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SWEET & SEXY: Hände auf meiner Haut

SWEET & SEXY: Hände auf meiner Haut

Titel: SWEET & SEXY: Hände auf meiner Haut
Autoren: Katinka Dietz
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mit.“
    „Das ist nicht dein Ernst.“ Valeries Stimme war leise und abgehackt vor Wut. „Du bleibst auf dem Sofa, oder du fliegst raus. Dann kannst du bei deinem Lieblingsitaliener übernachten.“ Die letzten Worte spuckte sie ihm förmlich entgegen.
    Alex sah sie fragend an, dann brach er in lautes Lachen aus. „Du hast geglaubt, dass ich’s ernst meine? Ist ja krass.“ Er schüttelte den Kopf und trank von seinem Wein. „Mann, bist du verspannt.“
    Ohne Valerie weiter zu beachten, ließ er sich wieder aufs Sofa fallen und begann, erneut durch die Programme zu schalten. Valerie stand immer noch wie erstarrt da; sie spürte ihre Wangen glühen. Was war nur los mit ihr? Dieser Alex provozierte sie, machte sich über sie lustig, und sie war so unsouverän? An normalen Tagen hätte sie seine Bemerkungen schlagfertig pariert. Aber heute … Der Tag war absolut verkorkst. Am besten, sie sagte jetzt gar nichts mehr.
    Sie blickte kurz zu Alex, der seelenruhig die Ärmel seines Blumenhemdes hochkrempelte. Mit Erstaunen stellte sie fest, dass seine Unterarme über und über tätowiert waren, bis hinunter zu den Handgelenken. In Verbindung mit dem Retromuster des Hemdes sah das ziemlich schräg aus. Dabei waren es an sich sehr schöne, nach klassischen japanischen Vorbildern gestochene Motive: Fische und Blumen. Valerie ertappte sich dabei, dass sie immer wieder auf die Tattoos starren musste. Ganz schön sexy, dachte sie …
    „Willst du wissen, wo die Dinger aufhören?“, hörte sie Alex fragen. Er hatte wieder diesen frechen Unterton in der Stimme. Ohne zu antworten, marschierte Valerie in die Küche. Sie wusste zwar nicht, was sie dort sollte, aber sie konnte ja nicht ewig vor dem Sofa stehen bleiben.
    Valerie stellte sich ans Fenster und blickte auf die beleuchtete Straße. Die Sirene eines Krankenwagens heulte auf; direkt vor dem Haus hielt ein Linienbus. Irgendwie fühlte sie sich aus dem Gleichgewicht gebracht. Dieser Alex übte eine verwirrende Anziehung auf sie aus, die sie gleichzeitig wütend und verlegen machte. Und dann seine Tätowierungen. Sie nagte an der Unterlippe und dachte an Janne. Was sie wohl gerade machte? Ob sie sich wirklich mit Ricardo eingelassen hatte? Valerie beneidete die Freundin um ihren Mut und die Fähigkeit, Gelegenheiten beim Schopf zu packen.
    Ein Geräusch ließ sie erschrocken herumfahren. Alex stand am Kühlschrank und sah zu ihr hinüber. Obwohl es dunkel in der Küche war, konnte sie seine Blicke spüren. Und da war es schon wieder, dieses Herzklopfen. Sie sah ihn an, überlegte, was sie sagen sollte, aber ihr fiel nichts ein. Also wandte sie einfach den Blick ab und starrte erneut aus dem Fenster. Der Himmel war von einem strahlenden Dunkelblau, das zu den Dächern hin in ein sanftrotes Band überging. Das Licht der nächtlichen Großstadt.
    „Dein Wein wird warm“, hörte sie Alex sagen, dann sich nähernde Schritte. Sie drehte sich nicht um. Ihr Herz schlug wild gegen den Brustkorb. Alex stand nun direkt hinter ihr, sie konnte seinen Atem an ihrer Wange spüren.
    „Ich könnte dich jetzt umdrehen und küssen. Aber das werde ich nicht tun. Ich werde dir überhaupt nichts tun, falls du das erwartest. Also komm, dein Wein … Hast du Eiswürfel?“
    Bevor Valerie etwas erwidern konnte, war er bereits wieder am Kühlschrank, hatte das Gefrierfach geöffnet und zog ein Plastikgefäß heraus.
    „Ach, wie süß, Herzchen aus Eis … das passt zu dir.“
    Er schloss den Kühlschrank und schlug die Eiswürfelform heftig auf den Küchentisch. Ein paar Herzen sprangen heraus und fielen auf den Sisalteppich. Reflexartig bückte sich Valerie nach ihnen, um sie aufzusammeln – der Teppich vertrug keine Feuchtigkeit. Alex hockte sich ebenfalls hin, sah ihr jedoch einfach nur zu, anstatt ihr zu helfen. Valerie wusste, er trug wieder dieses irritierend einnehmende Lächeln …
    Beim letzten Eisherz trafen sich ihre Hände. Alex war schneller als sie und schnappte es sich. Er lachte leise auf. Valerie konnte nicht anders, sie musste ihn anschauen. Er kam ihr mit seinem Gesicht ganz nahe und flüsterte: „Du möchtest, dass ich dich küsse, gib es doch zu.“
    Entrüstet über diese Anmaßung, schnappte Valerie nach Luft. Seine Augen hielten ihren Blick fest. „Nun sag doch was.“ Er musterte sie, brachte ihr Herz wieder zum Hüpfen.
    Vielleicht hatte er ja recht. Vielleicht wollte sie verführt werden.
    Besonders viel Erfahrung damit hatte sie nicht. Im Gegensatz zu Janne war
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