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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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»Dafür hab ich das.«
    Sie schaut auf den beinahe durchsichtigen Film an meinem Zeigefinger, einen dünnen Plastikstreifen, den ich auf dem Weg nach unten aus meinem Zimmer geholt habe. »Und was ist das?«
    »Sein Fingerabdruck.« Ich bewege meinen Finger durch eine Öffnung im Bedienfeld neben der Tür und tippe dann mit der anderen Hand Dads Code ein, den zu knacken mich sechs Monate Hacking gekostet hat. »Es ist seine eigene Schuld. Schließlich hat er mich schon mit Chemie traktiert, als ich noch im Kindergarten war.«
    »Bist du deswegen so gut darin?«, fragt sie und hebt meine Hand ins Licht. Sie ist fast mit der Highschool fertig, und obwohl ihr jedes andere Fach leichtfällt, braucht sie in Chemie Hilfe.
    »Ich nehm’s an. So schwer ist es nicht.«
    Christina verdreht die Augen, während ich eine kleine Plastikbox aus der Tasche ziehe und das durchsichtige Band vorsichtig hineinlege.
    »Wirklich«, sage ich. »Nimm zum Beispiel mal das hier.« Ich wedele mit der Plastikbox vor ihr herum, bevor ich sie wieder wegstecke. »Wenn du etwas berührst, hinterlässt deine Haut einen Haufen Zeug – Aminosäuren, Isoagglutinine, Kalium und jede Menge anderer Stoffe. Du kannst natürlich nichts davon sehen und sie lassen sich auch leicht abwischen. Aber sie sind vorhanden und nachweisbar, wenn man weiß, wie man sie findet und benutzt. Alles, was ich brauchte, um diesen Fingerabdruck zu bekommen, war eine Glühbirne, ein bisschen Folie, etwas Superkleber, dieser Klebestreifen und ein Schluck Wodka.«
    Sie sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. »Wodka?«
    Ich zucke die Achseln. »Okay, vielleicht war Wodka einfach nur das Getränk meiner Wahl an diesem Abend.«
    Sie schlägt mir auf den Arm, weil sie weiß, dass ich nur Scheiß rede – Wodka gehört zu den Dingen, die wir definitiv nicht im Haus haben. »Hast du keine Angst, dass er dich erwischt?«
    Ich schiebe sie durch die Tür und ziehe sie nah an mich heran, wobei ich mit den Fingern durch ihre dunkelblonden Locken fahre. »Eines Tages wird mein Vater mich erwischen und dann gibt’s Krach. In der Zwischenzeit gibt es hier viel zu entdecken.«
    Es gibt in verschiedenerlei Hinsicht viel zu entdecken. Ich senke meine Hand und berühre Christinas Mund mit meinem.
    Christina zu küssen, ist wie ein sofort wirksames Betäubungsmittel. Ihre Lippen schmecken wie Puderzucker, und ihre zarten Hände sind ganz weich, als sie meine Arme berühren und mir Gänsehaut verursachen. Im Labor meines Vaters wird die Lufttemperatur kontrolliert, sie liegt, unabhängig von der Jahreszeit, bei kühlen 15,5 Grad.
    Ich spüre die Kälte aber eigentlich gar nicht, weil ich gerade unter Strom stehe.
    Ich drücke Christina gegen einen der Labortische; sie gibt einen leisen Seufzer von sich und stellt sich auf die Zehenspitzen. Ihre Arme sind um meinen Hals geschlungen und ihr Körper drängt gegen meinen. Ich kann jede Kurve spüren. Ihre warme Zungenspitze fährt über meine Lippen, und als ich den Mund öffne, um sie hineinzulassen, braust in mir etwas auf. Meine Hände finden ihre Taille. Ich hebe Christina auf den Tisch und ziehe ihre Hüfte heran, sodass ich zwischen ihren Beinen stehe. Auf diese Weise kann ich etwas näher kommen und spüre ihre …
    Sie legt die Hand auf meine Brust und schiebt mich ganz sacht ein wenig von sich weg.
    Es ist das einzige Signal, das ich brauche. Auch wenn es so ist, wie bei einem beschleunigenden Zug die Bremse zu ziehen, schaffe ich es, den Kurs zu ändern und mich zurückzulehnen, ihr etwas Raum zu geben. Ihre andere Hand, die bis zu diesem Augenblick mit meinen Haaren verwoben war, gleitet hinab zu meiner Wange. Ihre eigenen Wangen erstrahlen in einem unglaublichen, satten Rosaton. Ihre Augen sind auf meine Schultern gerichtet. »Ähm«, flüstert sie, »könnten wir vielleicht nur …«
    Sie wiegt sich in den Hüften und zerrt den Saum ihres Rockes hinunter bis über den Oberschenkel und ich fühle mich wie ein totaler Vollidiot. So weit hatte ich nicht gehen wollen. Ich weiß, dass sie dafür nicht bereit ist. Befreundet sind wir schon fast drei Jahre, aber zusammen sind wir noch nicht so lange. Dennoch fühlt es sich für mich anders an. Ich stehe schon so lange auf dieses Mädchen, dass ich mich kaum noch an eine Zeit erinnern kann, in der sie nicht mein erster Gedanke am Morgen war … und, ja, auch das Objekt meiner Fantasien. Aber sosehr ich sie auch berühren will, ich habe nicht vor, das mit ihr zu verbocken. Dafür bedeutet
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