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Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot
Autoren: Lisa J. Smith
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an die Kitsune und an
    die Mädchen, die sie in den Wahnsinn getrieben hatten. Aber dann grinste
    Margaret verschmitzt, stand schnell auf und ließ den Tiger sich an Elenas
    Arm schmiegen.
    Es klingelte an der Tür. Elena stopfte sich den letzten Bissen Waffel in
    den Mund. »Das ist Stefano«, murmelte sie. »Wir sehen uns später.« Sie
    wischte sich die Lippen ab und überprüfte im Spiegel des Flurs ihr Haar,
    bevor sie die Tür öffnete.
    Und da stand Stefano, so gut aussehend wie immer: elegante, römische
    Züge, hohe Wangenknochen, eine klassische gerade Nase, ein sinnlicher
    Mund. Er hielt seine Sonnenbrille lose in einer Hand und seine juwelgrün-
    en Augen blickten voller Liebe in ihre. Unwillkürlich zauberte sich ein
    breites Lächeln auf Elenas Züge.
    Oh, Stefano, sandte sie ihm ihre Gedankenbotschaft, ich liebe dich. Ich
    liebe dich! Es ist so wunderbar, wieder zu Hause zu sein. Ich kann zwar
    nicht aufhören, daran zu denken, dass Damon fort ist, und ich vermisse
    ihn und wünsche mir, wir hätten irgendetwas anders machen und ihn
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    retten können – und ich würde auch gar nicht aufhören wollen, an ihn zu
    denken, aber zugleich kann ich auch nicht anders, als glücklich zu sein.
    Moment. Plötzlich fühlte sie sich, als wäre sie hart auf die Bremse
    gestiegen und gegen einen Sicherheitsgurt geschleudert worden.
    Denn obwohl Elena die Worte aussandte und mit ihnen eine gewaltige
    Welle von Zuneigung und Liebe, kam von Stefano keine Reaktion, keine
    Erwiderung ihrer Gefühle. Als sei da eine unsichtbare Mauer zwischen ihr
    und Stefano, die verhinderte, dass ihre Gedanken ihn erreichten.
    »Elena?«, fragte Stefano laut, und sein Lächeln geriet ins Wanken.
    Oh. Da dämmerte ihr etwas, worüber sie bis jetzt noch nicht einmal
    nachgedacht hatte.
    Als die Wächter ihr ihre Kräfte genommen hatten, mussten sie alles gen-
    ommen haben. Einschließlich ihrer telepathischen Verbindung zu Stefano.
    Diese hatte zwar noch eine Weile gehalten nach ihrer Ankunft hier …
    Elena konnte ihn noch hören und seinen Geist erreichen, als sie schon
    längst keine Verbindung mehr zu Bonnie hatte. Aber jetzt war auch das
    telepathische Band zu ihm vollkommen zerstört.
    Sie beugte sich vor, packte sein Hemd, zog ihn an sich und küsste ihn
    entschlossen.
    Oh, Gott sei Dank, dachte sie. Da war es, das vertraute, tröstende Ge-
    fühl, als ihr Geist sich mit dem Stefanos verband. Stefanos Lippen verzo-
    gen sich unter ihren zu einem Lächeln.
    Ich dachte schon, ich hätte dich verloren, sandte sie ihm, und könnte
    dich auch auf diese Weise nicht mehr erreichen. Sie wusste, dass ihre
    Gedanken bei Stefano nun zwar nicht mehr als Worte ankamen, wie über
    ihre frühere telepathische Verbindung, aber als Bilder und Gefühle. Im Ge-
    genzug spürte sie von ihm einen wortlosen, stetigen Strom unerschütter-
    licher Liebe.
    Da räusperte sich hinter ihnen jemand. Elena ließ Stefano wider-
    strebend los und drehte sich um. Tante Judith beobachtete sie.
    Stefano richtete sich mit verlegen erröteten Wangen auf, einen Hauch
    von Furcht in den Augen. Elena grinste. Es war einfach zu komisch: Da
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    war er durch die Hölle gegangen – buchstäblich –, und hatte tatsächlich
    immer noch Angst davor, Elenas Tante zu verärgern. Sie legte ihm beruhi-
    gend eine Hand auf den Arm, um ihm zu signalisieren, dass Tante Judith
    ihre Beziehung jetzt akzeptierte. Aber das herzliche Lächeln und die
    Begrüßung ihrer Tante sprachen bereits für sich.
    »Hallo, Stefano, schön dich zu sehen!« Dann wandte sie sich an Elena:
    »Meinst du, du wirst bis sechs zurück sein? Robert hat nämlich noch eine
    überraschende Sitzung am Abend, also dachte ich, dass du, Margaret und
    ich vielleicht zu einem Mädelsabend ausgehen könnten.« Sie wirkte
    hoffnungsvoll und zögerlich zugleich, wie jemand, der an eine Tür klopfte
    und damit rechnete, dass sie ihm vor der Nase zugeschlagen werden kön-
    nte. Schuldgefühle krampften Elenas Magen zusammen. Bin ich Tante
    Judith in diesem Sommer aus dem Weg gegangen?
    Sie konnte sich gut vorstellen, dass sie – wäre sie nicht gestorben – von
    ihrer Familie vielleicht genervt gewesen wäre, die sie am liebsten zu Hause
    wissen wollte. Aber nach allem, was Elena durchgemacht hatte, wusste sie,
    wie viel Glück es bedeutete, Tante Judith und Robert zu haben. Und wie es
    schien, hatte Elena eine Menge wiedergutzumachen.
    »Klingt nach jede Menge Spaß!«, rief sie fröhlich und setzte ein
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