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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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Kate. Schade, dass er so empfindlich war. „Nun, da wir alle Unklarheiten aus dem Weg geräumt haben … Also, was halten Sie davon?“ Sie drehte sich mit ausgebreiteten Armen einmal um die eigene Achse.
    Das war jetzt sein Territorium, er konnte sich entspannen. Mit fachmännischen Blick betrachtete er seine Umgebung. „Ein herrliches altes Gebäude, sehr viel Atmosphäre und noch mehr Potenzial. Solide Fundamente, für die Ewigkeit gebaut.“
    Ihr Ärger verflog vollends. „Genau das habe ich auch gedacht. O’Connell, ich liebe Sie.“
    Jetzt war es an ihm zu blinzeln. Er trat unwillkürlich einen Schritt zurück, als Kate hell auflachte.
    „Sie sind wirklich aus der Übung. Keine Panik, ich werde mich nicht in Ihre Arme stürzen, Brody, auch wenn die Vorstellung sehr reizvoll ist. Aber Sie sind der erste Mensch, der genauso denkt wie ich. Jeder andere hält mich für verrückt, weil ich so viel Zeit und Geld in dieses Haus stecken will.“
    Er konnte sich nicht entsinnen, dass er sich je bei einer Frau so oft in so kurzer Zeit wie ein Idiot vorgekommen war. Mürrisch steckte er die Hände wieder in die Taschen. „Es ist eine gute Investition – auf langfristige Sicht und nur, wenn Sie es richtig machen.“
    „Oh, das habe ich vor. Was sollte Ihrer Meinung nach als Erstes in Angriff genommen werden?“
    „Das Heizungssystem. Hier drinnen friert es ja.“
    Sie grinste zufrieden. „Vielleicht kommen wir doch besser miteinander aus als gedacht. Der Heizkessel steht im Keller. Wollen Sie ihn sich ansehen?“
    Sie ging mit ihm zusammen hinunter. Das hatte er nicht erwartet. Auch nicht, dass sie mit keiner Wimper zuckte, als Mäuse über den Boden huschten und sie auf die Hautreste einer Schlange stießen, die sich offenbar an den Nagern gütlich gehalten hatte.
    Seiner Erfahrung nach stießen Frauen – nun, zumindest die sehr weiblichen Vertreter ihres Geschlechts – bei solchen Gelegenheiten schrille Schreie aus und schüttelten sich angeekelt. Kate dagegen zog nur die Nase kraus und kritzelte eilig etwas auf den Notizblock, den sie mitgenommen hatte.
    Es war schummrig hier unten, die Luft abgestanden und der Heizkessel ein Fall für den Schrott.
    Er setzte sie unverzüglich über die schlechten Neuigkeiten in Kenntnis, zählte Optionen auf, wägte Vor- und Nachteile der verschiedenen Alternativen wie elektrische Heizpumpen, Gas und Öl ab. Lieferte eine Auflistung von Leistungsfähigkeit, Installierungskosten und voraussichtlichen monatlichen Betriebskosten.
    Er hätte genauso gut Chinesisch sprechen können, man sah es ihr an. Deshalb schlug er vor, Broschüren und Informationsmaterial an ihren Vater zu schicken.
    „Mein Vater ist Komponist und Universitätsprofessor“, erinnerte sie ihn mit unterkühlter Höflichkeit. „Glauben Sie wirklich, nur weil er einen anderen Chromosomensatz hat als ich, würde er mehr verstehen?“
    Brody dachte darüber nach. „Nun … ja.“
    „Sie irren. Lassen Sie mir die entsprechenden Informationen zukommen. Es muss ein System sein, das die alten Radiatoren speisen kann, die Rohre liegen ja bereits. Ich will das Haus so wohnlich und attraktiv wie möglich machen, dabei aber den ursprünglichen Charakter erhalten. Außerdem will ich zusätzliche Wärmequellen installieren lassen. Das heißt, die Kamine müssen überprüft und, falls nötig, repariert werden .“
    Ihr nüchterner Ton gefiel ihm nicht, auch wenn er gegen den Inhalt nichts einzuwenden hatte. „Sie sind der Boss.“
    „Gut, dass Sie da mit mir übereinstimmen.“
    „Sie haben Spinnweben im Haar, Boss.“
    „Sie auch. Dieser Keller muss sauber gemacht werden, und so authentisch der Lehmboden auch sein mag, ich will Estrich haben. Und ein Kammerjäger muss her. Elektroinstallationen und anständiges Licht. Das alles hier unten ist verschenkter Platz. Man kann es als Abstell- und Lagerfläche benutzen.“
    „Gut.“ Er zog Notizblock und Bleistift hervor und begann sich Notizen zu machen.
    Sie stieg die Treppe hinauf und rüttelte an dem Geländer. „Die Treppe muss nicht schön sein, aber sicher.“
    Er schrieb auf den Block. „Sie werden eine sichere Treppe bekommen, das garantiere ich.“
    „Gut. Jetzt zeige ich Ihnen, was ich mir für das Erdgeschoss vorgestellt habe.“
    Sie wusste genau, was sie wollte. Für seinen Geschmack ein wenig zu genau. Er konnte sich hier keine Ballettschule vorstellen, sie offensichtlich schon. Sie hatte alles genauestens geplant Küche, Duschräume, Garderobe,
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