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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)
Autoren: Ali McNamara
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Doch mir blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, da wir nun vor dem Eingang einer Kirche stehen blieben.
    Während wir dasaßen und darauf warteten, dass es weiterging, fingen die Glocken an zu läuten, und mir wurde klar, dass heute auch hier eine Hochzeit stattfinden würde. »Ich hoffe, deine Hochzeit ist erfolgreicher als meine«, wünschte ich der unbekannten Braut und ließ mich gegen die Rückenlehne sinken. Ich beobachtete, wie ein Mann im eleganten Gehrock aus der Kirchentür auf uns zugelaufen kam, und fragte mich, ob er wohl der nervöse Bräutigam war.
    Erst als er unmittelbar vor unserem Auto stand, überkam mich ein ungutes Gefühl.
    Gerade als ich verriegeln wollte, packte er den Türgriff und riss die Autotür weit auf.
    »Du bist früh dran«, erklärte er und sah ins Wageninnere. »Noch nicht einmal die Brautjungfern sind hier. Ich bin übrigens Max, einer von Grahams Freunden. Wir kennen uns noch nicht.« Er wollte meine Hand schütteln.
    »Ich … ich bin nicht die Braut«, erwiderte ich schnell und versuchte, die Tür zu schnappen und wieder zuzuziehen.
    »Sei nicht albern, Theresa – im Augenblick gehen dir einfach nur die Nerven durch. Ich wusste gar nicht, dass es ein Blues-Brothers-Motto gibt?«, fragte er und starrte zu Dermot und Finlay auf den Vordersitzen. »Aber das ist cool – es gefällt mir. Wer von den beiden ist dein Dad?«
    »Wie ich schon sagte, bin ich nicht die Braut«, erwiderte ich und schaffte es, die Tür aus seinem Griff zu lösen. »Ich bin nicht Theresa, und das ist definitiv nicht meine Hochzeit!« Und damit knallte ich die Tür zu.
    »Schaffen Sie uns hier weg, Dermot – bitte«, flehte ich, als Max sein Gesicht an der Heckscheibe platt drückte, sodass ich erschrocken zurückwich.
    »O verehrte Madonna von der gesegneten Beschleunigung, verlass mich jetzt nicht!«, rief Dermot und legte den Gang ein.
    »Das stammt aus dem Film«, erklärte Finlay, der zum ersten Mal sein Schweigen brach. »Er hat sein ganzes Leben darauf gewartet, die Chance zu bekommen, diesen Satz zu sagen.«
    Glücklicherweise öffnete sich eine Lücke im Verkehr, die groß genug war, dass Dermot aufs Gas drücken und von der Kirche wegfahren konnte, wo ein verwirrter Max am Straßenrand zurückblieb.
    »O Gott«, stöhnte ich und vergrub das Gesicht in den Händen. »Ich hätte wissen müssen, dass es ein Desaster wird! Alles, was ich tue, nimmt ein katastrophales Ende.«
    »Ich befürchte, es wird sogar noch schlimmer«, sagte Dermot mit Blick auf den Stau vor uns. »Bei dieser Verkehrslage schaffen wir es niemals bis mittags ins Zentrum.«
    Finlay drehte sich zu mir um. »Können Sie ihn nicht anrufen?«, fragte er mich voller Mitgefühl. »Und ihm sagen, dass Sie unterwegs sind?«
    Überrascht über diese zweite Ansprache sah ich ihn an. Dann sah ich an meinem Kleid herunter. »Alles, was ich bei mir habe, ist das hier«, erklärte ich und hob die Karte und das Ticket hoch. »Ich habe weder ein Handy noch seine Nummer.«
    »Finlay, du begreifst es nicht«, stellte Dermot fest. »Es wäre doch wohl alles andere als romantisch, wenn Scarlett ihn anrufen und sagen würde: ›Ich bin unterwegs, aber ich stehe im Stau‹, oder?«
    »Aber es würde ihr eine Menge Schwierigkeiten ersparen«, erwiderte Finlay nüchtern.
    »Nein«, fuhr Dermot fort. »Sie muss wenige Sekunden vor Ablauf der Frist am Ziel eintreffen – in der Hoffnung, dass sie noch rechtzeitig kommt, bevor ihre wahre Liebe verzweifelt aufgibt und für immer aus ihrem Leben verschwindet …«
    Finlay und ich starrten Dermot an.
    »Du siehst nicht nur zu viele Filme, sondern scheinst auch schon viel zu lange in Filmrollen zu schlüpfen«, befand Finlay. »Sei mal realistisch! Scarlett wird es niemals rechtzeitig schaffen. Das hier ist kein Drehbuch, sondern das echte Leben, in einem echten Londoner Verkehrsstau. Es tut mir leid, aber in diesem Fall wird es kein Happy End geben.«
    »Okay«, sagte ich und legte die Hand auf den Türgriff. »Das reicht. Ich steige aus. Wenn es sein muss, laufe ich eben zum London Eye, selbst in diesem albernen Kleid. Ich muss es schaffen, bis zwölf Uhr dort zu sein. Dieses Mal gibt es ein Happy End für mich, warten Sie nur ab!«
    Ich stieg aus dem Auto. »Vielen Dank, dass Sie mich mitgenommen haben«, verabschiedete ich mich und lächelte dankbar. Finlay hatte sein Fenster heruntergekurbelt. »Könnte ich Sie noch um einen letzten Gefallen bitten?«, fragte ich ihn.
    »Klar doch, was denn?«,
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