Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
dir mal was sagen, Pawlowitsch. Deine Chancen, unsre Leute gegen den Engländer aufzuwiegeln, sind so ziemlich gleich null. Uns reicht’s, was ihr, du und das andere Schwein, uns eingebrockt habt. Der ‘s hinüber, un’ wenn ich mich nich’ ganz täusche, wird’s dir in Kürze genauso ergeh’n. Ihr zwei habt uns wie Hunde behandelt, und wenn du denkst, daß wir noch was übrig ham für dich – vergiß es.«
    »Willst du damit sagen, daß ihr euch gegen mich wendet?« fragte Pawlowitsch.
    Der andere nickte, dann schwieg er eine Weile und schien über etwas nachzudenken. Ihm war ein Gedanke gekommen, und er fuhr fort:
    »Es sei denn, ‘s würde sich für mich lohn’n, dich geh’n zu lass’n, ehe der Engländer dich hier findet.«
    »Du würdest mich doch nicht wieder in den Dschungel schicken, oder?« fragte Pawlowitsch. »Binnen einer Woche würde ich dort krepieren.«
    »Immerhin hättest du dort ‘ne Chance, hier niemals«, erwiderte der Seemann. »Glaub mir, wenn ich meine Kumpels weck’n würde, so würd’n sie dir das Herz aus dem Leib säbeln, ehe der Engländer eine Chance hätt’, dich hinzumach’n. Du hast schon mächtig viel Glück, daß ausgerechnet ich hier Wache schiebe und nicht einer der anderen.«
    »Du bist verrückt«, rief Pawlowitsch. »Weißt du nicht, daß der Engländer euch alle aufknüpfen läßt, wenn er euch dorthin gebracht hat, wo das Gesetz euch erreichen kann?«
    »Nein, genau das macht er nicht«, entgegnete der Seemann. »Er hat es uns gesagt, denn er meint, nur dich und Rokoff trifft alle Schuld – wir andren war’n alle nur Werkzeuge. Kapiert?«
    Eine halbe Stunde lang flehte oder drohte der Russe, je nachdem, wie ihm gerade zumute war. Manchmal wäre er beinahe in Tränen ausgebrochen, dann versprach er seinem Zuhörer wieder unerhörte Reichtümer zur Belohnung oder eine gerechte Strafe, aber der andere war hartnäckig.
    Er machte dem Russen klar, daß er nur zwei Möglichkeiten hatte: Entweder er willigte ein, sofort Lord Greystoke übergeben zu werden, oder er sollte ihm als Preis für das Zugeständnis, die Kincaid unbehelligt verlassen zu dürfen, jeden Cent und jeden Wertgegenstand aushändigen, den er bei sich trug oder in seiner Kajüte hatte.
    »Und du mußt dich mächtig schnell entscheid’n, denn ich will mich jetzt aufs Ohr hau’n«, brummte der Mann. »Also los, triff deine Wahl – seine Lordschaft oder der Dschungel?«
    »Das wird dir noch leid tun«, knurrte der Russe.
    »Halt’s Maul!« herrschte ihn der Seemann an. »Wenn du drollig wirst, überleg’ ich mir’s vielleicht anders und behalt’ dich auf jed’n Fall hier.«
    Nun hatte Pawlowitsch nicht die geringste Neigung, sich an Tarzan ausliefern zu lassen, sofern es sich vermeiden ließ, und wenn die Schrecken des Dschungels ihm auch Angst einflößten, so waren sie seiner Ansicht nach dennoch dem sicheren Tod vorzuziehen, den er verdient hatte, das wußte er wohl, und der ihm ganz gewiß von den Händen des Affenmenschen zuteil wurde.
    »Schläft jemand in meiner Kajüte?« fragte er.
    Der Seemann schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Lord und Lady Greystoke haben die Kapitänskajüte. Der Maat liegt in seiner eigenen, deine ist leer.«
    »Dann gehe ich jetzt und hole die Wertsachen für dich«, erklärte Pawlowtisch.
    »Ich will mal lieber mitgeh’n, um aufzupass’n, daß du keine faul’n Tricks versuchst«, sagte der Seemann und folgte dem Russen die Leiter zum Deck hinauf.
    Er blieb als Wache vor der Kajütentür stehen und ließ Pawlowitsch allein eintreten. Dieser nahm die wenigen Kostbarkeiten an sich, mit denen er sich eine Flucht ins Ungewisse erkaufen wollte, blieb einen Moment vor dem kleinen Tisch stehen, auf dem er sie gesammelt hatte, und zerbrach sich den Kopf, wie er seinen Plan doch noch durchführen, persönliche Sicherheit erlangen und an seinen Feinden Rache nehmen könne.
    Er dachte wieder an das kleine, schwarze Kästchen in dem Geheimfach des Tisches, auf dem jetzt seine Hand ruhte.
    Seine Miene hellte sich auf, und mit einem Ausdruck böswilliger Genugtuung bückte er sich und tastete die Tischplatte von unten ab. Einen Moment später förderte er den gesuchten Gegenstand zutage. Er hatte die am Deckbalken hin und her schwingende Laterne angezündet, um seine Habseligkeiten überblicken zu können, und hielt nun das schwarze Kästchen in den Lichtschein, während er die Klammer löste, die den Deckel festhielt.
    Im Inneren des Kästchens befanden sich zwei

Weitere Kostenlose Bücher