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Tanz um Mitternacht

Titel: Tanz um Mitternacht
Autoren: Kat Martin
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ihre Fittiche nimmt, erwachen ihre Beschützerinstinkte. Und nachdem Sie ihr Wohlwollen genießen, dürfen Sie sich glücklich schätzen.«
    »Gewiss, ich bin ihr sehr dankbar. In all den Jahren auf der Insel habe ich weibliche Gesellschaft schmerzlich vermisst.«
    »Ich nehme an, auch Ihr Vater und Lord Trent sind befreundet.«
    »O ja. Lord Trent interessiert sich brennend für Geschichte. Vor ein paar Jahren begann er mit meinem Vater zu korrespondieren, als die ersten Hinweise auf die Halskette auftauchten.«
    »Die Halskette der Kleopatra, wenn ich recht informiert bin - ein fabelhafter Schatz.«
    »Natürlich wäre es ein wichtiger Fund. Danach sucht mein Vater seit fast vier Jahren, neben seinen anderen Forschungen.« Während sie in Beldons faszinierendes Gesicht blickte, fiel es ihr immer schwerer, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Die warme Hand an ihrer Taille verwirrte sie ebenso wie der muskulöse Schenkel, der bei jeder Drehung auf intime Weise zwischen ihre Beine geriet. Für einen so großen, kräftig gebauten Mann bewegte er sich unglaublich graziös. Mit spielerischer Leichtigkeit konnte sie seinen Schritten folgen. Energisch sagte sie sich, dass er ein Duke war und dass sie nichts mit ihm verband.
    Aber die einschmeichelnde Musik und der Walzerrhythmus betörten sie allmählich.
    »Man glaubt zu schweben.« Sekundenlang schloss sie die Augen, genoss die Melodie und die kühle Luft, die ihre Wangen streifte.
    Fast unmerklich zog er sie etwas fester an sich. »Wie hinreißend Sie tanzen...« Sie hob die Lider, und ihre Blicke trafen sich. »Und ich Narr hielt Sie für eine Anfängerin.«
    »Ein Tanzlehrer brachte mir die Schritte bei«, erklärte sie.
    »Aber heute tanze ich zum ersten Mal in aller Öffentlichkeit einen Walzer. Zum Glück legte mein Vater großen Wert auf meine Ausbildung.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Wie verführerisch seine sinnlichen Lippen lächeln konnten... »Immerhin ist er ein Professor.«
    »Ja...« Caits atemlose Stimme klang fremd in ihren eigenen Ohren, und sie versuchte sich einzureden, dieser Mann dürfte keine so starke Anziehungskraft auf sie ausüben. Doch das hinderte ihr Herz nicht daran, schneller und schneller zu schlagen, und ihr Mund wurde staubtrocken. Großer Gott, sie hatte doch schon öfter mit Männern getanzt. Aber kein Einziger hatte sie in die Gefahr gebracht, den Verstand zu verlieren.
    Dass die Musik verstummte, nahm sie kaum wahr - und er schien seltsamerweise nicht darauf zu achten. Vielleicht hätten sie einfach weitergetanzt, wären ihnen Lord und Lady Trent nicht in den Weg getreten, um eine peinliche Szene zu vermeiden.
    Lächelnd wandte sich Beldon zu Lord Trent, der etwas kleiner war und ebenfalls sehr gut aussah. »Tut mir Leid, ich hätte besser aufpassen müssen.« Aber er bereute nichts, was Cait ihm ansah, und seine Hand berührte immer noch ihre Taille.
    »Es ist spät geworden«, betonte Lord Trent. »Leider müssen wir gehen.« Da Caitlin und ihr Vater seine Hausgäste waren, mussten auch sie den Ballsaal des Marquess of Wester verlassen. Nur mühsam verbarg sie ihre Enttäuschung.
    Mit einem unsicheren Lächeln schaute sie zu Beldon auf. »Vielleicht werden sich unsere Wege wieder einmal kreuzen, Euer Gnaden.«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Miss Harmon«, erwiderte er und zog ihre Hand an die Lippen. Sie tat ihr Bestes, um das sonderbare Prickeln zu ignorieren, das ihren Arm durchströmte.
    Ein paar Stunden später lag sie unter dem rosaroten Seidenbaldachin ihres Betts im luxuriösen Stadthaus der Trents und dachte an jene Abschiedsworte. Würde sie den Duke wirklich wieder sehen? Wie inbrünstig sie sich danach sehnte, verriet ihr beschleunigter Puls.
    Rand Clayton, Duke of Beldon, saß im elegant ausgestatteten, mit Eiche getäfelten Büro seines Anwalts an der Threadneedle Street und starrte die tintenblauen Zahlenkolonnen im Hauptbuch an, bis sie vor seinen Augen verschwammen.
    Ein Leben ohne Probleme, Pflichten und Verantwortung konnte er sich gar nicht vorstellen. Davon hatte er sich am vergangenen Abend, beim Tanz mit der zauberhaften kleinen Amerikanerin auf Westers Ball, nur kurzfristig erholt, das spielerische Wortgefecht in vollen Zügen genossen und endlich wieder einmal gelacht, als gäbe es keine Sorgen.
    Doch dieser Abend gehörte der Vergangenheit an, und der neue Tag erforderte Rands ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Viele hundert Menschen waren von ihm abhängig, und der Gedanke, er könnte auch nur
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