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Suzanna

Suzanna

Titel: Suzanna
Autoren: Nora Roberts
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Suzanna, während sie sich in den Verkehrsstrom einordnete, wie The Towers und die verschwundenen Smaragde sich auf die gesamte Familie ausgewirkt hatten. The Towers hatte C. C. und Trent zusammengebracht. Dann war Sloan O’Riley aufgetaucht, um den Gästelandsitz zu entwerfen, und hatte sich in Amanda verliebt. Der schüchterne Geschichtsprofessor Max Quartermain hatte sein Herz an Suzannas freigeistige Schwester Lilah verloren, und die beiden wären beinahe umgebracht worden. Wiederum wegen der Smaragde.
    Es gab Zeiten, in denen Suzanna sich wünschte, jene Halskette vergessen zu können, die ihrer Urgroßmutter gehört hatte. Doch sie wusste genau wie die anderen, dass es vorherbestimmt war, dass die Halskette, die Bianca vor ihrem Tod versteckt hatte, gefunden würde.
    Also machten sie weiter, verfolgten jede Spur, erforschten jeden möglichen staubigen Pfad. Nun war Suzanna an der Reihe. Während seiner Forschungstätigkeit hatte Max den Namen des Künstlers aufgespürt, den Bianca geliebt hatte.
    Es war eine Geschichte, die Suzanna stets ein wenig wehmütig stimmte, doch es war ihr persönliches Pech, dass die Verbindung mit dem Künstler zu seinem Enkel führte.
    Holt Bradford. Sie seufzte ein wenig, als sie durch die verstopften Straßen des Dorfes fuhr. Sie konnte nicht behaupten, ihn gut zu kennen, war auch nicht sicher, ob das irgendjemand vermochte. Sie erinnerte sich an ihn als Jugendlichen – finster, übellaunig und arrogant. Natürlich, die Mädchen waren von seiner Scher-dich-zum-Teufel-Haltung angezogen gewesen. Zweifellos hatte sein düsteres, grüblerisches Aussehen zusammen mit den funkelnden grauen Augen diese Anziehung verstärkt.
    Seltsam, dass ich mich an die Farbe seiner Augen erinnere, überlegte Suzanna. Andererseits, das einzige Mal, als diese Augen aus nächster Nähe auf sie gerichtet gewesen waren, hätte Holt sie beinahe mit seinem Blick bei lebendigem Leib verbrannt.
    Wahrscheinlich hat er den Zusammenstoß vergessen, versicherte sie sich. Suzanna hoffte es wenigstens. Streitigkeiten brachten sie zum Zittern und Schwitzen, und sie hatte davon in ihrer Ehe genug erlebt, dass es für ein ganzes Leben reichte. Sicher grollte Holt ihr nicht mehr. Es war zwölf Jahre her. Immerhin war er nicht stark verletzt worden, als er kopfüber von seinem Motorrad geflogen war. Und es war seine Schuld gewesen. Suzanna reckte ihr Kinn hoch. Sie hatte die Vorfahrt gehabt.
    Jedenfalls hatte sie Lilah versprochen, mit ihm zu reden. Sie mussten jeder Verbindung zu Biancas verschwundenen Smaragden nachgehen. Als Christian Bradfords Enkel mochte Holt irgendwelche Geschichten gehört haben.
    Als er vor ein paar Monaten nach Bar Harbor zurückgekehrt war, hatte er sich in demselben Cottage einquartiert, in dem sein Großvater während dessen Romanze mit Bianca gelebt hatte. Suzanna war irisch genug, um an Schicksal zu glauben. Es gab einen Bradford in dem Cottage, und es gab Calhouns in The Towers . Sicher konnten sie gemeinsam die Antworten auf das Geheimnis finden, das beide Familien seit Generationen verfolgte.
    Das Cottage stand am Wasser, beschattet von zwei schönen alten Weidenbäumen. Das schlichte Holzgebäude ließ Suzanna an ein Puppenhaus denken, und sie hielt es für eine Schande, dass sich niemand die Mühe gemacht hatte, Blumen zu pflanzen. Das Gras war frisch gemäht, doch ihr professionelles Auge stellte fest, dass an manchen Stellen nachgesät werden musste, und der gesamte Rasen konnte eine ordentliche Dosis Dünger vertragen.
    Suzanna ging auf die Tür zu, als das Bellen eines Hundes und die Stimme eines Mannes sie um die Hausecke herumführte.
    Ein baufälliger Bootssteg ragte in das ruhige, dunkle Wasser hinaus. Daran festgebunden war ein hübscher kleiner Kabinenkreuzer in schimmerndem Weiß. Der Mann saß im Heck und polierte geduldig das Messing. Er trug kein Hemd. Seine gebräunte Haut spannte sich straff über Knochen und Muskeln und schimmerte vom Schweiß. Seine schwarzen Haare wären lockig über seinen Kragen gefallen, hätte er einen gehabt. Offenbar hielt er es nicht für nötig, mehr als zerrissene, ausgebleichte Shorts zu tragen. Sie schaute auf seine Hände, schlank mit langen Fingern, und fragte sich, ob er sie von seinem Großvater, dem Künstler, geerbt hatte.
    Wasser schlug sanft gegen das Boot. Dahinter sah Suzanna einen Fischadler hochsteigen und dann niederstoßen. Er gab einen Triumphschrei von sich, als er sich wieder erhob und ein silbriger Fisch sich in seinen
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