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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer
Autoren: Sandra Brown
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zurück. Ich bleibe bei Chads Eltern, bis er wiederkommt.« Mit jedemWort klang ihre Stimme fester.
    »Harve, das kannst du nicht tun.« Doch Harve Jackson bewies seiner Frau, dass er das sehr wohl konnte.Wortlos wendete er denWagen und fuhr denWeg zurück, den sie gekommen waren. Lois versuchte es wieder bei ihrerTochter. »Leigh, glaub mir, es ist besser, wenn du mit uns kommst.Wenn du bei ihm bleibst, machst du dich für den R est deines Lebens unglücklich.«
    »Ohne ihn bin ich noch unglücklicher. Stimmt’s, Sarah?«, fragte Leigh ihreTochter, die mit einem scheinbar zustimmenden Lächeln zu ihr aufsah. Ein zärtliches Gefühl brachte Leighs Herz zum Überfließen. Sie stupste Sarah liebevoll mit dem Finger auf die Nase. »Ohne ihn wären wir alle beide unglücklich, nicht wahr?«
    Beleidigt drehte sich Lois wieder nach vorn und starrte finster durch dieWindschutzscheibe auf den Highway. »Wie ihr meint. Ich wasche meine Hände jedenfalls in Unschuld«, verkündete sie. »Erwartet bloß nicht, dass ich …«
    »Niemand erwartet irgendwas von dir, Lois. Und jetzt halt den Mund.«
    Entgeistert starrte Lois ihren Mann an. Ihr Mund klappte ein paar Mal wortlos auf und zu, doch kein Laut kam mehr über ihre Lippen. Stocksteif saß ihre Mutter den ganzen R ückweg über auf ihrem Sitz, zu entrüstet, um noch einWort mit ihrem Mann oder ihrerTochter zu wechseln.
    »Vielen Dank, Dad«, sagte Leigh. Er hatte denWagen kaum angehalten, da öffnete sie schon die hintereTür und kletterte aus dem Sitz.
    Harve Jackson lud ihr Gepäck aus dem Kofferraum und stellte es auf den Stufen zurVeranda ab. Dann nahm er Leigh in die Arme und drückte sie fest an seine Brust. »Leigh, Chad ist dein Mann, in guten wie in schlechten Zeiten. Ich bin stolz auf dich.«
    »Ja, ich weiß.« Mit einem dankbaren Lächeln sah sie zu ihm auf und küsste ihn auf dieWange. Dann gingen sie beide zumWagen zurück.Während er die Befestigung von Sarahs Kindersitz löste, beugte sie sich zu dem Seitenfenster hinunter, hinter dem ihre Mutter saß.
    »AufWiedersehen, Mutter.« Leigh bekam keine Antwort, aber sie hatte auch keine erwartet. Ihre Mutter würde schon wieder auftauen. Lois’ Schmollanfälle dauerten meist nicht lange.
    Und tatsächlich hörte Leigh, als sie Sarah vom Arm ihresVaters hob, wie dasWagenfenster heruntergekurbelt wurde.
    »Leigh?« Ihre Mutter sah halb mürrisch, halb bittend zu ihr hin. Leigh beugte sich noch einmal zu ihr hinunter. »Viel Glück«, flüsterte Lois leise und gab erst ihr, dann Sarah einen Kuss.
    Leigh winkte ihren Eltern nach, bis derWagen auf den Highway eingebogen war, dann drehte sie sich um. Die Dillons standen bereits in der offenenTür. Amelia strahlte über das ganze Gesicht und kam sofort zu Leigh, um ihr Sarah abzunehmen. Stewart entschuldigte sich dafür, dass Leigh ihr Gepäck selbst tragen musste. Sein Hosenbein war schon wieder leer, und er stützte sich auf seine Krücken. Eilig schaffte Leigh ihre Sachen ins Haus und schloss dieTür hinter sich.
    Trotz Amelias Protesten half ihr Leigh, alles wegzuräumen, was der Partyservice dagelassen hatte. »Ich habe allen – den Leuten vom Partyservice, dem Blumenverleiher und so weiter – gesagt, sie sollen morgen wiederkommen«, erklärte Amelia, während sie einen StapelTeller in einer Styroporbox verstaute. »Weil sie gesehen haben, wie Chad verschwunden ist, hat keiner etwas dagegen gehabt.«
    Eine Stunde später standen die beiden Frauen in der Küche und spülten Gläser ab. Stewart saß imWohnzimmer und spielte mit seiner kleinen Stiefenkelin.
    »Ich habe Chad im Stich gelassen, Amelia«, sagte Leigh leise. »Als er mich am nötigsten gebraucht hat, habe ich ihm meine Hilfe verwehrt. Bestimmt ist er schrecklich enttäuscht von mir.«
    Amelia hielt im Spülen inne und sah sie an. »Er liebt dich, und er versteht dich, Leigh. Er weiß, dass du so reagiert hast, weil du ihn so liebst.«
    Leigh wünschte sich so sehr, dass ihre Schwiegermutter recht haben möge. »Glaubst du das wirklich?«
    Amelia tätschelte ihr mit nassen Fingern die Hand. »Ich weiß es. Ich werde bestimmt nicht zu den Schwiegermüttern gehören, die sich ständig in alles einmischen, aber ich bin eine gute Zuhörerin.« Sie nahm Leigh das Handtuch weg, trocknete sich damit die Hände ab und führte ihre Schwiegertochter an den Küchentisch. »Und jetzt erzähl.«
    Der Mut, den sie plötzlich aufgebracht hatte, wurde auf eine harte Probe gestellt, als Leigh im Fernsehen einen
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