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Tensegrity. Die magischen Bewegungen der Zauberer

Tensegrity. Die magischen Bewegungen der Zauberer

Titel: Tensegrity. Die magischen Bewegungen der Zauberer
Autoren: Carlos Castaneda
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der Männlichkeits-Folge. Die Männlichkeits-Folge ist in drei Gruppen von jeweils zehn magischen Bewegungen unterteilt. Das Ziel der ersten und zweiten Gruppe ist die Feinabstimmung der Sehnen-Energie. Jede der zwanzig Bewegungen ist kurz, aber äußerst konzentriert. Genau wie die Schamanen alter Zeiten sollte jeder, der Tensegrity übt, sich darum bemühen, einen Stoß Sehnen-Energie freizusetzen, um die größtmögliche Wirkung dieser kurzen Bewegungen zu erzielen.
    »Aber glaubst du nicht, Don Juan, daß ich jedesmal, wenn ich diesen Energiestoß freisetze, in Wirklichkeit meine SehnenEnergie vergeude und sie abfließen lasse?« fragte ich ihn einmal. »Du kannst Energie nicht aus dir abfließen lassen«, erwiderte er. »Die Energie, die du scheinbar vergeudest, indem du einen Energiestoß in die Luft schickst, ist in Wahrheit nicht vergeudet, weil sie niemals deine Grenzen verläßt, wo immer diese Grenzen auch sein mögen. Was du also tust, ist, unserer Kruste, wie die Zauberer des alten Mexiko es nannten, unserer Rinde einen Energiestoß zu versetzen.« Die Zauberer sagten, daß der Mensch, energetisch betrachtet, einer leuchtenden Kugel vergleichbar ist, die rundherum wie eine Orange eine dicke Schale hat. Manche Menschen haben sogar noch etwas Härteres und Dickeres, was man mit der Rinde eines alten Baumes vergleichen kann.
    Don Juan schränkte jedoch vorsichtig ein, daß dieser Vergleich des Menschen mit einer Orange etwas irreführend sei, weil sich unsere Schale oder Rinde innerhalb unserer Grenzen befindet, etwa so, als hätte die Orange ihre Schale im Inneren. Diese Rinde oder Schale, sagte er, sei die verkrustete Energie, die durch den Verschleiß des Alltags aus unseren Vitalzentren verdrängt werde.
    »Ist es gut, Don Juan, gegen diese Rinde zu stoßen?« fragte ich. »Sehr gut«, antwortete er. »Besonders dann, wenn man seine ganze Intention darauf richtet, mit den Energiestößen diese Rinde zu erreichen. Wenn man mit Hilfe der magischen Bewegungen Teile der verkrusteten Energie aufbricht, so kann die abgebrochene Energie von den Vitalzentren aufgenommen werden.«
    Die magischen Bewegungen der dritten Gruppe der Männlichkeits-Folge sind länger und umfassender. Um die zehn magischen Bewegungen der dritten Gruppe auszuführen, braucht man ruhige Hände, starke Beine und einen gut trainierten Körper. Das Ziel der dritten Folge lag für die Schamanen des alten Mexiko darin, Ausdauer und Stabilität zu entwickeln. Ein fester Stand beim Üben der langen Bewegungen verschafft eine solide Grundlage, auf die man sich verlassen kann. Nach Ansicht der alten Schamanen führt das zu Selbständigkeit. Tensegrity-Schüler haben festgestellt, daß die MännlichkeitsFolge nur maßvoll geübt werden darf, um eine Übermüdung der Sehnen in den Armen und der Rückenmuskulatur zu ver meiden.

Erste Gruppe
Magische Bewegungen, bei denen die Hände zugleich bewegt, aber getrennt gehalten werden
     
    1. Die Fäuste über den Schultern
    Die Hände zu beiden Seiten des Körpers zu Fäusten ballen, die Handflächen weisen nach oben. Die Fäuste zu einem Punkt über und vor dem Kopf heben, wobei die Ellbogen im rechten Winkel zu den Oberarmen gebeugt werden. Der Impuls der Bewegung kommt zu gleichen Teilen aus den Muskeln der Arme und aus der Anspannung der Bauchmuskeln. Während die Fäuste gehoben und die Muskeln an der Vorderseite des Körpers angespannt werden, neigt man den Körper mit leicht gebeugten Knien nach hinten (Abb. 404). Die Hände zu Fäusten geballt, sinken die Arme zu den Seiten der Oberschenkel, wobei die Ellbogen leicht gestreckt werden. Während die Arme sinken, den Körper vorbeugen, wodurch Rückenmuskeln und Zwerchfell angespannt werden (Abb. 405).

     
    2. Ein Schneidewerkzeug in jeder Hand
    Die Hände zu Fäusten ballen, die Handflächen in Höhe der Taille zueinander drehen (Abb. 406). Dort schlagen sie etwa fünfzig Zentimeter vor dem Körper nach unten bis in Höhe der Leisten. Bei dem Schlag die Fäuste parallel und in Breite des Körpers halten (Abb. 407). Nach dem Schlag werden die Fäuste in die Ausgangsposition am unteren Rippenbogen zurückgeholt.

     
    3. Einen hohen Tisch mit den Handflächen polieren
    Die Arme in Höhe der Achseln heben. Die Handflächen weisen nach unten. Die spitz angewinkelten Ellbogen ragen nach hinten (Abb. 408). Beide Arme rasch so weit wie möglich nach vorne strecken, als polierten die Handflächen eine harte Oberfläche. Die Hände in Körperbreite halten
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