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Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Titel: Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)
Autoren: Annette Langen
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den Regalen. Der Mann mit den Kindern verließ den Laden. Henrys Opa räumte die Teedosen zurück ins Regal. Er öffnete eine Dose und nahm ein kleines Tütchen heraus.
    »Probiert es hiermit«, sagte er, »ein Liebeszauber.«
    Sina nahm die Tüte entgegen. »Vielen Dank«, sagte sie, »das ist ja großartig…« Und dann las sie, was darauf stand. »Aber das ist ja Vanillezucker?«
    Auch ich sah den Opa von Henry verwundert an. Wollte er einen Scherz mit uns machen?
    Er lächelte uns an und sagte: »Vanille galt lange als Königin der Gewürze. Sie duftet nicht nur verführerisch, sie wirkt auch so. Probiert es aus.« Mit diesen Worten verschwand er wieder in dem Hinterzimmer.
    »Ein klarer Fall für Google«, sagte ich entschlossen. »Komm, Sina, wir brauchen ein Plätzchenrezept und müssen los. Henry, sag deinem Opa tausend Dank von uns«, fügte ich schnell noch hinzu, bevor ich Sina aus dem Laden mit der winkenden Katze zog.
    Drei Stunden und zwei Bleche Vanillekipferl später saßen wir im Schein der Stehlampe mit McSniff auf dem Fußboden von Sinas Zimmer. Das Haus von Sina duftete nach Vanillekipferln. Sehr zufrieden klappte sie das Laptop zu. »Also gut, wenn Vanille wirklich ein Liebeszauber ist, dann werden gleich unsere Vanillekipferl bestens wirken.« Sie schnupperte. »Die duften wirklich himmlisch. Grete, jetzt musst du nur noch heute Abend deine Mutter herbekommen.«
    Genau das bereitete mir Kopfzerbrechen. Mama holte mich nie bei Sina ab. Deshalb kannte sie Michel, Sinas Vater, auch noch nicht. »Aber weshalb muss sie herkommen und mich abholen?«, fragte ich unsicher.
    Sina sah mich ungläubig an. »Na, ist doch logisch: damit sie meinen Vater trifft, während es wunderbar nach Vanille duftet, und damit die beiden sich auf den ersten Blick verlieben. Was ist mit dir los, Grete? Geht es dir nicht gut?« Sina sah mich an, als hätte ich noch nicht verstanden, dass eins plus eins zwei ergibt. Das störte mich ganz gewaltig. McSniff kratzte sich verlegen hinter dem Ohr. Sonst war nichts zu hören.
    Ich holte Luft. »Natürlich ist mir klar, wozu meine Mutter herkommen soll!«, zischte ich empört. »Die Frage ist nur, weshalb sie mich bei dir abholen muss. Immerhin bin ich nicht mehr vier Jahre alt und schaffe es alleine nach Hause. Schon vergessen?«
    In dem Moment wurde ein Schlüssel in der Haustür gedreht, schon ging die Tür auf. McSniff flitzte aufgeregt wedelnd davon. »Na, mein Guter«, hörte ich die dunkle Stimme ihres Vaters durch das Treppenhaus, bevor er laut rief: »Sina-Baby, ich bin jetzt daaaahah!«
    Michel war ja super drauf. Ich hörte, wie seine Aktentasche mit einem Knall auf dem Fußboden landete, dann steppte Sinas Vater den Flur hinunter, bis in Sinas Zimmer hinein.
    »Oh«, sagte Michel peinlich berührt, als er mich auf dem Boden sitzen sah. »Hallo, Grete, ich wusste nicht, dass du da bist.« Er deutete zum Fenster. »Habt ihr schon gesehen, wie stark es schneit?« In seinen dunklen Haaren schmolzen ein paar winzige Schneeflocken.
    »Echt?«, riefen Sina und ich gleichzeitig. »Wahnsinn!« Wir stürmten ans Fenster und schauten in die Dunkelheit hinaus. Es sah so aus, als ob wir in einer riesigen Schneekugel stünden. So dicht wirbelten draußen die weißen Flocken vor der Dunkelheit umher.
    »Grete, du solltest heute Abend nicht mit dem Bus nach Hause fahren«, sagte Michel ernst. »Die sind bestimmt alle verspätet. Mit dem Schneefall hat niemand gerechnet. Am besten rufst du deine Mutter an. Falls sie nicht kommen kann, bringe ich dich nach Hause.«
    Wenn das kein Wink vom Schicksal war. »Nein, kein Problem«, versicherte ich Sinas Vater. Ich rief Mama auf dem Handy an. Sie meinte auch, das Schneetreiben würde alles lahmlegen, und versprach, in einer Viertelstunde da zu sein. Ich legte auf, mein Herz schlug so schnell wie vor Silvester. Wenn man genau weiß, es kommt etwas Neues, aber nicht ahnt, wie es aussehen wird. Auch Sina hatte rote Wangen vor Aufregung.
    Nur Michel ahnte nicht, dass etwas Besonderes unmittelbar bevorstand. Aber er schnupperte und fragte neugierig: »Sagt mal, was duftet hier so gut? Habt ihr etwa gebacken?«
    Sina und ich nickten stolz. »Vanillekipferl, zwei Blech!«
    Michel verschwand in die Küche. »Nicht alles aufessen, Paps«, rief Sina besorgt. Immerhin musste die Vanille noch beweisen, dass sie wirkte! Der Countdown für die erste Begegnung unserer Eltern lief. Ich blickte auf den kleinen weißen Wecker, der auf Sinas antikem
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