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Terror: Thriller (German Edition)

Terror: Thriller (German Edition)

Titel: Terror: Thriller (German Edition)
Autoren: Martin Maurer
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Er hörte Geräusche aus der Küche. Conny war dabei, den Kühlschrank auszuräumen. Anna half ihr. Als Marc die Küche betrat, stürzte Conny auf ihn zu.
    »Oh Gott! Wo warst du so lange?«
    »Es tut mir leid! Ich habe geschlafen wie ein Stein.«
    »Ich bin hier fast wahnsinnig geworden vor Angst.«
    »Tut mir leid.«
    Sie umarmten sich und hielten einander fest. Anna beobachtete sie. Sie wirkte ziemlich verstört.
    »Hallo Papa«, sagte sie. Marc ging zu ihr und küsste sie auf die Stirn.
    »Du«, sagte Anna, »machst du mir die Kreuzspinne auf den Arm?« Marc wusste zunächst nicht, wovon sie redete, doch dann sah er, wie Anna die bunte Plastikhandtasche öffnete, die Conny ihr in Genua gekauft hatte, und das Kreuzspinnen-Tattoo herausholte. Er hatte den Mund schon geöffnet, um ihr zu sagen, dass das gerade ein ganz schlechter Zeitpunkt sei, aber dann sah er ihren erwartungsvollen Blick und schob sie zur Spüle.
    »Na komm.«
    Er drehte den Wasserhahn auf.
    »Rechts oder links?«
    Anna überlegte einen Moment, dann streckte sie ihm den linken Arm entgegen. Marc betupfte ihren gebräunten Arm etwa fünf Zentimeter oberhalb des Handgelenks mit Wasser, während Anna die Verpackung des Tattoos aufriss.
    »Dolle drücken, ja?«, mahnte Anna.
    Marc hielt den Arm seiner Tochter fest und drückte. Dolle. Während Anna gespannt auf ihren Arm starrte, konnte Marc seinen Blick nicht von ihr abwenden.
    Hoffentlich wird alles gut, dachte er.
    »Packen ist ganz schön viel Arbeit«, stöhnte Conny. Klar, sie waren fast ein halbes Jahr hier gewesen und hatten sich in dem großen Haus ordentlich ausgebreitet.
    »Es muss ja nicht aussehen wie geleckt«, sagte Marc.
    »Aber wir können Dirk und Maike auch kein Chaos hinterlassen, das geht nicht. Nehmen wir den Joghurt mit?« Sie hielt einen Becher Vanillejoghurt in die Höhe.
    »Ja!«, rief Anna, und Conny stellte den Joghurt zu den Lebensmitteln, die sie mitnehmen würden.
    »Jetzt ist die Spinne aber fertig, was?«, sagte Marc. Anna nickte, und Marc zog vorsichtig und gleichmäßig das Papier von Annas Arm. Die Kreuzspinne war großartig geworden.
    »Man sieht sogar die Härchen an den Beinen!« Anna strahlte. Marc steckte das Tattoopapier gedankenverloren in seine Hosentasche.
    »Wo ist dein Ladegerät?«, fragte er Conny.
    »Ich glaube oben«, sagte sie.

    Fünf Minuten später saß er am kleinen Tisch im Schlafzimmer und überspielte die Aufzeichnung der Handykamera auf seinen Laptop. Der Laptop stand, seit er die Wohnung des Marokkaners verkabelt hatte, nachts immer im Schlafzimmer. Damit Marc es mitbekäme, falls beim Marokkaner etwas passierte. Ungeduldig wartete Marc, bis die Daten überspielt waren. Dann drückte er auf Play.
    Das Erste, was er sah, war sein eigenes Gesicht, groß und angespannt. Er trat zurück und gab den Blick frei auf den Tisch, die Stühle, rechts den Kamin.
    Gut, die Kamera war in einer guten Position. Marc war erleichtert. Da registrierte er eine Bewegung neben dem Kamin. Als wische ein Schatten über das Bild. Er hielt den Film an und spulte zurück. Als er ihn erneut ablaufen ließ, erkannte er Kerstings Kopf. Für einen Moment nur lugte er hinter der Kaminecke hervor.
    Er hat es gewusst! Er hat die ganze Zeit gewusst, dass ich das Treffen aufnehme. Und er hat nichts gesagt.
    Das Warten auf den Unbekannten, ihre kurzen Gespräche, um die Zeit zu überbrücken, der Ton war okay. Wie angespannt sie beide aussahen, dachte Marc. Endlich das Schrillen der Türglocke. Sie werfen sich einen Blick zu, Kersting verschwindet hinter dem Kamin aus dem Bild. Marc bleibt am Tisch stehen. Nervös schaut er direkt in die Kamera. Kersting führt den Unbekannten zum Tisch. Begrüßung. Man setzt sich.
    Marc fiel auf, dass sich Kersting, der Gastgeber, an dem Unbekannten vorbeiquetschte und mit dem Rücken zum Bücherregal Platz nahm. Es war für einen Gastgeber so ziemlich der ungünstigste Platz, den man sich vorstellen konnte, musste er sich doch jedes Mal entweder an dem Unbekannten vorbeizwängen oder ganz um den Tisch herumgehen, wenn er Getränke oder sonst etwas holen wollte. Das war Marc an jenem Abend gar nicht aufgefallen.
    Der Unbekannte beginnt zu erzählen. Der Ton war gut, der Mann deutlich zu verstehen. Marc wurde ungeduldig, er überlegte kurz, ob er vorspulen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Vielleicht gab es ja noch weitere Details, die er an jenem Abend nicht bemerkt hatte. Er schaute sich also alles noch einmal konzentriert an, hörte
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