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Tagebuch für Nikolas

Tagebuch für Nikolas

Titel: Tagebuch für Nikolas
Autoren: James Patterson
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Neuigkeit, dass der Band eine Startauflage von elftausendfünfhundert Exemplaren hatte, sehr hoch für eine Gedichtsammlung. »Du bist auf dem Weg nach oben. Vergiss nicht deine Freunde, wenn du ankommst«, sagte sie.
    Weniger als eine Stunde später war Katie in Tränen aufgelöst, zitterte am ganzen Körper und fühlte sich wie in einem schrecklichen Albtraum, der Wirklichkeit geworden war. Matt war kaum zur Tür hereingekommen, als Katie auch schon erkannte, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Sie konnte es in seinen Augen sehen, am Klang seiner Stimme hören. Schließlich sagte Matt: »Katie, es ist Schluss zwischen uns beiden. Ich kann dich nicht wiedersehen. Ich komme nicht mehr nach New York. Ich weiß, wie schrecklich sich das anhört und wie überraschend es für dich kommt. Es tut mir Leid. Ich musste es dir selbst sagen. Deshalb bin ich heute Abend gekommen.«
    Er hatte keine Ahnung, wie schrecklich es sich anhörte, wie schrecklich es war. Er hatte ihr das Herz gebrochen. Sie hatte ihm vertraut, hatte sich ihm schutzlos geöffnet, was sie noch nie zuvor getan hatte.
    Und Katie hatte an diesem Abend mit ihm reden wollen - sie hatte ihm wichtige Dinge zu sagen.
    Nachdem er ihre Wohnung verlassen hatte, öffnete sie eine Schublade in der antiken Kommode neben der Terrassentür.
    In der Schublade war noch ein anderes Geschenk für Matt.
    Ein besonderes Geschenk.
    Katie hielt es in der Hand und begann wieder zu zittern. Ihre Lippen bebten, ihre Zähne schlugen aufeinander. Sie konnte nicht anders. Sie konnte einfach nicht aufhören. Sie riss das Geschenkpapier ab, löste das Band und machte die kleine, längliche Schachtel auf.
    O Gott!
    Katie begann zu weinen, als sie hineinschaute. Tränen strömten ihr über die Wangen. Ihr Schmerz war beinahe unerträglich.
    Sie hatte an diesem Abend etwas so Wichtiges, so Wunderbares mit Matt zu teilen.
    In der Schachtel lag eine hübsche, silberne Babyrassel.
    Katie war schwanger.



Lieber Nikolas,
    das ist der Rhythmus meines Lebens. Er ist so regelmäßig und beruhigend wie die Gezeiten des Atlantiks vor meinem Haus. Tief im Herzen weiß ich, dass dies der Ort ist, für den ich bestimmt bin.
    Ich stehe um sechs Uhr auf und nehme Gus mit auf einen langen Spaziergang, auf dem wir herumtollen und spielen. Wir gehen bis zur Rowe-Farm und an einer großen Wiese vorbei, auf der Ponys weiden, die Gus mit einer gewissen gleichgültigen Gelassenheit betrachtet. Ich glaube, er hält sie für riesige Golden Retriever. Schließlich kommen wir an ein Strandstück, das von mannshohem, schmalblättrigem Seegras begrenzt wird, das sich im Wind wiegt, als würde es einem zuwinken. Manchmal winke ich zurück. Manchmal kann ich so albern sein, dass es schon peinlich ist.
    Unsere Route verläuft immer ein bisschen anders, aber für gewöhnlich durchqueren wir am Ende des Spaziergangs den Besitz von Mike Straw, auf dem es eine wundervolle Eichenallee gibt. Wenn es heiß ist oder regnet, dienen die alten Bäume als Baldachin. Gus scheint diese Tageszeit ebenso sehr zu genießen wie ich.
    Was mir besonders an diesen Spaziergängen gefällt, ist das friedliche, leichte Gefühl in mir. Ich glaube, es liegt zu einem guten Teil daran, dass ich mein Leben wieder selbst in die Hand genommen habe.
    Denk an die fünf Kugeln, Nicky - denk immer an die fünf Kugeln.
    Genau daran denke auch ich, wenn ich mich auf den langen Heimweg mache.
    Kurz bevor ich in meine Auffahrt abbiege, komme ich am Haus der Bones vorbei. Melanie Bone war erstaunlich freundlich und großzügig, als ich damals in mein Haus einzog; sie versorgte mich mit allem Möglichen, von nützlichen Telefonnummern bis hin zu Hämmern, Nägeln, Farbe, der Benutzung ihres Telefons und kühler, erfrischender Limonade, je nachdem, was gerade gebraucht wurde. Auf diese Weise bin ich an die Nummer meines Anstreichers gekommen. Melanie hat mir Picasso empfohlen.
    Sie ist in meinem Alter und hat schon vier Kinder, möge Gott sie behüten. Ich habe immer Achtung und Ehrfurcht vor Menschen wie Melanie. Alle Mütter sind erstaunlich. Allein die Aktivitäten außerhalb der Schule zu organisieren ist so, als würde man ein Sommerlager führen. Melanie ist klein, nur ein wenig über einen Meter fünfzig, hat rabenschwarzes Haar und das herzlichste Lächeln auf der Welt.
    Habe ich schon erwähnt, dass die Bone-Kinder alles Mädchen sind? Ein bis vier Jahre alt! Ich hatte schon immer Schwierigkeiten, mir Namen zu merken, also halte ich sie immer noch
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