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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg
Autoren: Dave Luckett
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Moore und Heiden der westlichen Marken nicht gescheut hatten. Ein einzigartiger Hintergrund für eine einzigartige Versammlung des Konklaves. Nur dieses als Gemeinschaft konnte für den Orden bindende Verträge mit einer anderen Macht schließen. Das galt auch für Friedensverträge.
    Nathans Heer hatte sich auf dem langen Rückzug aufgelöst. Viele Soldaten waren desertiert und auf eigene Faust geflohen. Ohne den Fürsten als übergeordnetem Herrscher und Strategen kam es zu Streitigkeiten zwischen seinen überlebenden Regimentskommandeuren, adligen Lehnsherren des Fürsten, die ihre Regimenter selbst aufgestellt und ausgerüstet hatten und nun bestrebt waren, die Reste sicher in ihre jeweilige Heimat zurückzuführen. So zogen sie auf verschiedenen Routen ins Stromland zurück und verbreiteten Geschichten über den Triumph des Dunkels. Bald danach aber begannen die Versprengten, die Verwundeten und die freigelassenen Gefangenen einzutreffen – und sie wussten eine andere Geschichte zu erzählen.
    Die Verwundeten waren sachkundig versorgt worden. Die Gefangenen, zu denen alle zählten, die ihre Waffen weggeworfen und um Pardon gebeten hatten, waren anständig behandelt und mit Proviant versorgt worden, bevor man sie nach Haus geschickt hatte. Frauen und Kinder hatten sich besonderer Fürsorge erfreuen können. Die Gefallenen waren mit den vorgeschriebenen Riten beerdigt und nicht unbestattet den Geiern zum Fraß liegengelassen worden. Sogar Nathan hatte ein anständiges Begräbnis erhalten. Wenn dies die Handlungsweise des Dunkels war, dann musste es seltsam aus der Art geschlagen sein.
    Nach solch einer Katastrophe gab es nicht genug Soldaten, die bereit waren, den Kampf fortzusetzen, und keinen Nathan, der sie organisiert hätte. Auch war der bisher lehnspflichtige Adel schon wegen der naturgemäß unterschiedlichen Interessen seiner einzelnen Mitglieder nicht bereit, den Krieg auf eigene Faust fortzusetzen. So waren die Grafen und sonstigen Territorialherren zur Beratung zusammengekommen und hatten Unterhändler zum Orden geschickt, um über Friedensbedingungen zu verhandeln.
    Sie waren angenehm überrascht worden. Abgesehen von seiner eigenen Souveränität zeigte der Orden sich in nur zwei Punkten unnachgiebig: Der Erste war, dass den Unterirdischen Frieden, Freiheit und Unabhängigkeit garantiert wurden. Ihre Ältestenräte sollten volle Souveränität über ihre eigenen Lebensräume, die Baue erhalten, die als unverletzlich anerkannt wurden. Ihre Ältesten sollten die Vorrechte des Adels genießen, ihre Abgesandten als Botschafter empfangen und behandelt werden.
    Und zweitens: Der Adel des Stromlandes, die Territorialherren und der Landadel und alle anderen, die sich der Versammlung anschließen wollten, sollten das Zeugnis des Unterirdischen Kleinschmied hören. Es sollte unter Eid vor dem Konklave des Ordens abgelegt werden.
    Das größte Gebäude Tenebras ist der Palast, und dessen größter Raum ist der Ballsaal, der zwei Geschosse in einem ganzen Flügel einnimmt. Ich hatte ihn schon einmal gesehen, obwohl ich im Allgemeinen nichts von Ballsälen halte. Es war ein hoher und weiter Saal mit Marmorboden und hohen Glasfenstern, die bis zur gewölbten Decke reichten. Man hatte sie geöffnet, damit Leute, die sich draußen auf der Terrasse und im Garten versammelt hatten, mithören konnten.
    Auf dem Podium saß an einem Ende das Konklave des Ordens auf Stühlen dem Saal zugewandt. Alle in ihrem formalen Habit, elfenbeinweißen Gewändern über Kettenpanzern, die Priorin in der Mitte. Am anderen Ende des Saales, einen gesunden Spaziergang entfernt, führten Marmorstufen zu einer hohen Flügeltür hinauf.
    Seit Stunden trafen Leute in einem nicht abreißenden Strom ein. Zuerst die kleinen Leute aus der Stadt, die draußen im warmen Sommersonnenschein auf dem Gras ihr Picknick hielten, dann die Herren vom Magistrat, die Kaufleute und angesehenen Bürger, die im hinteren Teil des Saales ihre Sitze hatten. Dann der Landadel mit Vertretern aller alten Familien, und der Hochadel der Territorialherren: die Grafen von Conflans und Nessa, von Wend und Penire, von Wunish und Golpi, alle in Hoftracht in den Farben ihrer Wappen und jeder mit einem kleinen Gefolge. Dann die Erzpriester. Sie alle bildeten eine vielfarbige, prachtvoll glänzende Gesellschaft. Diener führten sie in sorgfältiger Beobachtung formaler Rangordnung zu ihren Plätzen.
    Silvus und ich hatten Plätze auf dem Podium: Wir gaben uns als Ehrenwache
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