
    “Hard Knox.”
    “Genau.” Eve hielt ein Foto hoch, das die lächelnde Niki mit einem Cowboyhut zeigte. “Wie war sie?”
    Clay blickte auf das Foto und konnte es wieder nicht fassen, wie sehr diese dunkelblauen Augen strahlten und wie seidig das glatte schwarze Haar schimmerte. Den Großteil der letzten Nacht hatte er wach gelegen und Niki vor sich gesehen.
    “Sie wäre wirklich sehr geeignet”, antwortete er zögernd. Dass Niki gar nicht bereit war, am Wettbewerb teilzunehmen, wollte er vorerst nicht erwähnen.
    “Und das Mädchen aus Cheyenne?”
    Eve befragte Clay eingehend nach jeder einzelnen Teilnehmerin, und er antwortete, so gut er konnte. Viele der Dinge, für die Eve sich interessierte, hatte Clay gar nicht wahrgenommen. Wie anmutig die Frauen sich bewegten, welche Ausstrahlung sie hatten. Vielleicht hätte Eve doch jemand anderen losschicken sollen.
    Die Einzige, die all die Eigenschaften besaß, auf die Eve Wert legte, war Niki Keene, und ausgerechnet sie hatte überhaupt keine Lust dazu, Cowgirl-Queen zu werden. Das musste Eve erfahren, aber sie fragte so viel, dass Clay gar nicht dazu kam, es ihr zu erzählen.
    “Wie viele von denen trugen denn unsere Sachen?”, fragte sie unvermittelt.
    Damit hatte Clay gerechnet, doch die Antwort fiel ihm nicht leicht. “Nur bei einer bin ich mir sicher”, erwiderte er. “Niki Keene trug Kleidung von Mother Hubbard, aber …”
    “Niki Keene? Die reizende Dunkelhaarige?” Sie hob wieder das Foto hoch.
    “Ja, aber …”
    “Kann sie auch in vollständigen Sätzen reden?”
    “Ja …”
    “Ist sie wirklich so attraktiv wie hier auf dem Bild?”
    “Eher noch hübscher.”
    “Dann ist doch alles geklärt.”
    “Was denn?”
    “Die Siegerin des Wettbewerbs steht fest. Darüber reden wir doch die ganze Zeit.”
    “Stimmt, aber …”
    “Wo liegt denn dein Problem, mein Lieber?”, fuhr sie ihn an. “Findest du es seltsam, wenn eine Frau eine Entscheidung fällt?”
    “Ich dachte, es sollte ein fairer Wettbewerb werden.”
    “Das ist er doch auch.”
    “Wie denn, wenn du einfach so entscheidest, wer den Titel gewinnt?”
    “Meine Güte, mein Junge, sieh mich doch nicht so entgeistert an.” Ihr Lächeln wirkte fast verschlagen, und sie tätschelte ihm das Knie. “Ich habe in der Jury ohnehin das letzte Wort, was macht es also für einen Unterschied, ob ich jetzt entscheide oder erst später?”
    “Bevor du weitersprichst, muss ich dir etwas mitteilen.”
    Eve blickte ihn prüfend an. “Was denn?”
    “Niki Keene ist … ein wenig zögerlich, was ihre Teilnahme an der Endrunde betrifft.”
    “Was in aller Welt bedeutet denn bitte ‘ein wenig zögerlich’?”
    “Niki hat sich bedankt, aber die Teilnahme abgelehnt. Das war’s.”
    “Du machst wohl Witze!”, stieß Eve hervor.
    “Ich wünschte, es wäre so.”
    “Aber welche Frau lehnt ein solches Angebot ab? Sicher gibt es viele Frauen, die für so eine Chance zu einem Mord bereit wären.” Eve stand auf und ging im Büro auf und ab. Dann blieb sie stehen und blickte Clay an. “War es ihr ernst damit?”
    “Für mich klang es sehr ernst.”
    “Und sie ist so schön, wie sie auf dem Foto aussieht?”
    “Noch schöner.”
    “Außerdem hat sie Sachen von Mother Hubbard getragen?”
    “Stimmt.” Und sie sah darin großartig aus, fügte er im Stillen hinzu. “Aber wenn sie nicht teilnehmen will, kann niemand sie dazu zwingen.”
    “Wer spricht denn von Zwang?” Eve lächelte so zufrieden, als sei ihr gerade die Lösung für das Problem eingefallen. “Da gibt es doch viel raffiniertere Wege.”
    “Und wie willst du dieses Wunder an Überredung vollbringen?”
    “Ich nicht, sondern du. Du wirst unsere zukünftige Cowgirl-Queen dazu bringen, dass sie sich mehr nach diesem Titel sehnt als nach sonst etwas in ihrem Leben.”
    “Niemals!” Angewidert sah er Eve an. “Wie soll ich als völlig Fremder es denn schaffen, dass sie …”
    “Genau deswegen, weil du ein Fremder bist. Ein gut aussehender Fremder, dessen Charme sie
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