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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
Autoren: Frank Adam
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Sloop angreifen, und Harvys Philadelphia konnte die Handelsschiffe einsammeln. Das würde auch Harvy so sehen. Er brauchte nicht zu signalisieren
     
    Die Zeit verstrich. Die drei Segel krochen am Horizont unentwegt voran. Die Brigg segelte windwärts von den beiden Transportern. Harvys Schiff war außer Sicht geraten.
    Sven trat zu Leutnant Flinders. »Lassen Sie bitte wieder die oberen Segel setzen und Kurs auf die fremden Segel nehmen. Falls uns Mr Harvy nicht sichtet, dann werden wir der Sloop schon auf größereDistanz einen Schuss vor den Bug geben. Dann kann Mr Harvy den Transportern den Weg verlegen.«
    Mr Flinders gab die Befehle weiter, und Sven schaute nach seinem alten Gefährten, dem Bootsmann Joshua Petrus, einem Neger aus Jamaika. Er würde jetzt wieder das Buggeschütz richten. Eigentlich hätte er im Gefecht eine ganz andere Stellung einnehmen müssen, aber da er der unerreichte Scharfschütze an Bord war, ging er immer an die Kanone, und sein ältester Maat übernahm die Position des Bootsmannes.
    Mitunter gab es Probleme, wenn neue weiße Matrosen an Bord kamen. Für einige war es undenkbar, von einem Neger Befehle entgegenzunehmen. Aber Mr Petrus hatte nicht nur den uneingeschränkten Rückhalt seines Kapitäns. Er war auch ein ausgezeichneter Seemann, ein kraftvoller Riese, ein unfehlbarer Schütze und ein sehr gerecht denkender und freundlicher Mensch. Am Schluss erkannte fast jeder seine Autorität an.
    Sven nickte Joshua Petrus zu, und der lächelte zurück. Sven sah auch, wie der kräftige Samuel Root, ebenfalls ein Neger, Achille Grieve unauffällig darauf hinwies, dass ein Kanonier in falscher Position stand, was Midshipman Grieve selbst hätte bemerken müssen. Aber vielleicht hatte er zu viel Angst. Dennoch, man konnte mit der Besatzung zufrieden sein.
    Die Liberty trug noch die britische Flagge. Jetzt hatte die Sloop sie bemerkt und hisste ein Signal. Wahrscheinlich wollte sie die Geheimnummer der Fregatte erfahren. Nach Svens Schätzung waren sie nah genug und konnten sich weitere Täuschungsmanöver sparen.
    »Unsere Flagge hissen und dann ein Schuss vor den Bug!«
    Als ihre Flagge emporstieg, sagte es der Geschützführer Mr Petrus, der über das Kanonenrohr linste. Jetzt feuerte er die Kanone ab. Keiner wunderte sich, dass dicht vor dem Bug der Brigg die Wassersäule aus der See stieg.
    Die Brigg wollte eine schnelle Wende segeln, um ihnen den Windvorteil zu nehmen. Aber damit hatte Sven gerechnet.
    »Feuer frei!«, befahl er. Jetzt donnerte Schuss um Schuss hinaus, je nachdem, wie sicher der Richtschütze sich des Zieles war.
    Auf der Brigg hagelte es Einschläge, aber auch um sie herum ragten die Wassersäulen aus der See. Jetzt sahen sie auch die Abschüsse auf der Brigg, und mancher zog den Kopf ein. Es krachte an der Achterdeckreling, und ein kleiner Splitter fegte Sven den Hut vom Kopf. Getroffene Matrosen schrien ihren Schmerz hinaus.
    Sven rannte barhäuptig zu den Kanonen und feuerte die Männer an.
    »Schießt schneller! Wir werden uns doch von so einem Äppelkahn nicht die Prisen verderben lassen.«
     
    Auf der britischen Sloop stürzte der vordere Mast um und riss sie aus ihrem Kurs. Eine Stimme rief Svens Namen. Er drehte sich um. Mr Potter zeigte zu der einen Barke und schrie: »Sie holt die Flagge ein.«
    Sven blickte hinüber. Tatsächlich! Er griff nach dem Teleskop. Was war da los? Auf der Dreimastbarke waren Rotröcke, aber jetzt strömten Massen von Männern ohne Uniform aus den Niedergängen und überrannten die Rotröcke förmlich.
    Es gab nur eine Erklärung: Die Bark transportierte Gefangene, die jetzt die britischen Wachen überwältigten. Es wurde noch gekämpft auf dem Transporter, aber immer mehr Menschen strömten aus den Niedergängen an Deck. Jetzt hatten sie das Schiff in ihrer Gewalt. Sven sah keinen roten Rock eines britischen Soldaten mehr. Und jetzt änderte die Barke ihren Kurs und steuerte geradewegs auf die Brigg zu.
    Die wollen die Brigg entern!, dachte Sven und befahl: »Feuer einstellen! Kurs auf die Brigg! Fertigmachen zum Entern!«
    Die Kanoniere schauten ungläubig. Dann erfassten sie, was sich dort abspielte, und rannten zu den Segeln und zu ihren Entermessern.
    Der Transporter war näher an der Brigg als Svens Fregatte. Mit zerschossenem Vormast hatte die Brigg keine Chance zum Entkommen. Ihre Kanonen schossen auf die Bark, aber sie konnten das Deck nicht treffen, das höher lag. Und die Treffer im Rumpf taten den Männern an Deck nicht
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